Der ganz normale Alltag und irgendwie doch nicht
Jetzt bin ich schon fast einen Monat in Frankreich und man sollte meinen es tritt so langsam so was wie Alltag ein, aber es passiert doch immer wieder was neues.
Diese Woche hatten wir ein erstes Treffen mit unserer Sprachlehrerin. Unser erstes Thema Vokabeln die im Centre aéré wichtig sind lernen. Wörter wie Blitz und Donner konnten wir auch gleich lernen, denn es gab echt ein heftiges Gewitter, mit so richtig Weltuntergangsstimmung.
Dienstag und Donnerstag haben Vero und ich mal angefangen uns mit unserem Projekt für das Jahr der Ludothèque zu beschäftigen. Das ist eine Spielebibliothek, die wir nach und nach etablieren sollen. Spiele gibt es schon eine ganze Menge und die Freiwillige vor uns, hat sie auch schon durchnummeriert und nach Alter sortiert. Unsere Aufgabe ist es jetzt noch irgendwann den Raum einfach gemütlich herzurichten mit Tischen und Bildern an der Wand und das ganze so zu strukturieren, dass die Kinder Spiele ausleihen können. Jetzt haben wir erst mal angefangen alle Spiele durchzuschauen um aufzuschreiben wo Teile fehlen um dann evtl. nach Ersatzteilen zu suchen.
Mittwoch war halt wieder der Tag mit den Kindern. Ich musste diese Woche wieder früh um 7.15 anfangen. Bis um neun ist dann erst mal Empfang bis alle Kinder da sind und man macht halt kleinere Spiele mit den Kindern. Dann gab es diesen Mittwoch jede Menge Küchenateliers und so entstanden dann einige Apfelkuchen für den Nachmittag. Das Mittagessen, war dann eine Vollkatastrophe. Ich allein nur mit Jungs am Tisch die nur Scheiße bauten. Außer Arrete oder so konnte ich eben nicht so viel sagen, weil ich auch nicht wusste was hier so für Strafen ausstehen. Ich kam mir richtig blöd vor weil überall war es einigermaßen ruhig an den Tischen und dadurch viel es einfach voll auf wie ich nicht klar kam. Der Nachmittag war dann aber wieder total schön. Wir machten mit den Kindern eine „Kermesse“, eine Art Stationenzirkel mit unterschiedlichen Spielen. Ich betreute auch eine Station alleine und es lief total gut, die Kinder hörten mir zu, verstanden mich und machten mit. Dann war einfach noch Freizeit für die Kinder und da das Wetter gut war, konnten die Kids einfach im Garten spielen. Das ist dann entspannt für uns Betreuer.
Sonst hatten wir die Woche noch ein lehrreiches Einkaufserlebnis. Wir waren mal wieder zwei Stunden einkaufen, weil sich zwei Dinge einfach nicht auftreiben ließen. Wir suchten Semmelbrösel und Hefewürfel. Als wir nachfragten wurden wir aufgeklärt, dass es Hefewürfel nur beim Bäcker zu kaufen gibt. Gut wieder was gelernt. Das mit den Bröseln war schwieriger, weil wir das Wort nicht kannten. Also fragten wir nach „pain rapé“ (geriebenem Brot) und der Verkäufer schien uns auch zu verstehen aber irgendwie war das was wir gekauft hatten eine Mischung aus Getreide-Hefe-Pulver. Etwas merkwürdig. Mal sehen ob wir irgendwann noch richtige Brösel finden.
Dann waren wir noch am Samstag auf dem Geburtstag einer Kollegin eingeladen und hatten so die Chance die „Dorfdisko“ kennen zu lernen. Vom Stil her wirklich 90er Jahre und seitdem nichts mehr renoviert, einfach so richtig abgewrackt. Aber wir verbrachten trotzdem eine ganz coole Nacht dort. Auch wenn ich von den dort gespielten Liedern nicht sehr viele kannte.
Und dann begann es auch noch nachts zu schneien. Das war wirklich ein sehr plötzlicher Wintereinbruch, denn die Woche waren wir noch im T-shirt rumgelaufen und seit heute sind es nur noch 5 °C. Auf meinem kleinen Spaziergang vorhin hab ich auch entdeckt, dass auf einigen höheren Bergen ringsum der Schnee sogar liegen geblieben ist. Jetzt liegt auch auf einmal jede Menge Laub unten und es weht ein eisiger Winterwind. Aber irgendwie hat das auch was gemütliches und die Sonne scheint hier ja trotzdem.
Morgen beginnen hier die Ferien, das heißt morgen früh aufstehen und dann zwei Wochen Action. Die erste Woche gibt es jetzt ein Zirkusprojekt, das bis Mittwoch geht, denn Donnerstag ist schon wieder Feiertag und Freitag auch frei.