Carumänien 3 (Moneasa)
Caro_24 macht mit einer bunt gemischten Truppe Moneasa in Rumänien unsicher. Dort lernt sie so einige nette Menschen kennen und weiß jetzt ,wofür eine Kerze und eine Mülltüte so alles zu gebrauchen sind.
Ja, jetzt, wo ich wieder zurück in der Zivilisation bin und endlich mein unglaubliches Schlafdefizit aufgeholt habe, kann ich euch von meinen unglaublichen Erlebnissen in den Karpaten berichten.
Ich war in Moneasa. Moneasa ist ein Kaff, wie es im Buche steht, na ja eigentlich nicht. Im Grunde ist es ein beliebter Touristenort; man kann dort gut wandern gehen, es gibt ein paar wirklich gute Hotels und sogar Cafés, Souvenirs, einen sehr schönen Strand (so was wie ein Freibad, hab ich ja schon mal erklärt) und neuerdings sogar so etwas wie einen Club. Hört sich gar nicht sooo schlecht an, oder? Allerdings sollte man bedenken, dass wir so ziemlich außerhalb der Saison da waren und auch leider nicht in einem der Hotels, sondern in so komischen Ferienhäuschen gewohnt haben, die eher weniger luxuriös waren.
Für mich kein Problem, ich bin ja nicht so penibel, es gab aber einige Menschen, die doch recht miesmuffelig drauf waren aufgrund dieser Umstände, man muss aber bedenken, dass in Rumänien nur 16 € pro Tag pro Person für Kost, Logis und Arbeitsmaterial von Youth in Action zur Verfügung gestellt werden, d.h. ziemlich wenig.
Nun aber zu meinem Ausflug, der unter dem Motto „Discovering the Forest“ stand, und ich kann euch sagen, ich habe dieses Motto mehr als nur umgesetzt, ich habe es gelebt!
Insgesamt haben an diesem Austausch Gruppen aus Lettland, Polen, Spanien, der Türkei und Rumänien (meine ursprüngliche Gruppe) teilgenommen. Eine kulturell recht bunte Mischung und auch alterstechnisch waren wir recht facettenreich (16 bis 37). Jede Menge Spaß also, da man so viele verschiedene Menschen getroffen hat, mit denen man sich austauschen oder betrinken konnte, mit Einigen sogar beides.
Im Zusammenhang mit dem Projekt sind wir also durch Moneasas Wälder gewandert und haben dabei einen Marmorsteinbruch besichtigt, wundervolle Ausblicke genossen, Spielchen gespielt, die den Zusammenhalt der Gruppe fördern sollten(deshalb waren wir ja da) und so manches interessante Gespräch geführt. Außerdem haben wir uns unseren Workshops gewidmet, die unter dem Aspekt „Wie sieht der Wald wohl in 100 oder 500 Jahren aus“ bewältigt werden sollten. Mein Foto-Workshop hat grandiose Ergebnisse an den Tag gelegt!
Die Hälfte der Bilder aus dem Internet, die andere Hälfte am letzten Tag des Workshops gemacht.
Wir haben das ganze dann als Power-Point-Präsentation aufbereitet, die unser wertes Teammitglied Murat, als die Hälfte gerade fertig war, versehentlich gelöscht hat. Da haben wir uns vielleicht gefreut, das glaubt ihr gar nicht. Zur Belohnung durfte er diesen Teil dann alleine noch einmal machen, nett von unserer Gruppe, find ich. Wir hätten ihn auch umbringen können.
Ja, projekttechnisch haben wir dann auch nicht viel anderes gemacht. Vielleicht sind die Icebreaker und Energizer noch erwähnenswert. Ganz hoch in Kurs waren das „Klatsch-Spiel“, „Are you busy Joe“ und „ A, I like it, I’m coming“, ein Heidenspaß kann ich euch sagen!
Aber die Machenschaften außerhalb des Projekts sind eh viel interessanter. Jede warme Mahlzeit beispielsweise, bestand aus Hähnchen. Unsere Freetime haben wir genutzt, um mehrmals täglich den ca. 50 m entfernten ABC-“Supermaket“ (in Rumänien heißen übrigens alle Lebensmittelgeschäfte dieser Art und Größe ABC, keiner weiß warum) aufzusuchen. „Do you also want to go to the ABC-Shop?“ - “Yes!“
Zwischendurch hat man sich sogar weiter in die City von Moneasa gewagt. Ich war mehrmals dort, sogar aus verschiedenen Gründen. Cappuccinotrinken, spazieren, Postkarten suchen (es gab einen Stand mit exakt zwei Modellen, beeindruckend).
Ich hab den Aufenthalt wirklich genossen. Besonders weil wir super viel Glück mit dem Wetter hatten. Die ganze Woche strahlender Sonnenschein und tagsüber Temperaturen um die 25 °C, und das Ende September! Die Landschaft war somit atemberaubend schön. Ich kann es absolut weiterempfehlen, wenn man auf Natur pur und Abgeschiedenheit vom, ja nennen wir es Mal Leben, steht. Nein ehrlich, wenn man weiß, dass man nicht für immer dableiben muss, ist es toll.
