"Denn mich hat keiner gefragt, und ich möchte nicht, dass Du so etwas erlebst"
Ich arbeite weiterhin fleißig, reise nach Prag und bekomme Besuch...
Ahoj meine Lieben,
diesmal hat es noch länger als letztes Mal gedauert… Aber jetzt habe ich auch endlich Teil 4 meiner Blog-Serie fertiggestellt.
Ich habe auch diesen Blog wieder in Kapitel unterteilt. Er ist nicht chronologisch aufgebaut, sondern behandelt abschnittsweise einzelne Themen, zu denen ich euch gerne etwas erzählen möchte. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen!
Es ist auch wieder ein wenig Durchhaltevermögen verlangt, denn es ist wieder ein sehr langer Text… Aber das seid Ihr ja wahrscheinlich schon gewöhnt :-)…
1. Viermal Prag hin- und zurück
Ich habe bereits in meinem letzten Blogeintrag erwähnt, drei Wochenenden hintereinander nicht in Olomouc zu sein. Und so war es dann auch, an den letzten drei Oktoberwochenenden machte ich mich jeweils am Freitag auf den Weg um nach Prag zu reisen.
Dies gab mir Gelegenheit auch die Hauptstadt meiner neuen Heimat sehr gut kennen und vor allem lieben zu lernen.
Außerdem konnte ich durch die vielen Zugreisen meine Meinung über die „Česke Drahy“ wieder etwas revidieren. Ich muss wirklich sagen, dass ich mit dem Zug immer gut von Olomouc nach Prag und auch wieder zurück gekommen bin.
Einmal kam ich sogar in den Genuss einer Fahrt mit dem besten Zug, den die tschechische Bahn zu bieten hat, den „SuperCity Pendolino“. Vielleicht denkt Ihr jetzt wie ich zuerst auch: „Das Beste was die tschechische Bahn zu bieten hat, so toll kann das ja nicht sein… Pendolino klingt ja mehr wie ein Bummelzug.“. Aber ich muss euch widersprechen. Als ich diesen Zug im Bahnhof einfahren sah, war ich erstaunt. Er sieht ein bisschen aus wie ein Raumschiff und auf einem gewöhnlichen tschechischen Bahnhof wirkt er auch so, da er einen großen Kontrast zu den oft doch sehr veralteten Zügen bildet.
Am Tag zuvor hatte ich im Internet die Abfahrtszeiten der Züge nach Prag ausfindig gemacht und dachte mir: „Ach praktisch, da gibt es ja einen Zug der braucht nur 1¾ anstatt 2½ Stunden, nimm doch den.“ Dass irgendeine Besonderheit an diesem Zug sein müsste, wenn er doch so viel schneller ist, daran habe ich überhaupt nicht gedacht.
So stand ich also am Bahnhof und sah dieses Raumschiff direkt an meinem Bahnsteig einfahren. Ich war beeindruckt und nun kam mir die Sache doch komisch vor, aber ich stieg trotzdem ein. Als ich dann durch den Waggon lief, staunte ich weiter – bis mein Blick auf die Anzeigen über den Sitzen fiel. Dort stand – sogar auf Deutsch – „Zug mit Reservierungspflicht“.
„Ah ja, gut zu wissen, jetzt hast du den Haken gefunden, den die Sache hat“, und ich hatte natürlich keine Reservierung gekauft. Einen kurzen Moment lang dachte ich daran, wieder auszusteigen, aber es war schon zu spät, die Türen gingen schon zu.
„Ok, nun bleibt dir nur eine Möglichkeit, setz dich hin, mach auf dummer Touri, tu so, als hättest du es nicht gewusst und hoff, dass du damit durchkommst“. Ich bezweifelte das aber selbst, dass dies funktionieren würde.
Ich setzte mich also auf einen freien Platz, von denen es im Übrigen sehr viele gab, und bekam gleich den nächsten „Schreck“, denn die Sitze waren so weich, breit und bequem, dass ich einfach gleich dachte: „Super, jetzt bist du schon illegal hier und sitzt auch noch in der ersten Klasse“.
