Das große HALLO
Erste Eindrücke nach einem Tag in Nikosia.
So. Jetzt melde ich mich das erste Mal auf dieser Plattform. Ich bin seit gestern Mittag auf (oder in) Zypern und möchte ein paar meiner ersten Eindrücke teilen.
Der Flug verlief problemlos, obwohl das Ganze auch gerne ein bisschen später hätte losgehen können. So musste ich jedoch bereits um 3.30 Uhr aufstehen, um dann auch pünktlich am Flughafen zu erscheinen für die erste Teilstrecke Hamburg-Wien ab 7 Uhr. Mein größtes Problem in der Vorbereitungsphase war definitiv jenes mit dem Gepäck. Nach 7 mal die gesamte Taschen ein- und auspacken, hab ich es dann bei 24,6 kg belassen und war dann ganz froh, als sich herausstellte, dass das Flughafenpersonal das mit dem Maximalgewicht von 23 kg nicht so furchtbar streng sieht. Von Wien ging es dann nach einem anderthalbstündigen Aufenthalt weiter nach Larnaca, von wo ich von dem zypriotischen Koordinator Panayiotis mit einem "Welcome in Cyprus Nina"-Schild abgeholt und nach Nikosia (welches hier dann Lefkosia heißt) gefahren wurde. Beim Einsteigen ins Auto kam natürlich erst noch mal der Impuls durch als Beifahrer rechts einsteigen zu wollen, obwohl mir das mit dem Linksverkehr durchaus bekannt war. Als Führerscheinbesitzer und aktiver Selbstfahrer ist es dann erst mal auch ein komisches Gefühl das alles mal anders rum zu erfahren beim Fahren, z.B. wenn es beim Kreisverkehr einfach mal mit dem Uhrzeigersinn geht.
Die Landschaft auf der 40-minütigen Fahrt von Larnaca nach Nikosia hat abgesehen von einem Olivenbaum und einer Palme hier und da nicht außergewöhnlich viel aufregendes geboten, da die Gegend dort sehr sehr trocken ist. Das Zentrum und das Viertel, in dem ich wohne sind dagegen sehr eindrucksvoll und ansprechend und auch mein Zimmer, das ich mir zwei anderen Freiwilligen teile, hat mich positiv überrascht. Alles in allem ist von Anfang an auch deutlich zu merken, dass sich die Verantwortlichen hier viele Gedanken um unsere Unterbringung gemacht haben. Das mag daran liegen, dass das Projekt erst seit diesem Jahr existiert und wir somit die ersten Freiwilligen hier sind. Das Zimmer ist übrigens fast ausschießlich mit nagelneuen IKEA-Produkten eingerichtet. Ich habe schon mehrere Marken und Güter von bestimmten Firmen entdeckt, die ich auch aus Deutschland kenne, Lidl gibt es hier zum Beispiel ebenfalls und in unseren Kühlschrank, der bei unserer Ankunft bereits gut gefüllt war, liegt tatsächlich ein ACE-Saft der auf deutsch beschriftet ist.
Als in ankam, um ca. 14.25 Uhr Ortszeit und damit 15 min früher als geplant, war ich die erste der Freiwilligen. Zufällig kam es so, dass wir zwar alle am selben Tag, jedoch immer mit 3-4 Stunden abstand ankamen, was für unsere Abholer natürlich sehr ungünstig war, da sie dreimal die 40 min hin und zurück nach Larnaca fahren mussten. Ich wurde währenddessen schon ein wenig durch die Nachbarschaft und das Zentrum geführt. Die letzte, Natasha aus Portugal, war dann um 22.30 Uhr hier. Zuvor hatte ich schon mit Anca aus Rumänien und Panayiotis Familie Abendbrot gegessen. Für mich gabs Haloumni in Pitabrot.
Heute Morgen um 10 Uhr kam dann Maria, eine Mitarbeiterin, ins Zentrum, um mit uns gemeinsam ein Bankkonto für jede zu eröffnen, Passfotos für die Busfahrkarten machen zu lassen und uns die Nachbarschaft zu zeigen. Die Leute, denen ich hier bisher begegnet bin, sind wirklich alle total hilfsbereit und offen.
Das kleine Viertel, in dem ich wohne, ist sehr alt und zeichnet sich durch Bauten aus, die, wie mir gesagt wurde, typisch und traditionell an Nikosia sind. Da jedoch alle heruntergekommen waren und nur einige saniert wurden, gibt es einen starken Kontrast zwischen den einzelnen Gebäuden. Aufgrund des Denkmalschutzes haben jedoch auch die sanierten Häuser ein traditionelles Aussehen.
Achso, eine wichtige, die unbedingt noch erwähnt werden muss, ist die Begeisterung der Zyprioten für ein Getränk namens Nescafè Frappé! Das erste, was mir in der großen Gemeinschaftsküche gezeigt wurde, ist die Frappé-Maschine. So eine Maschine wurde auch extra noch mal für unsere kleine private Küche besorgt. Ich dachte erst, dass das hier so eine Eigenart des Kulturzentrums alleine ist, aber bei dem Besuch in der Bank hatten auch dort alle Angestellten einen Frappé am Arbeitsplatz stehen. Mir wurde auch schon zweimal gezeigt, wie das mit dem Frappé funktioniert. Erst wird eine kleine Tüte Nescafé und je nach eigenem Geschmack Zucker in ein Glas, das zum Viertel mit kaltem(!) Wasser gefüllt ist, gegeben. Das wird dann mit der Frappé-Maschine aufgeschäumt, dann kommen viele Eiswürfel ins Glas und man gießt es mit mehr kaltem Wasser oder Milch auf. Zum Schluss kommt noch ein Strohhalm hinein. Schmeckt ganz gut, obwohl mich die Tatsache, dass das Nescafé-Pulver nur in kaltem Wasser gelöst wird, ein wenig abgeschreckt hat.
Soweit erst mal meine Berichte. Dass es unglaublich warm ist, brauche ich wohl gar nicht erst zu schreiben. Wir haben jetzt momentan so um die 34°C.
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