Bukarest
2003 bis 2004 war ich in Bukarest und nun im Sommer 2005 noch einmal da. Einiges hat sich verändert - anderes überhaupt nicht. Ich kann immer nur wieder sagen: fahrt in diese Stadt!
Lesen
Die Stadtmagazine B-24-FUN und sapte zile (sieben Tage) liegen überall aus, erscheinen immer donnerstags; darin stehen alle Adressen von Cafes, Bars, Restaurants, Clubs, Kinos, Galerien und alle Veranstaltungen und Konzerte für eine Woche. Manche sagen B-24-FUN ist besser, manche sagen sapte zile. Was mensch sich erzählt ist, dass es zuerst sapte zile gab und dann machte ein bekannter Besitzer einer rumänischen Zeitung ein eigenes Stadtmagazin auf: B-24-FUN - und nahm einen großen Teil der sapte zile-Mannschaft mit. Nun ja, seitdem erscheint im sapte zile nicht mehr, was im La Motoare läuft (dem „Biergarten und Freiluftkino“ auf dem Nationaltheater), weil dessen Betreiber der gleiche ist wie von besagter Zeitung und dem B-24-FUN – alles klar?
Kultur
Oper, Konzerte (in den Clubs und Sala Palatului), Kino (Filme vor allem in OMU) – alle sind unverschämt billig. Also nichts wie hin und genießen!
Sightseeing
Es lohnt sich, einen Stadtplan mit eingezeichneter Straßenbahn, U-Bahn und Buslinien zu kaufen (meiner sah orangegelb aus – ist inzwischen aber auch veraltet wie ich bei einem Besuch nach einem Jahr Abwesenheit festgestellt habe...) Bitte achtet in den Öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Menschenmassen auf Euren Rucksack und Tasche (in Brusthöhe vor sich halten, immer mal drauf schauen, aufmerksam sein – kein Rumäne und keine Rumänin wird beleidigt sein, wenn Ihr da vorsichtig seid – beklaut wird, wer die Chance dafür bietet, egal ob einheimisch oder Tourist). Ermäßigten Eintritt bekommt man mit der Internationalen Studentenkarte oder auch mit der „Unter 26“-Karte – die wird in Deutschland weniger akzeptiert, in Rumänien dafür umso mehr. Im Buchladen auf dem Bulevardul Balcescu/Magheru zwischen Piata Romana und Piata Universitate bekommt man damit sogar Rabatt. Manchmal lohnt es sich aber kaum, die Karte einzusetzen. Ich finde, für Durchschnitts-Westeuropäer sollte es keinen Unterschied machen, ob er oder sie 10000 Lei (1 Lei neu) oder 5000 Lei (5 bani neu) für den Eintritt in den Botanischen Garten bezahlt. Bukarest ist eine Schatzgrube für Architekten und Baukunst-Interessierte – alte, teilweise verfallene Schätze: Bauhaus, Jugendstil und älter (ich habe davon eigentlich keine Ahnung, aber ich denke, nicht wenige werden die versteckten Schönheiten Bukarests in ihren Bann ziehen). Wer sich die Zeit nimmt, ziellos durch die Straßen zu spazieren, wird Kleinod um Kleinod entdecken, den Mund nicht mehr zu bekommen vor Staunen: Stadtvillen mit alten Vordächern; Gärten und Höfe, in die jeden Moment die Pferdekutschen einfahren könnten – ich hoffe immer nur, dass keins der Geschichten erzählenden Häuser total zerfällt, noch dass ihre Vergangenheit so zugekleistert und kaputt saniert wird, dass sie zu einer nichts sagenden Fassade erstarren. Mein Lieblingshaus steht übrigens im Bulevardul Pache Protopescu, letztes Stück nach der Kirche Iancu Vechi, rechte Piata Iancului auf der rechten Seite, quasi gegenüber dem Fernsehsender ProTV: etwas zurückgesetzt, mit schönen alten schmiedeeisernem Zaun und im Sommer stehen die Lilien im Garten... Berühmte Straßen Die Calea Victoriei – beginnend an der Piata Victoriei vorbei an