Der letzte Montag vom ersten Monat
Stifte spitzen und Wutbürgerkinder
Heute habe ich so viele Stifte angespitzt, dass ich nun eine Blase am Finger habe. Jaja, Kindergärtnern ist ein hartes Gewerbe. Eigentlich ist es das tatsächlich, wenn man bedenkt, wie viel Rotze wir abkriegen und wie taub man ist, nachdem einem ein Kind den ganzen Tag ins Ohr geweint hat. Also zolle ich jetzt hiermit unseren Eltern und Kindergärtner/innen mal Respekt, besonders jedoch aber den türkischen, denn die Kinder hier weinen, schreien und schlagen viel mehr. Ein deutscher Kindergarten ist dagegen ein Ort der Ruhe und gut für alle Chakren und so.
Ich habe heute von einem kleinen Wutbürgerkind einen Stein an den Kopf geworfen bekommen, wogegen genau protestiert wurde, weiß ich nicht. Vermutlich gegen die Gesellschaft oder die Regierung (hier repräsentiert durch die Kindergärtnerinnen, also durch uns) an sich. Oder vielleicht schlägt Stuttgart 21 bis hierhin Wellen, wer weiß. Der Kleine würde sich zumindest hervorragend als gewaltbereiter Antifaschist oder so eignen, bei der Treffsicherheit (ist voll ins Auge gegangen).
Diesen Anschlag auf das System habe ich natürlich geahndet und den Übeltäter erstmal auf die Strafbank geschickt (als Judikative und Exekutive in einer Person darf ich das ja), damit er sich beruhigen kann und er hat dann tatsächlich verständen, dass man auf Kindergärtner nicht mit Steinen werfen sollte.
Ansonsten verlief der Tag recht ruhig, ein tolles Ereignis war natürlich wieder der nun täglich stattfindende und von mir durchgeführte Flötenunterricht.
Ich hasse Kinder, die flöten. Das weiß unsere Chefin aber nicht und hat deshalb allen Eltern erzählt, dass ich ihren Kinder suuuuuuuuuuupergerne Mozart und Bach auf der Melodika (so hässliche Möchtegernflöten mit Tasten) beibringen will. Aber die Kinder sehen das ganz anders, die haben nämlich keinen Bock dadrauf. Ich hoffe die Flötenphase legt sich wieder.
Ich mach mal ein Foto vom Flötenunterricht rein, weite Fotos sind auf Facebook zu bewundern.