Ein wenig Party
Eine gelungene Überraschungsparty für den eigenen Boss? Trine und einige andere Freiwillige haben sich ins Zeug gelegt und Brian, der vor kurzem 50 geworden ist, eine Feier organisiert und viele Gäste eingeladen. Und kaum war dieses Ereignis vorbei, wartete Trine schon auf die nächsten Besucher, diesmal für sie: Rike und Freddy.
Ja, morgen geht’s endlich wieder nach Edinburgh, Mattias und seine Freunde besuchen. Endlich wieder ein „normales“ Wochenende mit viel Party und vielen Menschen. Da freu ich mich riesig drauf.
Obwohl ich nach dem letzten Wochenende eigentlich gar nicht „endlich wieder“ sagen dürfte, weil wir hier Fullhouse hatten. Freitag bis Sonntag waren ziemlich viele ehemalige Braendam-Freiwillige hier. Wir hatten eine Überraschungsparty für unseren Boss Brian organisiert, der vor zwei Wochen 50 geworden ist. Es war sehr beeindruckend, dass wir es trotz des riesigen Organisationsaufwand geschafft hatten, es vor ihm geheim zu halten.
Auf jeden Fall war er sichtlich überrascht, als er Freitagabend in den Diningroom marschiert ist und auf einmal vor einer Horde von Menschen stand, die alle mal mit ihm gearbeitet und gelebt haben. Erst stand er eine Weile mit offenem Mund in der Tür, dann ist er einfach wieder gegangen – um sich ein Bier zu holen...
Das Wochenende war aber wirklich ein Erlebnis – ich kann gar nicht aufzählen, aus wie vielen verschiedenen Ländern die ganzen Leute hier kamen und wie viele verschiedene Sprachen die gesprochen haben. Und die Stimmung war einfach gigantisch! Weil wir alle etwas gemeinsam hatten: wir alle haben hier gelebt und gearbeitet. Dadurch fühlte man sich sehr vertraut, obwohl man sich grad erst kennen gelernt hatte.
Den Samstag habe ich dann mit drei netten Herren aus Belgien verbracht – wir sind gemeinsam Ben Venue hoch gewandert. Es war ein wundervoller Tag, das Wetter war schön und die Drei waren wirklich lustige Gesellen, obgleich zwei von ihnen nicht gut English sprechen konnte. Woraus resultierte, dass ich die meiste Zeit ihren französischen Unterhaltungen gelauscht habe (und so gut wie kein Wort verstanden habe). Aber Leon, der eine von ihnen, der mal hier gearbeitet hat, war doch so nett, das Meiste zu übersetzen. Und Einiges konnte ich mir auch durch Beobachten und meine kargen Latein/Spanisch und sonstige romanischen Sprachkenntnisse zusammen reimen.
Sonntag sind dann alle wieder heimgefahren und wir haben versucht, das Haus wieder fertig zu bekommen, für den nächsten Stay. Der ist nun auch schon einige Tage alt – und für mich schon wieder fast zu Ende, denn ich hab nun Freitag bis Sonntag frei und arbeite nur Montag noch mit den Familien, da die ja Dienstagmorgen wieder fahren. Schade eigentlich, denn die Familien sind, bis auch ein Mädchen, alle super lieb.
Aber dennoch freu ich mich auf mein Wochenende – und auch sehr auf nächste Woche: Wenn ich Sonntagmittag meinen Weg aus Edinburgh heimwärts antrete, werde ich in Stirling der Rike und dem Freddy begegnen – die spontan letzte Woche beschlossen haben, mich zu besuchen. Freddy wird ab August auch hier arbeiten – insofern ist es für ihn echt nett, sich Braendam vorher einmal anzuschauen.
Jetzt hoffe ich nur, dass ich nicht krank werde, bevor die beiden kommen. Derzeit schein hier jeder – außer mir und Lucia – von bösartigen Erkältungen, teilweise sogar Lungenentzündungen, angegriffen zu werden. Dee ist schon wieder im Krankenhaus, Melis lag drei Tag im Bett, Anja ist dort immer noch und der Rest hält wacker durch, weil ich ja nicht mit Lucia allein arbeiten kann.
Wie dem auch sei. Ich freu mich auf die nächste Woche, das wird klasse. Und danach erwartet mich was Neues: Mein erstes Wee-Weekend! Was bedeutet, dass Familien kommen in den vier Tagen, die wir ja eigentlich immer gemeinsam frei haben. Darum hab ich halt auch jetzt das ganze Wochenende frei, weil ich nächstes dafür arbeite. Das wird spannend.