Aber jetzt möchte ich zum wirklich interessanten Teil an Ausflügen dieser Art kommen: den Abenden und Nächten! Caro hat ihrem Namen wieder alle Ehre gemacht, indem sie immer die letzte war, die ins Bett gegangen ist! Wie sich das für Partypeople von meinem Schlag gehört. Und das wichtigste dabei ist, dass ich immer pünktlich um halb neun zum Frühstück erschienen bin, einige Male war ich sogar die erste! Grandios, ich weiß.
Nun, beginnen wir Mal am Anfang. Gleich am Donnerstag Abend, an dem nur die rumänische Gruppe und die spanische anwesend waren, habe ich meine Begleiter für die kommende Woche gefunden, jetzt kann ich sogar sagen, nicht nur Begleiter, sondern sogar Freunde. Da wären zum einen Vlad, aus der rumänischen Gruppe, mit dem ich auch in jedem Fall was unternehmen werde, wenn er Mal wieder in Arad ist, und Jose alias mi Juanito, unverkennbar aus der spanischen Gruppe.
Wir drei haben jeden Abend gemeinsam verbracht, meistens draußen auf der Treppe vor dem Haus, nachdem sich alle andern schlafen gelegt haben. Außer an einem Abend, den hab ich im türkisch-lettischen Zimmer verbracht, komischerweise Caro allein unter Jungs. Nach einer Flasche (2l) selbst gekelterten Weins zu dritt ging es uns auch recht gut.
Ilmars, mein sehr talentierter lettischer Deutschschüler, und ich haben dann noch ein paar Tänzchen aufs Parkett gelegt, da ich ihm zuvor beigebracht habe: “Du siehst schön aus. Lass uns tanzen“. Da er mich ungefähr 20 Mal gefragt und ich ebenso oft „Ja gerne“ geantwortet hab, konnten wir das ja nicht einfach unter den Tisch fallen lassen. Wir haben uns dann noch zu zweit, die anderen wollten schlafen (wie uncool) ein paar Pinchen „Vala Tallinn“(nettes Likörchen) genehmigt. Ilmars gings danach leider nicht so gut und er hat das Tanzen mit mir einer Begegnung mit der Toilette vorgezogen. Naja, mir ging es anscheinend auch recht gut, ich bin am nächsten Morgen, pünktlich zum Frühstück, neben Lukasz aufgewacht, wo ich die Nacht davor beim erzählen einer Gutenachtgeschichte eingeschlafen bin. Ich war etwas irritiert, eine solche Erfahrung war neu für mich, aber nicht sonderlich spektakulär... zumindest für Lukasz und mich nicht, die anderen fanden das recht interessant.
Aber das war eine einmalige Sache, die restlichen Abende hab ich mit meinen beiden Jungs und anschließend alleine in meinem Bett verbracht. Besonders beliebt waren bei uns die „Spanish Fiestas“ in Joses Zimmer, er hat es sich mit den drei spanische Mädels geteilt, die jedes Mal geschlafen haben, wenn wir zum feiern kamen. Das hat Jose allerdings nicht daran gehindert immer mehr Leute einzuladen, bis Tamara uns, voll feurigen spanischen Temperaments, rausgeschmissen hat.
Kein Problem für uns, wir haben draußen mit dem Überleben im Wald weitergemacht. Kerzen und Müllbeutel hatten wir ja dabei. Wir haben nämlich vorher bei einem Survival-Training gelernt, dass man mit einer Kerze und einer Mülltüte sogar im Dezember nachts im Wald überleben kann, merkt euch das für die Zukunft Leute!
Ja „Discovering the Forest“ wurde zu unserm Running-Gag, genau wie die Mülltüte und die Kerze, „Spanish Fiesta“, to smoke Tüte, Juanito, Vlad(imir) und Froilaine Carol de Spanish Group (ich bin hinterher sogar adoptiert worden!)
Ich glaub, ich hab jetzt wirklich genug geschrieben und ehrlich gesagt könnte ich noch sehr viel mehr schreiben, da ich eine sehr gute Zeit hatte, in der ich ein paar echt coole Menschen getroffen habe (mit denen ich Bier trinken konnte). Und ich hab mir einen super Spanienurlaub klargemacht, der Ausflug hat sich in jedem Fall gelohnt!
Ich weiß jetzt etwas mehr über mich selbst.
Und, dass die Welt recht klein ist, denn ich habe Dace aus Riga getroffen, die wiederum zusammen mit Engin Toprak studiert, den wiederum Carina, Thesa und ich in Riga kennen gelernt haben. Er ist jetzt fertig mit seinem Buch.
Und zu aller letzt, man sollte einem Spanier keine Pálinka geben, vertragen die nicht gut und das macht sich sofort bemerkbar!
In diesem Sinne erstmal auf Wiedersehen, ich berichte dann demnächst aus Predeal!
Lieben Gruß,
Caro
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