wunderbaren Häusern, dem Athenaeum (Musikspielhaus), dem alten Regimentspalast, heute Nationalmuseum, dem Platz der Revolution, dem Sala Palatului (Musikveranstaltungen), einer der ältesten Kirchen Bukarests, dem Telefonpalast, dem ersten und ältesten Hotel Bukarests, berühmten Cafes, dem Gebäude des Cercul National Militari, dem alten Postgebäude usw. bis zum Kanal der Dambovita. Am besten vorher in einen Buchladen gehen und sich eine Broschüre mit alten Fotos über diese Straße ansehen und versuchen, sich das alte Flair zu vergegenwärtigen. Auf dem letzten Stück zum Kanal hin, wenn Ihr vom B-dul Regina Elisabetha kommt, gibt’s auf der linken Seite zwei kleine Passageneingänge, die sich dann vereinigen – auch herrlich zu begehen! Strada Lipscani – heißt übersetzt Leipziger Straße, weil hier früher die Händler Ware von der Leipziger Messe verkauften. Das Viertel um die Straße herum ist das älteste Viertel von Bukarest, mit der ältesten Kirche, dem ältesten Gasthof. Es war mal viel größer, wurde aber durch das große Erdbeben in den 1970er und durch Ceausescu in den 1980er Jahren sehr zerstört. Soseaua Kiseleff – großer Boulevard mit wunderschönen Häusern und Park nördlich von Piata Victoriei. Plätze Piata Presei Libere (Norden Bukarests) – mit dem Nachbau des Moskauer Pressepalastes. Werdort in den Herastrau-Park geht, findet am Ufer jede Menge Cafes und Restaurants, zum Teil auf Schiffen. Zwischen Piata Presei Libere und Piata Arcului de Triumf (ein Triumphbogen im Stil des Pariser Arc de Triumph) liegt das Dorfmuseum (nicht zu verwechseln mit dem Bauernmuseum!), in das im 19. Jahrhundert aus allen Teilen Rumäniens alte Bauernhäuser gebracht wurden. Am Triumphbogen gibt es ebenfalls einen Parkeingang. Piata Victoriei – quasi ein riesiger Parkplatz – besser schnell in Richtung Piata Romana weitergehen – auf der Calea Victoriei oder dem Bulevardul Lascar Catargiu (dann trifft mensch am Ende auf die berühmte Statue der Romulus und Remus säugenden Wölfin – ein Geschenk Italiens an Bukarest/Rumänien). Piata Romana ist ein bekannter Treffpunkt – „an den Säulen“. Nahe ist die Piata Amzei, wo es täglich leckere Sachen zu kaufen gibt. Piata Universitate – historisch, historisch! Revolutionsdenkmäler an allen Ecken, inmitten des tosenden Verkehrs. Unterführung mit Geschäften und Schnell-Restaurants. Inzwischen funktionieren die Rolltreppen sogar. Beliebter Treffpunkt ist der Platz mit dem Springbrunnen (fontana) oder die Treppen vor dem Nationaltheater. Piata Unirii – großer leerer Platz mit etwas Grün, an einer Ecke gibt es die leckeren ungarischen „Kürtoschkolatsch“ (oder so ähnlich), an einer anderen das große Kaufhaus und an der nächsten der älteste Gasthof Hanul lui Manuc. Gleich um die Ecke der berühmte Palatul Parlamentului, vormals Palast des Volkes – ein Sarkasmus ohnegleichen – UNBEDINGT REINGEHEN! Es geht allerdings nur mit Führung, die im Eintrittspreis enthalten ist – Eingang Calea 13 Septembrie. Quasi hinter dem Palast liegt das Cotroceni-Viertel mit wunderbaren alten, weinberankten Häusern. Auch hier lässt sich erahnen, wie Bukarest einmal war: das Klein-Paris des Ostens. Wunderschön ist noch die Stavropoleos-Kirche in gleichnamiger Straße, mit einem schönen Kloster-Hof. (Lipscani-Viertel) Richtung Calea Victoriei in gleicher Straße ist auf der rechten Seite dann noch die älteste Bierkneipe. Einfach reingehen und staunen!