Ich lief also los in der Hoffnung irgendwo eine Angabe zu finden, die mir mitteilten würde, in welcher Klasse ich mich befände. Ich hielt mehr Ausschau nach einer „1“ als nach einer „2“ und so dauerte es ein wenig, bis ich die kleine Ziffer an der Tür entdeckte, dort stand tatsächlich eine „2“. Völlig erstaunt darüber, dass hier die zweite Klasse ungefähr den Standard der ersten Klasse in deutschen ICEs hat, ging ich auf meinen Platz zurück. Dort stand schon jemand und wartete auf mich – der Schaffner.
Der nächste Schock – ich benutze ja für meine Zugreisen in Tschechien immer ein „Kilometrická Banka ČD“. Zur Erklärung für alle, die das nicht kennen (was auf die meisten von Euch zutreffen wird): Übersetzen könnte man es mit „Kilometersparbuch“. Man kauft es für 2000 Kronen (ca. 80€) und kann dafür 2000 Kilometer mit der Bahn durch Tschechien fahren. Man muss jede Reise mit Abfahrts- und Ankunftsort eintragen und die Strecke wird dann von den 2000 Kilometern abgezogen, was vom Schaffner noch mit einem Stempel quittiert wird. So zahle ich führ eine Reise nach Prag, die 250 km lang ist, 250 Kronen. Eine normale Fahrkarte würde 310 Kronen kosten, was aus deutscher Sicht natürlich immer noch sehr billig für eine Zugfahrt ist.
Nun ja, in diesem Moment schoss es mir eben durch den Kopf, dass diese verbilligte Fahrkarte in diesem vornehmen Zug sicher nicht gültig ist.
„Jetzt ist eh alles verloren“, dachte ich, „du kannst es nur noch versuchen“ und drückte dem Schaffner mein „Kilometrická Banka“ in die Hand. Er stempelte alles vorschriftsmäßig ab, und ich glaubte schon fast, einfach so durchzukommen, bis die Worte „Místenka, prosim“ fielen. Er wollte also meine Platzreservierung sehen. Ich schaute ihn etwas verdutzt an und sagte erst mal den schönen Satz „“Bohužel nevlumím Česky“ (Ich spreche leider kein tschechisch). Leider antwortete er darauf mit dem international verständlichen Wort „reservace“, bei dem ich leider nicht mehr so tun konnte, als ob ich den Herrn nicht verstünde, und sagte deshalb nur: „Oh, I’m so sorry, I didn’t know…“. Daraufhin lachte der Schaffner nur ein wenig, zog ein Heftlein aus der Tasche und fragte in sehr gebrochenem Englisch, was denn meine Muttersprache sei. Er entschuldigte sich noch, dass es die Information über den Zug nur auf Englisch gibt, dort könne ich alles nachlesen. Und so zog er von dannen, und ich bekam tatsächlich diese Fahrt im SuperCity Pendolino geschenkt, zumindest fast…
Ich verbrachte immer wunderbare Tage in Prag und habe mich auch in diese Stadt, genauso wie ins schöne Olomouc, ein wenig verliebt :-). Die Karlsbrücke, die Burg, das Vyšehrad, der Wenzelsplatz... All das ist wunderschön!
Auf meinen restlichen Reisen nahm ich dann immer einen Zug ohne Reservierungspflicht. Der war natürlich deutlich unkomfortabler, aber er hat mich trotzdem immer ans Ziel gebracht.
Erst letztes Wochenende verschlug es mich nochmal nach Prag, diesmal aus beruflichen Gründen. Am 21. November fand dort nämlich eine sogenannte „Supervision“ statt. Das könnte man als eine Art Gruppengespräch mit einem Psychologen beschreiben, bei dem man seine Probleme in der Arbeit mit alten Menschen vorbringen kann.
Im Grunde ist das ja wirklich eine gute Idee, aber ich glaube das Problem war, dass einfach keiner von uns schwerwiegende Probleme hat. Zudem hatten wir (das sind alle Freiwilligen aus Tschechien, die in der Altenarbeit tätig sind, fünf an der Zahl) ja schon das ganze Wochenende miteinander in Prag verbracht und uns in dieser Zeit schon so intensiv ausgetauscht, dass unser Redebedarf gedeckt war. Aber man muss bedenken dass alle Freiwilligen ja nur aus dem Grund nach Prag kamen, um an dieser Veranstaltung teilzunehmen, sodass sie uns insgesamt doch ein wunderbares Wochenende bescherte :-).
Zudem hatten wir von „Živá paměť“ Freikarten für einen Theaterbesuch im „Divadlo na Vinohradech“ bekommen.
