Da waren's nur noch 10...
Nun ist auch mein zweiter Monat hier vorbei und so langsam werden es immer weniger... hier ist die Zusammenfassung des Monats August.
Wow, es ist schon der 5. September! Die Zeit vergeht unglaublich schnell...
Ich hatte schon Ende August einen Bericht über meinen zweiten Monat hier in Tschechien verfasst, allerdings hatte ich vergessen, den Text zu kopieren, falls ich ausgeloggt werde, und dadurch ist der ganze Text weg gewesen. -.- Und ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Lust, noch einmal von vorne anzufangen. Aber nun starte ich einen neuen Versuch. :)
Also. Der August war etwas ruhiger als der erste Monat hier, aber trotzdem habe ich einige schöne Dinge gemacht. :)
Vor genau einem Monat bin ich das erste Mal nach Strání gefahren und es hat mir sehr gut dort gefallen. Strání ist ein Dorf ungefähr 26 Kilometer von Uherské entfernt und es ist sehr schön, dieses Dorf zu besuchen. Dazu würde ich jetzt erst einmal erzählen, warum ich überhaupt dorthin gefahren bin. :) Das Familienzentrum, in dem ich arbeite, hat schon einige Projekte mit Strání durchgeführt und auch die vorherigen Freiwilligen sind des Öfteren nach Strání gefahren und haben dort Zeit verbracht. Ich wurde einige Tage vor dem Ausflug gefragt, ob ich nicht Lust hätte dorthin zu fahren, da der Buergermeister des ca. 4000-Seelen-Ortes Deutsch sprechen kann und gerne mal wieder mit einer Muttersprachlerin reden möchte. Zudem wurde mir angeboten, eine Broschüre über Strání zu schreiben - auf Deutsch versteht sich :) -, da das Dorf eine Brüderschaft mit einer österreichischen Stadt hat und sie oft auch deutschsprachigen Besuch bekommen, aber keine richtig übersetzten Broschüren besitzen. Also wurde diese Aufgabe mir angeboten. :)
Ich bin also nach Strání gefahren, um zu sehen, worüber ich denn überhaupt schreibe. Mir hat das Dorf auf Anhieb gefallen! Es sieht wunderschön aus, wenn man auf der Hauptstrasse Richtung Dorf fährt, da Strání in einem Tal liegt und umgeben ist von Bergen der Weißen Kaparten (ein Gebirge hier in Mähren - allerdings kann man es sich auch nicht so groß vorstellen wie die Alpen. :P Es sind eher größere Hügel). Die Kirche liegt auf einer kleinen Anhöhe und dadurch hat man das Gefühl, dass die Kirche über das Dorf "wacht". Echt super schön! Ich bin also dorthin gefahren und habe dort einen Mann kennen gelernt, der auch an der Broschüre arbeiten sollte (an der englischen Version). Er heißt Mario und kommt ursprünglich aus Amerika, hat sich Tschechien jedoch als neue Heimat ausgesucht und lebt schon seit einigen Jahren in der Tschechischen Republik. Er war sehr nett und hatte interessante Geschichten zu erzählen und eine interessante Sichtweise auf das Leben.
Wir wurden also vom Bürgermeister in Strání herumgeführt und haben alles Wichtige besichtigt. Man hat sofort gemerkt, dass der Bürgermeister sehr stolz auf sein Dorf ist! :) Was auch noch erwähnenswert ist, ist die Tatsache, dass Strání unmittelbar auf der Slowakischen Grenze liegt, sodass einige Häuser des Dorfes rein geographisch gesehen zu der Slowakischen Republik gehören, allerdings trotzdem Teil Stránís sind, was ja ein Tschechisches Dorf ist. :) Wir sind also für ein paar Minuten hinter der Grenze gewesen und waren somit für einige Augenblicke in der Slowakei. :D Das war sehr gut :)
Alles in allem, war der Tag in Strání echt gut und ich freue mich, dort wieder einmal hinzufahren.
Dann war ich außerdem auf einer "Svica". Für diesen Tschechischen Namen und für dieses Fest gibt es leider keine direkte Übersetzung ins Deutsche, aber ich würde es mit einem Polterabend vor der Hochzeit in Deutschland vergleichen. :) Eine Arbeitskollegin wollte heiraten und hat diese Feier veranstaltet. Es war sehr schön und dort habe ich auch das erste Mal Tschechischen Folkloretanz gesehen. Als sie begonnen haben, musste ich innerlich erst einmal lachen, da es doch sehr gewöhnungsbedürftig aussah, aber im Grunde ist es sehr schön und eine schöne und sehr wertvolle Tradition für die Tschechen. Sie sind unheimlich stolz auf ihre Folklore, nicht nur auf das Tanzen, sondern auch auf ihre traditionellen Trachten, die sich, je nach Ortschaft, immer ein kleines bisschen voneinander unterscheiden. Auf der "Svica" wurde also viel gegessen, getrunken und natürlich viel getanzt. Es war eine schöne Feier und ich glaube, dem Brautpaar hat es auch sehr gefallen. :)
Ich habe auch endlich die Burg "Buchlov" besichtigt! Darauf habe ich mich schon längere Zeit gefreut, da man die Burg, wenn man Richtung Brno fährt, von weitem erkennen kann. Sie ist sehr schön und liegt mitten auf einem Hügel und ist umgeben von Wäldern. Es sieht unglaublich majestätisch aus! Ich habe die Burg mit einer Frau aus dem Zentrum und ihrer Tochter besichtigt. Ich bin allerdings mit dem Bus nach Buchlovice gefahren und die anderen beiden mit dem Fahrrad. Ich war zu faul, zwölf Kilometer zu fahren und dann auch noch vom Ort Buchlovice bis zur Burg hinauf zu laufen. :P Wir haben uns in Buchlovice getroffen und sind zu Fuß zur Burg "Buchlov" gelaufen. Wir mussten durch einen Wald und obwohl der Boden sehr matschig war (war keine so gute Idee gewesen, Sandalen zu tragen :D), war es trotzdem sehr angenehm durch den Wald zu gehen, da es an dem Tag ziemlich heiß war und wir waren über jedes bisschen Schatten erfreut. :)