Ausgehen
Lokalitäten, Clubs Fallen mir jetzt spontan das Green hours (Jazz) ein auf der Calea Victoriei nahe dem Athenaeum; das Stuff km 0 nahe Piata Romana, das Expirat (laut, nett und billig), war glaube ich Str. Domnita Anastazia, nahe Cismigiu, dort müsst Ihr in den Keller runter; und das Hanul cu Tei (Strada Lipscani, Eingang Passage Hanul cu Tei – lauter Künstlerläden sind da auch). Überhaupt das Viertel um Strada Lipscani: bei den so genannten Ruinen gibt es noch jede Menge Bars und Biergärten und Clubs, wie den Fire Club und Club A. Ansonsten einfach in einem der Stadtmagazine blättern und hingehen. Oder mich fragen, vielleicht erinnere ich mich ja noch an das eine oder andere… :) Leute treffen Abgesehen von Clubs: in der deutsch-evangelischen Kirche, die es schon seit 150 Jahren gibt (war mal das höchste Gebäude - bis das Telefonhaus gebaut wurde) in der Str. Lutherana. Oder die Anglikanische Kirche auf der Ecke Strada Arthur Verona/ Xenopol nahe Piata Romana. Sonntags ist dort Gottesdienst mit netten Leuten zum Englisch sprechen und hinterher gibt’s Kaffee, Tee und Kekse. In beiden Kirchen gibt es auch immer wieder Konzerte.
Aussichten
Parks gibt es in großer Zahl in Bukarest. Am bekanntesten und schönsten sind wohl der Herastrau- Park und der Cismigiu-Park (Nahe Piata Universtiate). Im Herastrau bitte nie, niemals auf dem Rasen Platz nehmen, auch wenn die Wiese noch so wild, verlassen und einladend aussieht. Das ist streng verboten, genauso, wie im Wasser der Seen zu baden, was ich aber sowieso nicht empfehlen würde. Hier ist auch gut joggen, dafür solltet Ihr jedoch besser immer einen Stock gegen die Straßenhunde dabeihaben, aber wirklich nur beim Joggen oder Radfahren! Der Cismigiu ist der älteste Park. Ich rate Euch: spaziert auf den Wegen, fahrt eine Runde mit dem Ruderboot und stellt Euch vor, Ihr seid im Bukarest der Jahrhundertwende, der 20er Jahre. Setzt Euch zu den alten Leuten auf die Bänke und schaut den Vorbeilaufenden nach… Ansonsten mag es spannend sein, die verschiedenen Anlagen zu vergleichen, die im alten Stadtkern und die weiter draußen zwischen den Blocks, beispielsweise Parcul Circului, Parcul Tei, Parcul Plumbuita, Parcul Carol. Letzter soll teilweise oder ganz wegen einer neuen Kirche draufgehen, davon gibt’s aber echt schon genug und daher wehren sich ein paar Leute dagegen, Gott sei dank! Dann gibt es onch Parcul Ioanid, Parcul Titan, Parcul National. Auf jeden Fall sind überall, auch im Winter, alte Menschen beim Schachspielen anzutreffen. Wunderwunderschön ist der Friedhof Bellu im Süden von Bukarest (U-Bahn Eroii Revolutiei): herrliche alte Grabmale, kunstvolle Figuren… Gleich gegenüber ist auch ein jüdischer Friedhof, in den ich nie rein gekommen bin, entweder war Sabbat oder ein anderer Feiertag. Es gibt noch einen im Norden, am Bulevardul Ion Mihalache nahe Piata Victoriei, der war sehr schön! Mogosaia. Ein alter Palast, von ich-weiß-nicht-wem. Erbaut im berühmten Brancoveanu-Stil, im Norden von Bukarest, Soseaua Bucuresti – Targoviste. Die Hinfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist sehr authentisch und abenteuerlich. Geht auch mit dem Taxi, dann ist nur die Rückfahrt schwierig, wenn Ihr es nicht teuer warten lasst. Cernica im Südosten von Bukarest, ein altes Kloster, von der Bushaltestelle aus ist es ein bisschen zu laufen, aber dann ist es schön abgeschieden und ruhig, liegt auf einer Halbinsel in einem der vielen Seen (Soseaua Cernica). Snagov, Kloster Snagov, mit Gebeinen von Vlad Dracul! Wie man hineingelangt? Das ist sehr schwierig, wir haben es dreimal probiert und beim dritten Mal endlich geschafft. Allerdings hatten wir ein eigenes Auto und das Glück, einen der Popen am Ufer des Sees zu treffen, der uns dann für einen kleinen Betrag in seinem Boot mit hinüber nahm, wo die Gebeine ohne Kopf (oder war es nur der Kopf ohne Gebeine?) von Vlad Tepes liegen sollen, dem angeblichen Vorbild „Draculas“. Versucht es einfach so: fahrt mit dem Bus Richtung Kirschen pflückende Popen Snagov und erkundigt Euch im Bus, wie Ihr zum Kloster kommt. Wer eine Antwort bekommen hat – teile Sie mir bitte mit!