Viele Leute, denen ich dies hier in Olomouc erzählte, meinten erst mal: „Da hast du aber sicher nicht viel verstanden!“.
Darauf konnte ich dann erwidern: „Doch, doch!“.
„Was, so gut kannst du schon Tschechisch?“.
„Nein, nein, es war eine Vorstellung im Rahmen des ‚Pražský Divadelní Festival Nĕmeckého Jazyka‘ “.
Für die Nicht-Tschechen unter Euch: Das „Prager Theaterfestival Deutscher Sprache“.
Aufgeführt wurde „Diebe“ von Dea Loher, gespielt von einem Ensemble des Deutschen Theaters Berlin. Die Vorstellung dauerte dreieinhalb Stunden, aber ich wir haben uns alle erstaunlicherweise kaum gelangweilt, denn das Stück war wirklich gut „auf die Bühne gebracht“, auch wenn es eigentlich wenig Handlung hat :-). Wen das ein wenig interessiert, kann sich hier informieren: http://www.theater.cz/de/festival-2011/programm/diebe/
2. Meine Arbeit
Ich glaube es irgendwie kaum, dass ich so einen Satz hier formulieren kann, aber es ist immer noch wahr: Die Arbeit macht mir wahnsinnig Spaß!
Es ist einfach eine Freude, wie ich von den Klienten jedes Mal wieder freundlichst empfangen werde und mit was sie mich immer wieder überraschen. Eine Dame bäckt jetzt jeden Mittwoch aus Anlass meines Besuches ein riesiges Blech Buchteln, von denen ich meistens noch einen Wochenvorrat mit nach Hause bekomme. Eine andere Klientin, die im Oktober 90 Jahre alt wurde, meinte letztes Mal: „Ach, Verena, ich bin so froh wenn ich mich mit ihnen unterhalten kann, denn in meinem Alter gibt es ja kaum noch jemanden, und wenn, dann sind sie schon senil“.
Das sind eben einfach Kleinigkeiten, die mir meine Klienten geben bzw. die ich ihnen gebe, und so entsteht einfach ein wunderbares Verhältnis.
Auch die Geschichten, die ich zu hören bekomme, fesseln mich immer wieder aufs Neue. Klar ist die eine oder andere dabei, die ich schon öfter gehört habe und fast jeder scheint natürlich seine Lieblingsgeschichte zu haben. Aber jeder meiner Klienten hat ja schon ein langes Leben hinter sich und so gibt es doch viel zu erzählen. Und für mich ist es so interessant zu sehen wie sich aus diesen vielen einzelnen Geschichten nach und nach ein „Lebenspuzzle“ ergibt. Natürlich gibt es noch sehr viele Lücken, von denen hoffentlich noch einige in diesem Jahr gefüllt werden.
Oft werde ich ja gefragt, ob das nicht total deprimierend ist, sich mit alten Menschen zu unterhalten, denn „die erzählen ja immer nur vom Krieg“. Das kann ich immer nur definitiv verneinen! Schließlich haben die Menschen, um die ich mich kümmere, nicht nur von ihrer Geburt bis 1945 gelebt. Danach ja auch noch und das sind inzwischen immerhin schon 66 Jahre. Natürlich erzählen sie vom Krieg, aber es gibt noch so viel anderes. Für mich ist es besonders spannend die Geschichten aus der Zeit des Kommunismus zu hören. Denn vom Krieg önnen bzw. konnten mir meine Großeltern auch schon erzählen, aber davon ja nicht! Und ich staune immer wieder, wie positiv meine Klienten auch von schweren Zeiten erzählen. Das sind Anekdoten von Kinderstreichen, Tanzstunden, der ersten Liebe… Eine Klientin fasste dies letztens wunderbar zusammen: „Ich habe in meinem Leben viel Schlimmes, aber auch viel Gutes erlebt, und über das Gute rede ich halt lieber“.
Ein weiteres kleines Highlight meiner Arbeit war ein vom „Kontaktní Centrum“ organisierter Besuch des „Černínský palác“ in Prag, dort befindet sich heute das Außenministerium.
