Der Weihnachtsbaum zwischen Palmen
Ein kurzes Update wie es mir so geht
Langsam wird es weihnachtlich in der Fundacion. Gestern morgen bauten wir Weihnachtsbaum mit Schneelandschaft und Krippe im Roten Korridor auf, wegen der 28 Grad Celsius im Schatten selbstverständlich in Shorts und T-shirt. Auch in Bogotá wird ziemlich ausgeholt was die Dekoration anbetrifft: Glitzernde, mannsgrosse Sterne oder Blicklichter in allen Farben: Dem Kitsch sind keine Grenzen gesetzt. Somit haben wir mit den Kindern in der Stiftung auch eine ziemlich gute alltime-Beschaeftigung: Weihnachtsschmuck, Schneemaenner oder derlei Dinge zu basteln. Trotzdem habe ich mich noch nie so unweihnachtlich wie gerade gefuehlt.
Meine sonstige Situation ist ziemlich gut :) Ich habe oft gute Laune und ich merke, dass sich mein Ziel erfuellt, zu allen Personen in der Fundacion ein gutes Verhaeltnis aufzubauen. Gerade zu den Älteren, die mir am Anfang eher verschlossen vorkamen, baut sich nun Vertrauen auf und es ergeben sich schöne und interessante Gespräche. Mit den Kleinen ist das Verhältnis ganz innig und es ergeben und erweitern sich Routinen, wie das allnachmittagliche Lesen üben oder Begrüssungsrituale jeder Art. Grösstenteils bin ich echt gut drauf.
Kleinstenteils oder selten bin ich nicht gut drauf und dazu komme ich jetzt. Seit fast 4 Monaten bin ich nun von zu Hause weg und mir fehlt echt vieles, auch wenn ich manches nicht mehr als so schlimm betrachte, weil es mit der Gewohnheit einhergeht. Als erstes stehen da wohl meine Liebsten, meine Familie und meine Freunde, die ich vermisse und mit denen ich leider nur teilweise in guten Kontakt stehe. Als naechstes auf der Beduerfnispyramide stehen Dinge wie Selbstbestimmtheit, zum Beispiel durch die eigene Ordnung oder Privatsphaere, was in Casa 3 beides nur in limitiertem Mass moeglich ist. Ordntlichkeit ist hier ein ganz besonders wichtiges Thema und es sorgt fuer einen fundacionsweiten Eklat, wenn Geschirr nach dem Essen noch auf dem Tisch steht oder etwa das Bett nicht mit penibler Ordnung gemacht ist.
Ich bin froh, sagen zu koennen, dass das nur kleine Teile sind, und ich in der meisten Zeit hier gluecklich bin!! Die Wochenenden tragen ihren Teil dazu bei, beispielsweise wenn wir Freiwillige in Kolumbiens schoenste Doerfer Barichara, San Gil und Villa de Leyva fahren (die Fotos auf Google Bilder sind nicht gephotoshopped, da herrscht wirklich so eine verzauberte Atmosphaere) und uns in der Kueche auszutoben und Nudeln mit europaeischem Kaese zubereiten koennen :D
Gerade laesst meine Schreibelust echt nach, und es gibt Onces und ich moechte heisse Schokolade, Empanadas und die Schar der Tias allesamt nicht gerne warten lassen. Ich melde mich dann die Tage! Liebe Gruesse an alle die das Lesen und Ciao!! <3
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