Die Job Auswahl wächst und wächst...genauso wie mein Niederländisch
Wir sahen uns noch mehr Arbeitsplätze an und mussten die erste Entscheidung treffen, wo wir arbeiten wollen. Ebenfalls war ein großes Fest im Kloster und dort habe ich natürlich mitgeholfen.
Die zweite Hälfte der letzten Woche war eher entspannt. Wir haben sehr viel Freizeit gehabt und nicht so viele Hausaufgaben. Am besten ist es, wenn ich die Erlebnisse chronologisch erzähle.
Donderdag: Am Donnerstag haben alle die Fahrrad fahren können (also alle außer Hannela) zuerst eine kleine Farm in der Stadt besucht. Dort gibt es Ziegen, Hühner und einen riesigen Gemüsegarten. Unser Job wäre dort den Garten zu pflegen und den Ziegen-/Hühnerstall zu streichen. Danach fuhren wir weiter zum Hedon. Man könnte sagen, dass dies Zwolles Eventlocation ist. Jedes Wochenende sind dort Konzerte und man findet überall in der Stadt Werbung für diesen Ort (also muss er wichtig sein).
Danach fuhren wir zurück zum Kloster um Hannela zu treffen und um gemeinsam mit ihr zu einem Atelier zu laufen, wo Behinderte alles mögliche Töpfern können. Mit dem Rad wären es 15 bis 20 Minuten gewesen. Zu Fuß brauchten wir eine Stunde. Ich wette das seit der Erfindung des Kutschwagens kein Holländer mehr soweit gelaufen ist wie wir es taten. Ich könnte hier noch weiter von meinen Leiden und den Leiden der anderen erzählen, aber dann würden dem Leser die Tränen in die Augen steigen und das will ich nicht.
Das Atelier war halt einfach eine Töpferwerkstatt mit Behinderten Menschen. Nicht mein Fall und ist deswegen direkt aus meiner Arbeitsplatz-Auswahl rausgeflogen.
Der Weg zurück war wieder eine Qual, aber die ist ja nicht so wichtig. Der Rest des Tages war frei. Das heißt im Prinzip einfach nur chillen.
Vrijdag: Am Freitag hatten wir morgens Sprachkurs. Ich kann jetzt die Personalpronomen und Zahlen bis 999 millionen (brauche ich jeden Tag...). Nach den drei Stunden lernen, war ersteinmal eine Pause angesagt. Wir haben uns am Nachmittag mit Maike einen Arbeitsplatz angeguckt (Ponyreiten mit Behinderten) und am Abend noch einen Jugendtreff. Der Jugendtreff war ein normaler Jugendtreff mit Billard und jungen Menschen. Das interessante an dem Abend war aber, dass ich meinen Mentor Michil traf. Er arbeitet dort freiwillig mit, ist aber Hauptberuflich in einer Fabrik die Plastik herstellt. Falls ich Probleme oder Fragen habe, kann ich immer zu ihm kommen und er hilft. Wir Spotter haben den Abend dann dort verbracht und sind dann irgendwann zurück nach Hause gefahren.
Samstag (habe den Namen auf niederländisch vergessen): Es ist einmal im Jahr open Monumenten Dag. Das heißt man kann in alle Monumente gratis gehen. Das habe ich mehr oder weniger genutzt und bin morgens, als der Rest noch schlief und mir langweilig war in die Stadt gefahren um den höchsten Kirchturm von Zwolle zu besteigen. War eher so Semi spannend, aber ich habe was Kulturell wertvolles gemacht. Und natürlich auch Fotos ( https://www.flickr.com/gp/konnerd/032UCy ). Am Nachmittag sind dann Timi, Mara und ich auf den Markt in der Stadt gegangen. Der ist natürlich nicht so wie der berliner Türkenmarkt, aber immer noch besser als der Supermarkt. Am abend kamen ein paar der letzten Spotter mit ihren partnern rum. Es war ein netter und serh geselliger Abend.
Sonntag: Heute wurde irgendetwas im Kloster gefeiert. Das hatte zur Folge das wir natürlich auch helfen sollten. Wir sind mit Fingerfood rumgelaufen, haben Kloster-Bierflaschen von A nach B getragen und haben mit zwei anderen Servicekräften eine Limonade getrunken und geplaudert. Es waren beides Schülerinnen und sie müssen von der Schule aus 20 Stunden Freiwilligearbeit pro Woche leisten. Während des servierens habe ich alle meine Sprachkenntnisse ausgepackt und nett gelächelt. Es hat super funktioniert! Beim abbauen der Bierbänke und des Zeltes, haben wir dann noch zwei der vier Pastoren vom Kloster kennengelernt. Die sind super nett und auch ganz witzig. Wir mussten die Bierbänke in den Keller des Klosters bringen. Doch dummerweise haben entweder alle vergessen, wo der Lichtschalter war oder das Licht ging einfach nicht. Deswegen haben wir dann mit unseren Handylampen den Weg geleuchtet. Als wir fertig waren sprang dann auf einmal das Licht an.
Am Abend waren dann Kris, Mara und ich noch in einer Bar und haben das Wochenende ausklingen lassen.
Die Auswahl: Der für mich prägende Teil dieses Jahres ist vermutlich meine Arbeitsstelle. Die Entscheidung war nicht leicht. Aber ich entschied mich für das arbeiten in der Klosterküche und das Arbeiten auf der Farm. Wie das beides jeweils wird, werde ich sehen. Ich fange irgendwann im laufe dieser Woche an.
Commentaires