Wir bekamen dort eine Führung durch die Räume, in denen der erste Staatspräsident der Tschechoslowakischen Republik, Tomáš Garrigue Masaryk, wohnte. Leider war die natürlich nur auf Tschechisch. Aber dass die Möbel alt waren, sah ich auch so, und das Wichtigste übersetzte ein lieber Klient für mich. So kann ich jetzt behaupten, das Fenster vom dritten Prager Fenstersturz, aus dem sich Jan Masaryk im Jahre 1948 stürzte (oder vielleicht doch gestürzt wurde), mit eigenen Augen gesehen zu haben.
Ich kann Euch aber sagen, dass es ein recht unspektakuläres Fenster ist, das von einem kleinen Badezimmer zu einem kleinen, recht hässlichen Hinterhof hinausgeht, sodass man es meiner Meinung nach nicht unbedingt gesehen haben muss :-).
Anschließend wurde sogar auf Staatskosten noch Kaffee und Kuchen serviert. Allerdings war dies so wenig, dass ich gar nichts mehr davon abbekam :-(… Aber es war den Besuch trotzdem wert!
Beim darauffolgenden Treffen des Kontaktní Centrums gab es wieder einen sehr erfreulichen Anlass. Einer der Mitglieder wurde 90, was gebührend mit Kuchen, Wein und Sekt gefeiert wurde. Dazu erzählte das „Geburtstagskind“ aus seinem Leben, aber natürlich leider nur auf Tschechisch. Die Bilder aber, die er mitbrachte und die ihn im Totaleinsatz in Berlin zeigten, sprachen für sich, dazu musste man nicht unbedingt seinen ganzen Vortrag verstehen. In solchen Momenten wird mir dann immer schlagartig bewusst, vor welchen Menschen ich doch eigentlich sitze, was in deren Fröhlichkeit einfach oft untergeht. Ja, diese Menschen wurden aus ihrer Heimat verschleppt, haben unter unmenschlichen Umständen im Total-Einsatz gearbeitet, mussten zusehen wie ihre Heimat zerstört wurde, wie ihre Verwandten und Freunde in Konzentrationslager abtransportiert wurden … Umso rührender fand ich es, als mich letztens eine Klientin fragte, als ich ihre Fenster putzen sollte: „Ja Vĕra, ist es denn wirklich nicht zu kalt? Ich frage Dich nur, denn als ich als 17jähriges Mädchen im Total-Einsatz gearbeitet habe, da hat mich das keiner gefragt und ich möchte nicht, dass du so etwas erlebst!“. Daraufhin war ich erst mal sprachlos... Dieser Moment zählt eindeutig zu den bewegendsten Momenten meines bisherigen Freiwilligendienstes. Ich kann meine Klienten wirklich nur bewundern, wie sie sich trotz derart schrecklicher Erlebnisse ihre Lebensfreude bewahrt haben!
3. Besuch aus der Heimat
Am 5. November war es dann soweit, meine Eltern düsten 639 km über die Autobahn, um mich zu besuchen und mir einige Sachen zu bringen, die ich wohl für den Winter brauchen werde, die aber lang nicht mehr alle in meinen Koffer gepasst hatten.
Zwei Tage sind zwar keine lange Zeit, aber es war sehr schön, „die Familie mal wieder beisammen zu haben“ und einige schöne Stunden mit einander zu verbringen :-).
Ich zeigte meinen Eltern zunächst ein wenig die Innenstadt (dort kenne ich mich nun wirklich schon gut aus) und anschließend unternahmen wir einen Ausflug zum nah gelegenen Ort „Svatý Kopeček“. Dort gibt es eine wirklich berühmte Sehenswürdigkeit, das Kloster „Svatý Kopeček u Olomouce“. Bisher hatte ich keine Gelegenheit gehabt es zu besuchen und da meine Eltern ja mit dem Auto angereist waren, war es nun viel einfacher dorthin zu kommen.
Viele von Euch werden sicher das Kloster Melk in Österreich kennen. Ihr müsst Euch dieses nur viel kleiner vorstellen, dann wisst Ihr wie „Svatý Kopeček u Olomouce“ aussieht. Und leider auch verfallener… Aber ich denke man muss im „atheistischsten Land der Welt“ schon dafür dankbar sein, wie gut es überhaupt schon hergerichtet ist. Einer der beiden Kirchtürme wurde 1945 bei einem Brand stark beschädigt. Davon ist aber überhaupt nichts mehr zu sehen, beide Türme der „Bazilika Navštívení Panny Marie“ (Basilika Mariä Heimsuchung) thronen majestätisch über der Stadt. „Svatý Kopeček“ liegt nämlich auf einem Hügel, ein gutes Stück höher als die Stadt Olomouc und vom Stadtrand aus kann man das Kloster schon sehen, es ist wirklich ein wunderbarer Anblick sodass das Wort „thronen“ auf jeden Fall gerechtfertigt ist. Umgekehrt hat man bei schönem Wetter – bei unserem Besuch traf dies glücklicherweise zu – einen wunderbaren Blick über ganz Olomouc.
