Der Friedhof ruft und Anja kommt!
Das müssen jetzt mal zwei Teile werden, weil es einfach so viel zu erzählen und auch so viele Photos gibt. Nach dem Stadtspaziergang fing 13.30 Uhr eine Säuberungsaktion auf dem jüdischen Friedhof an, an der sich auch eine Schulklasse beteiligt hat.
Das müssen jetzt mal zwei Teile werden, weil es einfach so viel zu erzählen und auch so viele Photos gibt. Nach dem Stadtspaziergang fing 13.30 Uhr eine Säuberungsaktion auf dem jüdischen Friedhof an, an der sich auch eine Schulklasse beteiligt hat.
Wir haben also Blätter zusammen gefegt und in Tüten versackt, wobei wir nach einer Stunde schon fast fertig waren. Der jüdische Friedhof, muss man dazu sagen, war mal ein Friedhof, das heißt, jetzt ist das mehr ein Wald. Aber die Juden glauben, dass ein Friedhof bis ans Ende der Welt ein Friedhof bleibt und so hatten wir die Aufgabe, ihn zu pflegen. Solche Aktionen finden alle zwei Monate statt.
Meiner Meinung nach ist das zu wenig, denn ich finde den Friedhof echt schön und deshalb frage ich Asia, die Koordinatorin, ob es möglich ist, hier einmal die Woche ehrenamtlich zu arbeiten, was sie sofort begeistert bejaht. Also werde ich dem Ruf des Friedhofs folgen.
Es ist nicht so, dass ich gerne auf Gräbern anderer Leute rumlaufe aber ich finde einerseits so etwas unglaublich wichtig, andererseits lernt man auch viel. Zum Beispiel, dass man nicht seine Flaschen auf dem Friedhof zerbrechen sollte, für manche nicht selbstverständlich. Oder dass aus einer achtlos weggeworfenen Bonbonverpackung bei 50 Leuten schon 50 werden und damit ein richtiger kleiner Müllhaufen entsteht, den man auch erst mal wegräumen muss. Der Friedhof hat einfach nur das Problem, dass er offen ist, also nicht durch Zäune begrenzt. Jeder kann zu jeder Zeit da Papier rum werfen. Wehe dem, den ich erwische!!!
Gerade wenn man verzichten muss, lernt man, wie wichtig und auch selbstverständlich vieles für einen wird. Internet zum Beispiel. Zu Hause hatte ich täglich Internet und hab das auch benutzt. Jetzt aber, wenn jede Stunde Zeit kostet, überlegt man sich schon, was man macht und welche Seiten man aufsucht. Durch DSL hab ich auch ein bisschen die Kosten verloren. Oder zum Beispiel Fernsehen oder Waschmaschine, was wir beides in unserer Wohnung nicht haben werden. Wie selbstverständlich ist so etwas für uns. Ich finde einen Spruch schön, mit dem ich das Ganze hier beenden möchte: “Es ist leichter, einem Armen was zu geben, als einem Reichen etwas wegzunehmen.”