Deutsche Schule in Dänemark
Während meines Freiwilligendienstes im Deutschen Kindergarten, hatte ich auch die Möglichkeit ein Praktikum in einer anderen deutschen Institution zu machen, das ich in der deutschen Förde-Schule Gravenstein gemacht habe.
In der Zeit in Dänemark wollte ich neben dem Deutschen Kindergarten auch gerne eine deutsche Schule sehen, um zu erfahren, wie diese arbeiten und welche Unterschiede und Ähnlichkeiten es gibt. Ich habe mich dazu entschieden, drei Wochen in die deutsche Förde- Schule Gravenstein zu gehen, die auch eine Einrichtung der Deutschen Minderheit Nordschleswig/Dänemark ist.
Die Förde- Schule geht von der Vorklasse (0.Klasse), die von den Anforderungen zwischen dem Kindergarten und der 1. Klasse in Deutschland liegt, bis zur 7. Klasse. Als deutsche Schule ist die Zweisprachigkeit und die Verbindung der zwei Kulturen ein zentrales Anliegen. Nach Unterrichtsschluss haben die Kinder die Möglichkeit, in die SFO (Schulfreizeitordnung) im selben Gebäude zu gehen und dort den Nachmittag zu verbringen.
Als Praktikantin bin ich in jeder Schulstunde mit einem anderen Lehrer der 0.- 2. Klasse mitgegangen, um möglichst viele Eindrücke mitnehmen zu können. Was mir bereits am Beginn des Tages aufgefallen ist, ist, dass die Kinder zuerst freies Lesen haben, um gut in den Tag hineinzukommen und Freude am Lesen zu bekommen. Neben den Unterrichtsfächern Mathe, Deutsch, Dänisch, HSU und Sport gibt es jeden Freitag für alle Klassen und im ganzen Jahr Schwimmunterricht und einen wöchentlichen Bibliotheksbesuch.
Es war schwierig für mich, Unterschiede im Schulalltag festzustellen, weil meine eigene Grundschulzeit auch schon ein paar Jahre vorbei ist. Aber was man auch in den deutschen Einrichtungen in Dänemark merkt, ist, dass es typisch dänisch etwas lockerer und freier ist, was man unter anderem daran gemerkt hat, dass jeden Mittwoch eine Klasse immer einen Pausensnack für die ganze Schule vorbereitet hat und, dass sich immer eine Klasse um frisch geschlüpfte Küken, die in einem Holzkasten in der Aula waren, kümmern musste. Auffallend für mich vorallem war, dass sich alle Leher mir mit Vornamen vorgestellt haben und somit auch klar war, dass man sich sofort duzt. Ich finde, dass diese Art die Atmosphäre im Allgemeinen sehr auflockert und es dadurch persönlicher wird.
Diese drei Wochen haben mir noch einmal bewusst gemacht, welche Unterschiede und Ähnlichkeiten es zwischen Deutschland, der deutschen Minderheit in Dänemark und Dänemark gibt. Denn nur wenn man die Möglichkeit hat, verschiedene Institutionen anzuschauen, bemerkt man die Dinge, die einem sonst nie auffallen würden.
~Johanna