Oben angekommen, haben wir uns noch die Kirche in der Nähe angeschaut und sind dann in die Burg gegangen und haben dort an einer Führung teilgenommen. Leider war alles auf Tschechisch und ich hatte keine Ahnung, worüber geredet wurde, aber Gott sei Dank kann man sich eine Burg auch anschauen, ohne etwas verstehen zu müssen. :) Die Aussicht war einfach der Hammer! Ich konnte mich gar nicht satt sehen, da es einfach so wunderschön aussah und für mich aus Schleswig-Holstein ist der Anblick von Bergen halt noch etwas außergewöhnlich. :D Nach der Besichtigung der Burg waren wir noch in zwei Ausstellungen. In einer wurden Keramikgegenstände verkauft, die ziemlich gut aussahen und einige Gegenstände wurden von dem Mann einer Arbeitskollegin von mir hergestellt! Wie klein die Welt doch ist. :P Nach den Besichtigungen haben wir noch etwas in Buchlovice gegessen und sind dann auch wieder zurückgefahren. Es war ein schöner Ausflug und ich werde so schnell es geht wieder nach Buchlovice fahren und mir noch einmal die Burg anschauen und die Aussicht genießen. :)
Ich war dann auch hier in einem Freibad, wobei daran ja im Grunde nichts verwunderliches ist, da das Wetter gut war und es auch in Deutschland Freibäder gibt, allerdings war dort eine Sache, die mich äußerst überrascht hatte. Ich war in dem Freibad in Staré Město und dort gibt es einen Umkleideraum über den man einfach lachen musste. :) Wenn man in diesen Raum hineingeht und sich eine Kabine ausgesucht hatte, hatte man das Gefühl, dass man sich in einem Stall befindet! Die Umkleidekabinen waren uralt und hatten als "Bänke" für die Klamotten nur einen alten Balken, der einmal durch die Kabine führte. Es sah so unglaublich lustig aus. :D Das Freibad an sich ist gar nicht so alt, aber die Besitzer des Freibades wollen oder können das Haus nicht renovieren lassen und daher muss man, wenn man sich dort umziehen möchte, halt für ein paar Minuten über diese Tatsache des hundert Jahre altes Hauses hinweg sehen. :)
Diesen Monat hatte ich auch meinen zweiten und damit auch letzten Deutschsommerkurs für diesen Sommer, den ich leiten sollte. Ich war wieder sehr nervös, da mir diesmal die Aufgabe bevorstand, Erwachsenen Deutsch beizubringen und ich damit keine Erfahrungen hatte. Allerdings lag das Hauptaugenmerk auf der Konversation und der Kurs ging nur täglich zwei Stunden. Also war es nicht ganz so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. :) Es hat auch Spaß gemacht und ich denke, den Teilnehmern hat es auch gefallen, und das ist ja auch die Hauptsache. :) Ich möchte, wenn sich die Möglichkeit ergibt, noch einmal solch einen Kurs geben, da mir es schon viel Spaß gemacht hat und ich es so schön finde, wenn sich die Teilnehmer freuen, wenn sie etwas richtig ausgesprochen oder formuliert haben. :)
Es gab jedoch auch zwei Abschiede, die nicht so schön waren. Zum einen ist Alena gegangen. Sie hat nur ein Praktikum im Zentrum gemacht, aber ich wusste das nicht und war sehr überrascht, als mir erzählt wurde, dass sie geht. Ich konnte zwar kaum mit ihr sprechen, da sie kein Englisch konnte, ich kein Tschechisch und ihre Deutschkenntnisse waren auch nicht mehr die besten, aber trotzdem mochte ich sie. Wir haben jeden Tag zusammen abgewaschen, während der Sommerkurse im Zentrum und man hat sich auch mit Händen und Füßen gut verstanden. Ich hatte mich auch so darauf gefreut, in einem Jahr, wenn mein EVS vorbei ist und ich endlich genug Tschechisch kann, mich mit ihr richtig zu unterhalten, aber dazu wird es wohl nicht mehr kommen... :/
Der zweite Abschied war der von meiner spanischen Mitfreiwilligen, deren EVS geendet hatte und die daher wieder zurück nach Spanien musste. Es war sehr traurig und ich werde sie hier vermissen! Aber ich hoffe, dass wir uns bald mal wieder sehen werden!
Und für jeden Abschied, den man durchstehen muss, kommen wenigstens neue Leute! Am Donnerstag kommt der neue spanische Volontär, der den Platz der Spanierin einnimmt. Ich bin schon sehr gespannt auf ihn! Ich hatte bisher kaum Kontakt zu ihm, aber mir wurde erzählt, dass er super nett und liebenswert ist. Da bin ich aber gespannt! :) Und bald kommt auch die zweite Mitfreiwillige aus Russland. Sie ist sehr, sehr nett und ich kann es kaum erwarten, dass alle Freiwilligen dieses "Jahrganges" endlich hier sind. :P
So, das wurde jetzt also doch ein Roman, das hatte ich eigentlich nicht vor... aber egal. :P
Liebe Grüße aus Uherské Hradiště!
Moa :)
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