Musik
Bukarest ist JAZZTOWN! Natürlich gibt es auch viele Clubs mit anderer Musik… Lieblings-CD: „Vama Veche“ von Vama Veche (blau mit „Engel“ am Strand). Reinhören ist in manchen Läden schwierig, geht vor allem in dem MusikLaden in der Calea Victoriei (da sind zwei Läden dieser Sorte, ich meine den größeren, nahe dem Sala Palatului und dem Nationalmuseum, dem alten Regimentspalast). Auch sonst gibt es schöne CDs mit traditionellen Sängerinnen und Sängern (z. B. Maria Tanasa). Im Laden des Bauernmuseums gibt es auch Musik aus allen Teilen Rumäniens, meist billiger als in anderen Läden.
Essen
Unbedingt probieren: Gogosi – an verschiedenen Imbissständen wie B-dul Regina Elisabetha. La Furni ist eine Kette, die leckere kleine Blätterteigbällchen mit verschiedenen Füllungen verkauft. In der Strada Covaci (Lipscani-Viertel) gibt es einen Rumänen, der traditionelle Gerichte macht (auch im „Bierhaus“ in der Strada Stavropoleos und im La Mama in der Str. Episcopiei nahe Piata Romana). Springtime (Fastfoodkette), wegen der leckeren Salate. Argentian (oder so ähnlich) - netter Biergarten und wirklich billig, zu finden in der Strada Doamnei oder Blanari, Gegend der Str. Lipscani Gara Lipscani – lecker, einfach und billig, Str. Smardan oder Selari (Lipscani-Viertel) Oder La vie en Rose in der Str. Spera (nahe Piata Universitate/Piata Rosetti), wenn ich mich nicht irre. Auch lecker und billig – obwohl: teuerer als letztes Jahr, dafür gibt’s zum Kaffee immer ein Stück Konfekt. Weiter die Straße hinunter kommt ein netter, von Bäumen umschatteter Biergarten auf der Ecke. Cafe Latte am B-dul Schitu Magureanu gleich am Cismigiu. Edgars Pub in der Str. Edgar Quinet nahe Piata Universitate. Actorilor neben dem Nationaltheater: leckere Pizzen und Salate. Lapteria im Nationaltheater, mit dem Fahrstuhl (und einer der unnachahmlichen Fahrstuhlfrauen) nach oben fahren und nach links gehen (oder eine Etage höher laufen) aufs Dach des NT und im La Motoare ein Bier trinken. Und vielleicht einen Film ansehen im Sommer, der sogar kostenlos ist, wenn man zeitig genug hingeht. La Rocca in der Str. Th. Aman serviert leckere Salate, schön zum draußen sitzen (nahe Cismigiu). Zwei rauchfreie Läden kenne ich auch: Da ist zum einen die Teestube (Ceaieria) in der Str. Ghica Marinescu (Nr. 29?) mit sehr gemütlichen Nischen mit Kissen und sehr freundlichen Leute (Nähe Botanischer Garten und Palatul Cotroceni). Nicht wundern, es ist ein normaler Hauseingang. Und das Carturesti auf dem B-dul General Magheru nahe Piata Romana, da erhaltet Ihr Bücher, CDs und eben: Tee.
