Die ersten Wochen in den Borders
„Jetzt bin ich schon über zwei Wochen hier in Hawick, einer kleinen (okay, die Einheimischen sagen großen) Stadt in den Borders und ich habe mich schon ganz gut eingelebt.“ Fine berichtet von ihrem Arbeitsalltag in Hawick, Arrival-Meetings, Hochwasser und tanzenden Männern.
Jetzt bin ich schon über zwei Wochen hier in Hawick, einer kleinen (okay, die Einheimischen sagen großen) Stadt in den Borders und ich habe mich schon ganz gut eingelebt.
Im Moment wohne ich mit Maria zusammen, die auch für John, meinen "Klienten" arbeitet und mit ihr verstehe ich mich super. In den nächsten Tagen oder Wochen werde ich mein eigenes kleines Flat beziehen, so ist es jedenfalls vorgesehen.
Meine Arbeit bei John gefällt mir ganz gut, auch wenn ich mich manchmal tierisch langweile, wenn wir (in der Regel sind wir zu zweit bei John) zum Beispiel den ganzen Vormittag nur rumsitzen, weil er nicht aufstehen will, oder wenn wir eine Stunde im Lidl-Supermarkt verbringen.... Meine Aufgabe ist, John beim alltäglichen Leben zu helfen, das fängt beim Aufstehen an, geht übers Kaffee kochen und die Wohnung sauber halten bis zum Rollstuhlschieben wenn wir durch Hawick marschieren. Die Highlights der Woche sind das Behindertenreiten am Dienstag und das Curling am Samstag (meiner Meinung nach der langweiligste Sport überhaupt). Außerdem fahren wir hin und wieder zu der Weide, auf der Johns Pferd Tina steht, um es zu besuchen. In der Regel arbeite ich von 9.00 bis 16.00 Uhr, Mittwoch und Sonntag sind meine freien Tage, obwohl ich das nach Absprache auch ändern kann.
Meine freie Zeit verbringe ich damit, Einkaufen zu gehen (was sich hier wirklich gut tun lässt, da wir genau an der Highstreet wohnen und die großen Supermärkte auch sonntags aufhaben), viel zu Lesen, durch den Park zu joggen und oft falle ich abends einfach nur todmüde ins Bett.
Was gibt’s sonst noch Berichtenswertes? Ach ja, am Mittwoch gleich nach meiner Ankunft war ich zu einem Arrival-Meeting in Glasgow eingeladen. Ich hab zwar fast vier Stunden bis dahin gebraucht, aber es hat sich gelohnt, denn so hab ich gleich ein paar andere Freiwillige kennen gelernt, die hier in Schottland arbeiten. Es war sehr lustig, denn nach einer halben Stunde im Büro sind wir in einen Pub umgezogen.
Dann gab es hier in Hawick letzte Woche ein kleines Wasserproblem, denn es hat so stark geregnet, dass der Tevoit, der Fluss der durch Hawick fließt, über die Ufer getreten ist. Es gab also Hochwasser und auch bei uns stand das Wasser bis zur Haustür. Keine sehr nette Angelegenheit. Immer noch haben einige Shops geschlossen, weil sie renovieren müssen, denn die Flut hat einiges zerstört.
Am Samstag waren ich dann mit Maria und John bei einem Charity Konzert mit schottischer Musik. Es war echt lustig, die Männer in ihren Schottenröcken über die Bühne springen zu sehen und die Musik war sehr schön.
Ansonsten freu mich im Moment riesig auf eine Party in Irvine, zu der ich am Freitag fahren werde, da werde ich wieder so um die vier Stunden unterwegs sein, Hawick ist halt doch ganz schön ab vom Schuss.
Jup, das war es erstmal von hier.