"Der Herbst ist da"

Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da…

Zugegeben, der dänische Herbst unterscheidet sich nicht stark vom deutschen. Die Bäume bekommen bunte Blätter und verlieren diese, das Wetter kann nebelig, stürmisch oder regnerisch sein und die Temperaturen sinken. Und doch sind es die kleinen alltäglichen Erlebnisse hier in Sønderborg, die ihn irgendwie zu etwas Besonderem machen. 

…er bringt uns Wind hei hussassa…

Wenn ich morgens auf dem Fahrrad zum Kindergarten fahre, dann werden die Bäume meist von der goldenen Morgensonne angestrahlt und leuchten in verschiedenen Gelbtönen. Allein der Anblick vertreibt mir, beim gehetzten Fahren mit Gegenwind, die schlechte Laune. Es dauert dann, während des gemeinsamen Frühstücks im Kindergarten, nicht lange bis der oder die Erste fragt: „Gehen wir jetzt raus?“. Was von einem Erzieher fast immer mit „Ja natürlich!“ beantwortet wird. Dänische Kinder sind, was das Wetter angeht, definitiv abgehärtet und es somit auch gewöhnt bei Wind und Kälte auf dem Spielplatz zu spielen. Der Nachteil: Spielende Kinder müssen beaufsichtigt werden. Nachdem ich also den Kindern geholfen habe Gummistiefel, Regenhosen, Jacken und Mützen anzuziehen, ziehe ich mich selbst warm an und folge ihnen, wenn auch weniger euphorisch, nach draußen. 

…schüttelt ab die Blätter…

… und die Äpfel. Denn mitten auf dem Kindergartenspielplatz steht ein großer Apfelbaum, deren Äpfel wir in den vergangenen Wochen jeden Tag zusammenharkten, begutachteten und verspeisten. In den Herbstferien gab es sogar selbstgemachten Apfelmus für die Kinder, die in dieser Woche da waren. Ein Highlight der letzten Wochen war außerdem das Erntedankfest/ der Großelterntag. Wir gingen Vormittags mit den Kindern zur Marienkirche, wo schon einige Großeltern warteten. Dort hielt der deutsche Pastor einen Erntedankgottesdienst für Kinder und im Anschluss an diesen gab es im Kindergarten selbstgebackenen Kuchen von den Omas.

…bringt uns Regenwetter…

Bei starkem Regen müssen die Kinder natürlich nicht nach draußen. An solchen Tagen wird deshalb mit Spielzeug gespielt, in der „Bewegungsbaustelle“ getobt und gebastelt. Es werden beispielsweise gerade Laternen für den Laternenlauf im November gebastelt, für den auch schon eifrig Lieder geübt werden. Auch das Programm der letzten Wochenenden war sehr herbstlich. So fuhren mein Freund und ich an einem nebligen Sonntagmorgen auf die Halbinsel Kegnæs und am letzten Wochenende trafen Friederike, Nina, Lena und ich uns zum „Pumpkin carving“ im Studentencafé.

…hei hei hussassa der Herbst ist da.