Ein Stadtspaziergang der anderen Art

Heute bin ich mit Halsschmerzen aufgewacht. Toll Anja, erst besoffen und dann krank! Es kann echt nur besser werden! Heute Morgen gab es mal wieder das Übliche, nur -surprise- diesmal mit Cornflakes. Ich war kurz davor, die Bedienung zu knuddeln.

Es gab um acht Uhr Frühstück, weil wir um neun Uhr schon losgegangen sind. Wir wohnen mit unserem Hotel im tiefsten Industrie-Viertel, dort, wo auch früher mal Kasernen standen. Von da aus sind wir durch die Stadt gelaufen, in Ecken, die ich schon kannte und welche, die völlig neu waren. Unsere Führerin hat uns viele kleine Anekdoten zu Orten erzählt, zum Beispiel, dass für ein Denkmal, für die Befreiung von den Deutschen, Steine von Deutschen genommen wurden. So lernt man auch eine Stadt besser kennen.

Ich bin kein Fan von Architektur. Manche können sich ja da Stunden drüber auslassen, ob der Stein nun neogotisch oder „schlag mich tot“ ist. Aber die Architektur von Olsztyn ist echt toll, weil man vor allem auch so vieles findet. Das ist nicht so wie in Italien, wo halt alles italienisch aussieht (behaupte ich jetzt mal, wer mir widerspricht, bitte Mail schicken), sondern da gibt es ganz viele Sachen. Natürlich viele Backsteinbauten, aber ich finde es einfach nur toll. Also jeder, der das jetzt liest, unbedingt herkommen!!! Wir waren zum Teil auch mit Leuten in der Denkmalpflege unterwegs. Man denkt ja immer: Mensch, das ist doch langweilig. Aber da muss ich mal ganz vehement widersprechen. Der Mensch sieht anhand der Ziegel, wie alt so ein Gebäude ist, was für ein Mörtel benutzt wurde und wie die Ziegel gebrannt wurden. Das ist echt super interessant!

Wir sind also durch Olsztyn gelaufen und haben jegliche Gebäude und Sehenswürdigkeiten besichtigt. Eine drei Jahre alte Mauer kann schlechter aussehen, als eine 800 Jahre alte. Man kann Dinge gut und schlecht rekonstruieren und lauter solche Sachen haben wir gelernt.