Die ersten zweieinhalb Wochen
Über zwei Wochen bin ich inzwischen hier in Stara Lubovna, der nördlichsten Stadt der Zips, in der Slowakei. Meine eigentliche Arbeit hier im CVC (Centrum VolnehuCasu), Deutsch unterrichten und mit den Kids schwimmen gehen, beginnt erst im Oktober. Bis dahin hab ich jeden Tag Slowakischunterricht mit Michel aus Frankreich und Janis aus Lettland, die auch hier im CVC ihren EFD machen werden. Bei meiner Anreise setzte sich ein alter Mann zu mir, als ich in Poprad auf den Bus nach Stara Lubovna wartete. (Eigentlich wollte ich mit dem Zug fahren, aber durch den Schienenersatzverkehr, den es auf der Strecke gibt, hätte ich zuerst mit einem Bus fahren müssen, der jedoch nicht an der Bushaltestelle, sondern direkt vor dem Bahnhof gehalten hätte. Da ich jedoch kein Wort slowakisch konnte, saß ich am Busbahnhof.) Er redete die ganze Zeit auf Slowakisch, das einzige, das ich verstanden hab war Tatry, pivo (Bier), kavu (Kaffe) und Wodka. Dass ich nichts gesagt hatte und versuchte ihm durch Gesten zu zeigen, dass ich ihn nicht verstehe, hielt ihn nicht davon ab, die ganze Zeit weiterzureden. Erst als ich in den Bus nach Stara Lubovna gestiegen bin, hat er aufgehört.
Der Sprachunterricht nervt mich zwar manchmal, aber oft ist er auch total lustig, zum Beispiel bei Sätzen wie: „strè prst skrz krk“. (Heißt übersetzt übrigens, sich den Finger in den Hals stecken, oder so ähnlich.) Kein Wunder!
Stadtbesichtigungen Die Wochenenden hab ich damit verbracht die umliegenden Städte zu besuchen, worüber ich etwas in meinem Reiseführer finden konnte, da die Jungs meist schon eigene Pläne hatten. Bei meinen Ausflügen hab ich feststellen dürfen, dass allein schon das Bus fahren ein kleines Abenteuer sein kann: Nachdem ich in Podolinec war, wollte ich mit dem Bus nach Spisska Bela Strazky. Der Busfahrer hat mich erst verstanden, nachdem ich den Namen ein zweites Mal gesagt hatte. Angehalten hat er dort trotzdem nicht, was mich zu meiner ersten kleinen Wanderung entlang der Hauptstraße geführt hat, was nicht sehr angenehm war. Nachdem ich in Spisska Bela Strazky das Museum besichtigt hatte, bin ich erst in den falschen Bus gestiegen, der 3 Minuten vor meiner eigentlichen Haltestelle hielt. Der Busfahrer hat nur den Kopf geschüttelt, als ich sagte, dass ich ein Ticket nach Stara Lubovna wolle. Mein richtiger Bus kam nur kurze Zeit später und wäre an mir vorbeigerauscht, hätte ich nicht im letzten Moment meinen Arm gehoben, als ich Stara Lubovna auf dem Schild gelesen hab. Es war übrigens der gleiche Busfahrer, der auch auf dem Hinweg nicht gehalten hat! Letztes Wochenende war ich in Levoca und hab dort unter anderem den größten gotischen Altar der Welt besichtigt. Bevor wir die Kirche besichtigen konnten, mussten wir warten bis die Hochzeit darin beendet war und jeder Gast dem Brautpaar gratuliert hatte. Und die Gästeliste war lang! Nach der Führung kam übrigens schon die nächste Hochzeitsgesellschaft hupend angefahren! Hier in der Slowakei wird sogar extra für die Gäste ein Bus gemietet, die sie zur Kirche bringen.