Der erste Echte
Ich bin seit sechs Wochen hier in Pecs und ich habe erst jetzt ein paar Minuten Zeit mal was zu berichten. Es ist einfach nicht mehr neu nach so langer Zeit. Ich habe keine Ahnung, was ich erzählen soll und was nicht. Eins aber ist klar: Ich habe so viele lehrreiche und positive Erfahrungen gemacht, dass ich mir noch mehr als vor Antritt der Zeit hier, sicher bin. ES WAR DAS EINZIG RICHTIGE. Ja klar, ich weiß, Euphorie und so, aber es ist auch meine Gesamteinstellung zum EVS und Ungarn und mir selbst. Ich habe durch die Arbeit mit den Behinderten eine neue Einstellung zu ihnen gewonnen. Ich muss zugeben, dass ich vorher eigentlich keine hatte. Ich dachte: Ok, ich bin ja tolerant, ne, das wird schon. Aber es ist wirklich so. Ich fühle mich ungemein bestätigt in dieser Selbsteinschätzung, hehe. Klar ist, dass es eigentlich zum Grossteil von ihnen abhängt. Sie sind so offen und herzlich, alle, die mir das vorher sagten, hatten Recht. Nützlich? Bin ich das hier? Ich könnte sagen ja und nein, denn es hängt davon ab, was ich in der nächsten Zeit aus meiner Chance mache. Es ist komisch, ständig das Gefühl zu haben, kreativ sein zu müssen.
Ich kann nicht glauben, dass die Zeit so schnell vergeht, gerade war ich noch woanders und schon sind sechs Wochen um, das sind fast zwei Monate- oh Mann, ich muss mich ranhalten, dass ich alles noch schaffe. Was ich so vorhab. Ich träume von Roma-Organisationen in meiner Freizeit und einem perfekten Ungarisch (welch ein Wunschtraum). Das kann ich jetzt sofort mal in die Tat umsetzen: Ungarisch-Kurs in fünf Minuten!