Ein Istanbuler in Dortmund
Vom Bosporus zum Borsigplatz
Der Anfang eines neuen Lebens für einen Istanbuler in Dortmund
Borussia, Ruhrgebiet, Industriekultur, Borsigplatz
Obwohl ich nicht wusste, was mich hier in Dortmund erwartete, ist mein Leben jetzt von diesen Wörtern geprägt. Man kennt die Stadt Dortmund in der Türkei natürlich durch die Mannschaft Borussia Dortmund. Außer dieser kleinen Information hört man nicht viel über die Stadt, und ich war keine Ausnahme.
Als ich mich für dem Europäischen Freiwilligendienst entschieden habe, hatte ich vor, mein EFD Jahr auf jeden Fall in einer großen Stadt wie Istanbul zu verbringen. Mein Interesse an verschiedenen Kulturen und Dortmund haben auf meine Entscheidung für den Freiwilligendienst bei der Auslandsgesellschaft eingewirkt.
Meine ersten Tage in Dortmund waren verwirrend. Alles war neu. Ich musste meine in einem Kurs erlernten Sprachkenntnisse im alltäglichen Leben und bei der Arbeit nutzen. Trotz der Ordnung in der Stadt fällt es mir schwer, mich in der Stadt zu orientieren. Aber nach kurzer Zeit habe ich bemerkt, dass diese schöne Stadt auch viele Vorteile für einen Türken bietet. Ich wurde von der deutsch-türkischen Kultur in Dortmund positiv überrascht. Vermisst du türkische Gerichte? Kein Problem, wir haben welche. Möchtest du ein bisschen in deiner Muttersprache sprechen? Da gibt es ein paar Leute, die über das Wetter in Istanbul sprechen. An der Ecke findet man einen „Döner Laden“ der nicht nur Essen sondern auch Neuigkeiten aus der Türkei bei einem türkischen Tee bietet. Man kann da auch zuhören, wie eine deutsche Familie ihren Urlaub im letzen Jahr irgendwo in der Türkei verbracht hat. Was man hier nicht finden kann, ist leider der Bosporus und die Freude, auf einem „Vapur“ in Begleitung von Möwen zwischen Europa und Asien hin und her zu reisen. In einem direkten Vergleich fällt zuerst der Unterschied zwischen dem Klima beider Städte und ihrer Größe auf. In Istanbul hat man mehr Sonne, und das Wetter ist meistens nicht so bewölkt.
Wenn es um die Bevölkerung und die Größe der Stadt geht, würde ich sagen, dass Istanbul als eine große Metropole die anderen Städte in der Nähe in den Schatten stellt. Dabei ist Dortmund von vielen ähnlichen Städten im Ruhrgebiet umgeben. Das führt meiner Meinung nach zu einem besseren Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein Großteil der Bevölkerung, der in Istanbul lebt, kommt eigentlich aus anderen Regionen der Türkei. Wenn man sagt, dass man aus Istanbul kommt, folgt sofort die Frage: „Woher kommen deine Eltern/Großeltern/Urgroßeltern?“
Es wird als Privileg angesehen, ein Istanbuler zu sein. Im Ruhrgebiet ist es anders: Hier gibt es viele kleine Städte nebeneinander, jeder ist stolz auf seine Stadt, und man identifiziert sich mit seinem Wohnort. Für die Dortmunder bedeutet das besonders die Mannschaft von Borussia Dortmund, der U-Turm, die Industriekultur und das Bier.
Am Borsigplatz, wo ich zurzeit wohne, gibt es viele Menschen mit Migrationshintergrund. So eine Mischung aus tausenden verschiedenen Geschichten finde ich großartig als Zeichen für die Multikulturalität in der Region. Und man kann dieses bunte Bild überall in Dortmund beobachten. Die Türkei ist noch kein „Migrationsland“, aus diesem Grund hört man meistens nur Türkisch.
Mein Project ist fast zu ende. Ich werde mit vielen schönen Erinnerungen und neue Kenntnisse Nach Istanbul fliegen. Durch ein EFD Jahr, habe ich nicht nur mein Sprachkenntnisse erweitert, sondern auch eine neue Perspektive über Europa bekommen. Das hälte ich für sehr wichtig, besonders junge Menschen aus EU Beitrittsländer sollen, die
Union sehen, damit das später, während des Integrationsprozess wirkt und alles vereinfacht.
Commentaires