Die Zeit vergeht wie im Flug
Angeregt durch das neue Layout meldet sich chaosqueen zurück: Aus Bordeaux zurück erlebt sie einen geruhsamen Abend in der Herberge. Bald hat die Langeweile aber ein Ende, denn Besuch kündigt sich an, ebenso wie eine Reise nach Paris.
Eigentlich wollte ich hier eh bald mal wieder schreiben und als ich dann heute die eMail bekam, dass der Youthreporter ein neues Layout hat, habe ich das einfach mal als Zeichen aufgefasst. ;)
Nach meinem letzten Eintrag war ich ja mit Anne in Bordeaux, das war wirklich ein schönes Wochenende. Wir hatten ziemlich gutes Wetter und Bordeaux ist einfach eine sehr schöne Stadt. Meistens waren wir dann auch damit beschäftigt, uns diese anzuschauen oder die richtigen Tram- bzw. Buslinien zu finden.
Am Samstagabend gewitterte es leider ein wenig und wir langweilten uns in der Jugendherberge. Bis wir auf die Idee kamen uns von dem (äußerst "sympathischen" und "gastfreundlichen"...) Herbergsvater ein Spiel zu leihen.
Fix fanden wir noch Mitspieler und dann konnte es los gehen... Haha. Es handelte sich um ein Tabu-ähnliches Spiel. Auf einer Karte waren mehrere Begriffe und einen davon musste man zeichnen, die anderen mussten das dann erraten. Und das auf französisch.
Nach einigen Startschwierigkeiten klappte es erstaunlich gut. Bis wir noch einen Indonesier dazu bekamen - der sprach nämlich kein Französisch. Da Anne aber nicht so gut Englisch sprach beschlossen wir, auf Englisch und Französisch zu spielen - wow. In meinem Kopf herrschte ein einziges Wirrwarr und ich konnte nicht mehr genau sagen, welches Wort jetzt eigentlich aus welcher Sprache ist und so weiter und so fort.
War aber wirklich sehr lustig, viele Lacher gab es vor allem nach meinem Versuch, Deutschland zu zeichnen... Der Indonesier war überzeugt, dass seine Zeichnung (die er, um den "Schwarzwald" zu erklären angefertigt hatte) wesentlich besser sei, obwohl er noch nie in Deutschland gewesen war. Mein Einwand, bei mir gehöre Bayern auch nicht dazu wurde nicht anerkannt und von jetzt wurde bei jeder unkenntlichen Zeichnung bei mir "Allemagne" - "Germany" gerufen. Jaja, die verflixte Geographie.
So verging der Abend dann aber recht schnell und am Ende stellten wir fest, dass der Indonesier am nächsten Tag weiter nach Tours weiter fahren wollte. Also verabredeten wir uns für Montagabend in Tours und auch dieser Abend war mal wieder angenehm und entspannt.
Den Dienstag nutze ich dann zum Ausruhen - wir hatten am Dienstagvormittag zum ersten Mal Nudeln mit den Kiddies gemacht. Danach war eine Pause wirklich nötig.
Mittwoch bereitete ich dann also für den Besuch am Wochenende vor, denn Donnerstag sollte ich dafür keine Zeit haben. Da war nämlich am Abend ein kostenloses Konzert von Maroon 5. Mir hat das total gut gefallen, endlich mal wieder unter Menschen und schöne Musik. Aber die Meinungen teilten sich (aber wohl auch, da nur wir Mädels was zum Gucken hatten ;-).
Freitag Mittag kamen dann mein Patenonkel und seine Frau an und wir verbrachten eine schöne Zeit in Tours, Loches, Amboise und Chenonceau und außerdem viel Zeit im Auto (Verkehrsschilder in Frankreich...).
Samstagabend grillten wir auch zum ersten Mal, lecker. Was außerdem das Abschiedsessen für Anne war, die am Dienstag nach Deutschland zurück kehrte. Das war schon komisch... Mit wurde noch mal ganz deutlich bewusst, dass es jetzt wirklich vorbei geht. Aber soviel Zeit mich mit dem Gedanken zu beschäftigen blieb mir eigentlich nicht.
Montag kam ich recht spät aus Tours zurück, hatte Dienstag die verschobene Réunion und Mittwoch musste ich alles für Paris am WE fertig machen und zum Sprachkurs. Am Freitag Mittag gings dann los zu einem schönen Wochenende in Paris.
Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, dass ich im Juni vor einem Jahr noch nie dort war. Inzwischen kenne ich mich so gut aus, kenne alle "schönen" Plätze und fühle mich dort richtig wohl. Sonderbar, wie schnell einem auch so eine große Stadt vertraut wird.
Diese Vertrautheit teste ich dann ein letztes Mal am kommenden Wochenende. Da ist in ganz Frankreich ein Musikfestival, was man natürlich nur in Paris richtig genießen kann. ;-)
Heute war ich dann wieder beim Sprachkurs, dann bei einem Kindergeburtstag (süß, aber anstrengend), dann noch in Tours um ein Geschenk für meine Chefin zu suchen, die am Freitag Geburtstag hat. Dafür haben wir auch eben noch einen Kuchen gebacken, der jetzt noch auskühlt und dann noch versteckt werden muss. Danach kann ich dann hoffentlich todmüde ins Bett fallen.
Ein paar Gedanken werde ich mir wohl noch machen. Heute in zwei Wochen fahre ich zurück nach Deutschland. Vollkommen unvorstellbar! Auf der einen Seite wirklich wenig Zeit, auf der anderen steht noch soviel an...
Im Moment freue ich mich auch sehr. Eines Abends in der letzten Woche wurde ich allerdings sehr wehmütig. Ich fuhr im Bus nach Hause, Abenddämmerung, alles sehr ruhig und in ein schönes Licht getaucht. Der Tag war ein richtiger Sommertag und auch abends war es noch schön warm. Hinter der Galopade kam ich auf das freie Feld, das unter den letzten Sonnenstrahlen rötlich schimmerte!
So schön und etwas was ich in Hamburg so nicht oft sehen. Ja, bis ich dann sah, dass sie die Pferdekoppeln umgelegt haben: Genau vor den Zaun, unter dem wir normalerweise durch schlüpfen. Also heißt es jetzt einen langen Umweg durchs brusthohe Gras auf sich zu nehmen oder durch zwei Elektrozäune durch und zwischen die Pferde gedrängelt.
Da freute ich mich dann auch wieder auf Hamburg.