Der Countdown läuft!

Der letzte Monat ist angebrochen, eine ganz merkwürdige Grundstimmung mitbringend. Da ist zum Einen die unbeschreibliche Vorfreude auf meine Heimkehr - jedoch auf der anderen Seite eine tiefe Traurigkeit. Panama ist ein wunderschönes Land, Silico Creek ein einzigartiges Fleckchen Erde und die Menschen hier meine zweite Familie.
Während ich vor einem Jahr nur für eine begrenzte Zeit Abschied nahm, so weiß ich nun nicht, ob und wann ich zurückkehren werden könne.

Wie gehe ich nun also meine letzte Zeit hier an?

Die anderen drei Voluntäre Ivo, Mei und Sandra sind in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Um in mehr Gesellschaft zu leben, bin ich in das Haus des Pfarrers Leónidas gezogen. Direkt daneben wohnen seine Eltern Elisabeth und Juan, wo ich nun die meiste Zeit des Tages verbringe.
Dort kocht Elisabeth von früh bis spät Essen für die Großfamilie - einige ihrer 13 Kinder leben noch bei ihr -, wofür sie ständig Hühner und Schweine schlachtet, dort helfe ich beim Kokosbrot backen, Kakao rösten und mahlen, höre ich Juan beim Bibel Lesen zu und philosophiere mit ihm über alle möglichen Themen, packe ich in der Landwirtschaft mit an, spiele mit den Milliarden Kindern und genieße das Singen im Kerzenschein.
Ich bin voll in die Familie integriert und lerne nochmal eine Menge dazu.

Das erste Juniwochenende vertraten Raúl und ich die Organisation URARI auf einer Messe in der Hauptstadt. Das war äußerst interessant, wir machten Werbung für Silico Creek, knüpften einige wichtige Kontakte und verkauften Kunsthandwerk und Kakao.

Drei neue ,,Voluntärs-Touristen" sind eingetroffen: Paula aus Mexiko und Marianne und Renault aus Frankreich werden für zwei Monate mit hier leben und gemeinsam unternehmen wir viel.

Mir bleibt nun noch eine Woche in Silico Creek. Für den Sonntag ist meine Abschiedveranstaltung geplant, am 28. fahre ich nach Panama, wo am 1. Juli mein Flugzeug die 13-stündige Heimreise startet.