Der zweite Tag auf Sizilien
Meine italienische Mitbewohnerin Svetlana ist über Ostern nach Hause gefahren. Sie kommt von Sizilien und da wir schon oft darüber gesprochen hatten, dass ich doch mitkommen sollte, haben wir das kurzerhand so gemacht. Also habe ich vom 14.04.19 - 21.04.2019 sizilianische Luft geschnuppert.
Mein zweiter Tag begann mit Keksen zum Frühstück und danach ging es gleich ans Auspacken der weiteren Umzugskartons. Um ca. 11:00 Uhr musste Svetlana zur Bank etwas erledigen, wobei ich mitgekommen bin. Da sie meinte, dass es ungefähr 1-2h bei der Bank dauern könnte, wollte ich einen kleinen Spaziergang machen, während Svetlana in der Bank ist. Spontan entscheiden bin ich in Richtung Meer gegangen, das ungefähr eine halbe Stunde entfernt war. Zuerst einmal war ich froh, dass ich von keinem Auto umgefahren wurde. [] Auf meinem Weg in Richtung Meer bin ich an Gärten voller Kakteen, Organgebäume, Zitronenbäume und mehr Pflanzen, die ich nicht kenne vorbeigekommen und ich war ganz beglückt. Das Wetter war angenehm warm und sonnig. Am Meer angekommen habe ich den Fischern beim Verkaufen ihrer Fische zugeschaut und den Ausblick genossen, bevor Svetlana mir geschrieben hat, dass sie schon fertig ist. Das war natürlich ein wenig blöd, weil sie mich dann mit dem Auto abgeholt hat und sie das glaube ich nicht so cool fand, aber es war kein weiteres Problem. Auf dem Weg nach Hause haben wir noch Fleisch für das Mittagessen gekauft, denn es gab Hühnchen am Spieß.
Nach dem Mittagessen wurde natürlich Siesta gemacht, bevor Svetlana zum Arzt gegangen ist, weil ihr noch ein paar Papiere fehlten, während ich diesmal zu Hause geblieben bin und weiter die Bücher sortiert habe. Um ca. 16:00 Uhr ist ihre Mutter nach Hause gekommen und, das fand ich sehr lieb, hat mich mit Broiches und Traubenlikör versorgt. Glücklicherweise ist die italische Sprache dem Französischen sehr ähnlich, was ich für vier Jahre in der Schule gelernt habe und dementsprechend viel verstehen konnte. Dann hat Svetlanas Mutter angefangen, Artischocken für das Abendessen vorzubereiten und ich habe Publikum gespielt und bewundernde Laute von mir gegeben. []
Vor dem Abendessen haben Svetlana und ich einen Spaziergang durch Bagheria gemacht, was gut war, da ich mittlerweile von der italienischen Ineffizient was das Aufräumen angeht frustriert und erschöpft war. Auf dem Weg habe ich dann auch endlich eine Orange von einer und unzählig vielen Orangenbäume am Straßenrand aufgesammelt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Natürlich schmeckte sie nicht gut, weil die Orangenbäume an der Straße eine andere Sorte als die Orangen zum Essen sind, aber es war das erste Mal, dass ich eine Orange von einem Orangenbaum gegessen habe. Ansonsten war der Spaziergang sehr schön, neben den Orangenbäumen habe mir noch besonders gut die vielen engen Straßen gefallen. Außerdem wird man die ganze Zeit vom Duft der Orangenblüten umhüllt, was die Urlaubsstimmung perfekt machte.
Zurück in der Wohnung gab es dann leckere Pasta mit Artischocken und Orangen zum Nachtisch. Danach haben wir ein wenig italienisches Fernsehen geschaut und sind ins Bett gegangen.