Europa
Rumänien sitzt zwischen allen Stühlen – im wahrsten Sinne des Wortes, verläuft doch durch Rumänien die so genannte Stuhlgrenze. Hin zum Orient, zur Türkei (wo Ihr von Bukarest aus übrigens auch gut nach Istanbul kommt, billig per Zug oder bequem per Schiff) eine eher auf Kissen sitzende Kultur, und hin zur EU (worauf wir meistens sitzen, ist ja klar). In Bukarest hängen überall EU-Fahnen und am Piata Universitate steht eine Uhr, auf der werden die Zeit und die verbleibenden Tag bis zum geplanten EU-Beitritt 2007 gezählt. Manchmal bleibt sie auch stehen, die Uhr…
Wohnen
Schlafmöglichkeiten kenne ich nicht viele, es gibt wohl ein so genanntes Elvis-Hostel im Zentrum und das Crazy Chicken in der Str. General Berthelot, unweit des Gara de Nord. In Letzteres habe ich mal reingeschaut, es sieht mir nach einer Art Jugendherberge aus. Ansonsten kann ich noch den hospitalityclub hospitalityclub empfehlen, der mir schon in Cluj (Klausenburg) zu einer netten (kostenfreien) Unterkunft und einer „einheimischen“ Stadtführung verholfen hat. Im ganzen Land gibt es auch Klöster, die je nach Geschlecht und am liebsten mit Voranmeldung Wanderer aufnehmen (gegen kein oder nur geringes Entgelt). Oft werden Reisende auch beim Aussteigen aus dem Zug in jeder größeren Stadt oder touristischem Ort von Leuten angesprochen, die Hostels oder privat Unterkunft anbieten. Ich halte sie meist für vertrauenswürdig, ansonsten immer dem eigenen Gefühl folgen! Am schönsten ist es natürlich, wenn Ihr Euch traut, einfach jemanden in einem Dorf anzusprechen und zu fragen. ---------------------------------- ERGÄNZUNG von eorlinga: Das liebenswerteste Hostel in Bukarest: Elvis Villa - Strada Avram Iancu 5. Außen eher unauffällig, dafür innen ein Traum für Hundertwasser-Fans! Dabei so sauber, dass man vom Boden essen kann. Die Küche steht aber zur Verfügung, ebenso Laundry-Service und Internet-Zugang, junges englischsprachiges Personal. Zentrumsnah und doch ganz ruhig in einer kopfsteingepflasterten Seitenstraße gelegen. Ich würde schon allein wegen dieses Hostels noch mal nach Bukarest fahren. :-)
Sport
Nicht, dass ich wüsste. Außer vielleicht Joggen im Park (nachzulesen unter dem Punkt ‚Aussichten’ weiter oben) und Sonstiges (Verkehr).
Shopping
Bukarests große Straßen bestehen fast nur aus Geschäften. Es gibt auch Einkaufszentren, die aber nicht einer Kette gehören, sondern in denen jeder ein paar Quadratmeter Fläche hat, auf denen dann verkauft wird. Da wären zu nennen das Unirea am Piata Unirii, bzw. ein anderes 'Unbedingt': der Bucur Obor am Piata Bucur Obor; ein riesiges Kaufhaus und dahinter ein Markt mit engen Gassen, wo die gleichen Sachen noch einmal gekauft werden können. Höhepunkt ist der, sagen wir mal, Bauernmarkt mit allen möglichen Sorten Obst, Gemüse, Blumen, Kräuter, Gewürze, Käse, Wurst, Eier, Holzartikel, Felle, Wolle, Tücher, Tiere, Anglerbedarf (hmmm, Mehlwürmer!) – einfach herrlich! Der Museumsladen des Bauernmuseums (Soseaua Kiseleff) bietet tolle traditionelle Artikel der rumänischen Handwerkskunst und schöne Mitbringsel.
