Erste Oktoberwoche
Was für ein Wochenende! Julia_slaapt_lekker besucht Utrecht und Amsterdam, feiert und knüpft Bekanntschaften... auch wenn das mit dem Kaffee trinken nicht immer so klappt wie geplant.
Schon wieder viel passiert…und endlich komm ich mal dazu, alles aufzuschreiben ;)
Also angefangen wird mal beim ersten Oktoberwochenende, dessen Anfang sich nach einem sehr spontanen Entschluss (in zehn Minuten fährt dein Bus!!) doch noch nach Utrecht zum Togetthere-Musikabend-Besuch entwickelte.
Dieser besagte Musikabend war eigentlich die Abschiedsfeier etlicher Ghaner und Kirgistaner, welche in Holland 3 Wochen "Europa-Austausch" gemacht hatten und nun kurz vorm Heimflug standen. So bunt, wie das Publikum war, dann auch die Musik. Die aus Afrikanern und Europäern bestehende Band spielte traditionelle Musik aus Afrika, der Türkei und asiatischen Ländern, bei welcher sich jeder zum Tanzen animiert fühlte.
Nach schweißreichen Tanzstunden verlagerte sich die Party um 12 Uhr in den Gemeinschaftsraum (Ruhestörung und so), in welchem dann noch ein reger Austausch der Kulturen stattfand.
Nach einer kurzen, aber bequemen Nacht auf dem Utrechter Guesthouse-Sofa (zu dritt!) mussten zwei meiner Begleiter – auch Freiwillige – schon wieder zurück nach Venlo, da Samstags-Arbeit anstand. Auf mich allein gestellt intensivierte ich dann beim reichhaltigen Frühstücksbuffet meinen Kontakt zu einem Mädchen aus Ghana, mit der ich auch noch weiteren Internetkontakt halte und welches ich nach meinem Lottogewinn oder ähnlichem auch besuchen werde ;)
Naja, da – für mich unglücklicherweise – deren Programm auch irgendwann weiterging, machte ich mich auf zum Rückweg (natürlich keineswegs mit der Absicht, zurück nach Middenbeemster zu fahren) und blieb "zufällig" in Amsterdam hängen, wo ich mich mit meiner kolumbianischen Bekanntschaft Mauricio traf, holländischen Kaffe genoss und zusammen mit ihm das Museum für Photografie suchte.
Dazu muss auch gesagt werden, dass an diesem Tag die Windstärke ca. bei 5 lag (wenn nicht höher), was sich nicht nur an umgeschmissenen Fahrrädern, sondern auch fast völliger Bewegungslosigkeit bei größtem Kraftaufwand bemerkbar machte.
Auf Grund dieses kleinen Störfaktors und ewigen Hin- und Herlaufens endete unsere Suche nach dem Museum dann im Mission-House, welches sich zufällig und zum Glück gerade in der Nähe befand.
Verpflegt und aufgewärmt ging's von da aus zwei Stunden später zusammen mit der Hälfte des Mission-Houses (Theresa-Schatzi, Erin und Tobias alias Hendrik) und Mauricio zum Treffpunkt mit Keve, einem ehemaligen Freiwilligen aus Ungarn, der dieses Jahr fest in der gleichen Einsatzstelle wie ich arbeitet.
In irgendeiner Bar am Rembrandplein angekommen, stießen noch zwei weitere Kumpanen zu unserer Runde hinzu: Martin, Sohn einer Mitarbeiterin von mir und auch wohnhaft in Breidablick, und Matian, auch ehemaliger Freiwilliger in Breidablick, der sich nun neben seinem Studium dort etwas Geld verdient.
Nachdem die Mission-House People, ausgelaugt vom dicken Programm des Tages, nach der ersten Bar schlapp machten, zogen wir (Mauricio, Martin, Matian, Keve und ich) weiter zum Leidseplein, wo wir uns den Auftritt einer Coverband in einer weiteren Kneipe zum besten geben ließen. Da jeder Abend einmal zu Ende gehen muss, ging's dann und nach einem kurzen Nickerchen im Auto zurück ins Beemster-Bett.
Der nächste Tag war dank meines Hobbys zum Pläneschmieden zum Glück auch nicht ereignislos. Nach ausgiebigem Schlaf und Frühstück konnte ich meinen Zimmernachbarn Keve zu einem Trip ans Meer überreden, und nach einigen Unstimmigkeiten über den Zielort gab ich mich wegen sehr stichhaltiger Argumente für Zandvoort an Zee geschlagen :-D
Dieser berühmte Strand in der Amsterdamer Umgebung musste natürlich erst einmal erkundet werden und so machten wir am Sonntag spätnachmittags einen wunderschönen Spaziergang am wunderschönen Strand, welcher als angebliche Café-Suche getarnt wurde.
Leider endet aber jeder Strand einmal und so ließen wir uns schließlich ausgehungert ins nächstbeste Café treiben, welches sich in Wirklichkeit als teueres Fischrestaurant entpuppte und Hauptgerichte von 18 Euro aufwärts vertrieb.
Da meine Begleitung zum Glück meine verzweifelte Situation als arme Freiwillige verstand, ging die Rechnung auf den verdienenden Part unseres Duos (auch wenn ich extra die Kinderportion bestellt hatte).
Nach letztem kurzem Schlendern am wunderschönen Strand machten wir uns auf zur Rückkehr und kamen nach kurzem Aufenthalt in Amsterdam auch zeitig zurück in unsere Einrichtung, wo wir uns, mit Bedacht auf den nächsten Tag Arbeit, ins Bett fallen ließen.
Die folgende Woche Arbeit beinhaltete eigentlich nur eine Änderung meines normalen Zeitplans, nämlich die Erstellung eines festen Dienstplanes, welcher hoffentlich besser auf mich zugeschnitten ist:
Montag und Dienstag werde ich in Zukunft von 8-5 in einer Gruppe arbeiten, wo ich auch einige pflegerische Tätigkeiten lernen und übernehmen werde.
Den Montagmorgen werde ich außerdem als Assistentin in der Euryhtmiestunde verbringen, sowie in der Töpferei am Dienstagmorgen.
Der Mittwochmorgen ist als Entspannungstag gefüllt mit der Gestaltung der Büros in Form von Anstreichen und damit verbundenem Lernen einer speziellen anthroposophischen Maltechnik:).
Danach geht’s weiter im Programm mit Arbeitsplatzsuche für einen der schwierigsten Bewohner, der nun jeden Mittwoch- und Donnerstagnachmittag mit mir zusammen Essen zu einer weiteren Arbeitsstätte bringen soll.
Donnerstag- und Freitagmorgen sind auf einer anderen Gruppe im Hauskammerprojekt, also auch der Beschäftigung besonders schwieriger oder arbeitsunfähiger Bewohner, ausgelegt.
Mal schau'n wie der neue Dienstplan auf mich wirkt ;)