Außerdem gibt es dort ein kleines Museum, das etwas über die interessante Geschichte dieses Ortes erzählt. Diese ist besonders im 20. Jahrhundert interessant.
Zur Zeiten der K.-u. K.-Monarchie trug der Ort den Namen „Heiligsberg“. 1939, zu Zeiten des Protektorats Böhmen und Mähren, wurde es in „Heiligenberg“ umbenannt. Beides sind sehr wortgetreue Übersetzungen des Wortes „Svatý Kopeček“. Nach der Machtübernahme der Kommunisten wurde das Kloster gewaltsam aufgelöst und der gesamte Ort bekamen den Namen „Kopeček u Olomouce“, denn das Wort „svatý“, was ja „heilig“ bedeutet, war natürlich nicht mit der kommunistischen Ideologie vereinbar. Erst nach der „Samtenen Revolution“ konnten die Ordensschwestern in ihr Kloster zurückkehren, wo sie bis heute in weniger Zahl leben.
Dieses Museum ist wieder ein sehr gutes Beispiel dafür, wie sehr sich viele Tschechen freuen, wenn man ihre Sprache nur ein wenig spricht. Dort arbeitet eine sehr engagierte Frau, die allen Interessierten kostenlos Führungen gibt. Als sie schon einfach drauf losredete, musste ich ihr erst mal erklären, dass wir aus Deutschland sind und sie so leider nicht verstehen. Daraufhin wirkte sie etwas erstaunt, denn anscheinend verirren sich Ausländer selten an diesen Ort. Sofort aber schlug ihre Verwunderung in Begeisterung um, und sie sprach extra langsam und nahm wenn nötig Hände, Füße und Bilder zur Hilfe um mir alles zu erklären. Das war echt klasse, ich habe so wirklich einen großen Teil von ihrem Vortrag verstanden – und dachte nur „Wow, du kannst Tschechisch“ :-).
Am nächsten Tag gab es etwas sehr Exklusives für uns drei – einer meiner Klienten hatte, nachdem ich ihm erzählt hatte, dass meine Eltern kommen würden, sofort angeboten eine Stadtführung für uns zu machen. Das war ein besonderes „Schmankerl“, denn er ist gebürtiger Olmützer und konnte uns daher wahnsinnig viel über die Stadt und ihre bekannten Bauwerke erzählen.
Am Montag verließen meine Eltern Olomouc dann wieder, mit einem deutlich leereren Auto hoffentlich erfüllt mit vielen neuen Eindrücken und der Bestätigung, dass es ihrer Tochter wirklich gut geht :-)!
4. Was es sonst noch zu sagen gibt
Wie ihr meinem gesamten Text entnehmen könnt, geht es mir immer noch sehr gut hier!
Olomouc bekommt nach und nach sein Winterkleid – in der Innenstadt kann man nun an allen Ecken „Punč“ kaufen, auf dem „Dolní náměstí“ (einer der zwei großen Stadtplätze) geht es im wahrsten Sinne des Wortes „zu wie am Stachus“, denn dort gibt es ebenfalls eine Kunsteisbahn, und auch die Buden für den Weihnachtsmarkt werden schon aufgebaut.
Das Erlernen der Sprache hat sich mit zwei Tandem-Partnerinnen sehr gut eingependelt. Wir versüßen uns das Lernen dadurch, dass wir als Lernorte sämtliche Cafés in Olomouc testen, und so macht das Ganze doch sehr viel Spaß! Aber eine Frage stelle ich mir schon: Warum muss diese Sprache bitte 7 Fälle haben???
Am besten ich mache nun gar keine Angabe mehr darüber, wann der nächste Blog-Eintrag erscheint… Hoffentlich noch vor Weihnachten :-)…
Bis dahin… Mejte se hezký!
Eure Verena
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