Und Sonst
Anreise und Transport Die meisten werden auf dem Flughafen Otopeni landen. Otopeni ist eine kleine Stadt gleich an der nördlichen Stadtgrenze von Bukarest. Garantiert werdet Ihr dort auch sofort von Taxifahrern angesprochen werden. Es gibt Durchsagen, wie viel Lei pro Kilometer maximal verlangt werden dürfen. Aber ich empfehle, ein bisschen Geld zu wechseln und dann eine Etage tiefer (unter der Ankunftsterminal-Ebene) zu gehen und sich draußen beim Tickethäuschen ein Zweier- oder Zehnerticket für den Expressbus zu kaufen, der alle zehn, zwanzig Minuten kommt. Meist warten ja noch ein paar mehr Leute. Es kommen auch Busse aus Bukarest, die nicht sofort wieder zurückfahren, die halten weiter hinten, der Bus nach Bukarest hält ziemlich direkt am Tickethäuschen. Es gibt noch einen anderen Flughafen: Baneasa, der in Bukarest liegt, auf dem Weg nach Otopeni. Der Expressbus hält dort auch. Zwischen Otopeni und Baneasa liegt übrigens ein großes Waldgebiet, dass gern als Ausflugsziel genutzt wird. Vom Bahnhof Gara de Nord mitten in der Stadt kommt Ihr am billigsten mit den Öffentlichen weg oder zu Fuß, das Zentrum ist nicht zu weit weg. Auch hier werden wieder gleich nach der Ankunft diverse Taxifahrer ihre Dienste anbieten, aber es kostet meist einen extra hohen Zuschlag, vom Bahnhof mit dem Taxi abzufahren. Vor dem Bahnhof gibt es ein Tickethäuschen, bei dem es Einzelfahrten oder – je nachdem – ein Tagesticket, Wochenticket oder 15-Tage-Ticket zu kaufen gibt. Das nennt sich dann abonament pentru toate liniile: für alle Linien (Straßenbahnen, Busse und Trolleybusse). Für die U-Bahn muss ein extra Ticket erworben werden, dort wo auch die Stationen sind. Taxi muss jeder gelegentlich auch fahren, und zwar immer ab 22.00 Uhr (auch am Wochenende), weil dann keine Öffentlichen mehr fahren, oder nur verändere Routen zurück in die Betriebshöfe. Bei den Taxis solltet Ihr darauf achten, mit einer Companie zu fahren. Das bedeutet, Taxis mit Namen darauf, z. B. Leon oder ComfortTaxi oder Taxi 2000. Ungefähr so viele Companien gibt es auch. Es ist wichtig, dass es zu so einem Unternehmen gehört und nicht auf ICH-AG Basis gefahren wird. Die haben zwar eine offizielle Taxinummer, aber kein entsprechenden Namen auf dem Taxi. Dort kann, wer nicht aufpasst, gut reinfallen und horrende Preise zahlen. Die meisten Companien aber sind vertrauenswürdig. Bei Beschwerden Taxinummer merken und anrufen und auf einer Quittung bestehen! Der Verkehr in Bukarest ist meist ziemlich chaotisch, inzwischen sind auch mehr und mehr Radler und Skater zu sehen, die sich aber meist genauso chaotisch verhalten wie die Autos. Bukarest hat enge Straßen und der Stau prädestiniert. Um in den Gara de Nord hinein zu kommen (Gara Bucur Obor; Gara de Nord A oder B) muss eine Gebühr bezahlen, wer keine Fahrkarte hat. Fahrkarten gibt es unter anderem in der großen nationalen Reiseagentur in der Strada Eforiei nahe Piata Universitate. Wer auf dem Lande ist, bei dem oder der klappt es manchmal auch per Anhalter. Von Dorf zu Dorf ist es recht üblich. Geld anbieten ist nicht schlecht, oft wollen die Leute aber keins annehmen... Sprache Sprachkurse bietet die Volkshochschule (Universitate populare, B-dul Balcescu) an – aber Ihr könnt Euch schon zu Hause erkundigen, an der VHS oder der örtlichen Uni oder über eine Zeitungsanzeige, ob es jemanden gibt, der Rumänisch unterrichten würde. Oder beim Goetheinstitut in Bukarest nachfragen.Oder bei mir und ich frage eine Bekannte, die vielleicht jemanden kennt, der oder die… :) Mit Englisch und Französisch kommt Ihr meist sehr weit, manchmal, vor allem bei alten Leuten, auch mit Deutsch. Internet Um die Ecke vom Edgars Pub, in der Str. Biserica Enei, findet sich ein gutes Internetcafe. Der Eingang liegt neben dem Blumenladen bei einem kleinen Schmuckgeschäft, die Treppen eine Etage hoch. Ein sehr guter Laden und nicht so dunkel (abgesehen vom Eingang)! Raus aus Bukarest geht’s mit Maxitaxis (Station in der Strada Ritmului nahe Bucur Obor). Die fahren in diverse Richtungen oft am Tag. Um sicher zu gehen, einen Listenplatz für die gewünschte Abfahrt zu bekommen, solltet Ihr etwa eine Stunde eher da sein. Und so könnte ich wohl noch weiter erzählen und sicher fällt mir gleich noch mehr ein, aber das verkneife ich mir erstmal...sonst wird’s zu lang, gell?! :)