¡Buenas!
Die Weihnachtszeit und Anfang Januar in Alcobendas, Madrid!
Lange ist es her, dass ich das letzte Mal einen Blog geschrieben habe. Das liegt daran, dass einfach viel los war. Was genau meine Tage und Wochen gefüllt hat, erfahrt Ihr hier.
Zuerst stand recht bald mein erstes Weihnachtsfest außerhalb von Deutschland an. Heiligabend verbrachte ich mit meiner Gastfamilie - Inés und Chus, wir aßen gemütlich zusammen zu Abend. Man kann sagen, dass der 24.12. hier in Spanien keine so große Bedeutung hat, wie z.B. in Deutschland. Eher ist der 06.01. ein sehr wichtiger Tag - "Reyes". Jedoch unterscheidet es sich von Familie zu Familie, welcher Tag wichtiger ist und wann Geschenke geöffnet werden.
In meiner Gastfamilie taten wir das am 25.12. An diesem Tag kamen nämlich Familie und Freunde meiner Gastfamilie zusammen und wir aßen verschiedene Spezialitäten. Ich hatte sogar Spätzle zubereitet!
Am Abend des 25.12. empfing ich meine Freundin Fiona am Flughafen Madrid-Barajas, welcher sehr nah an Alcobendas liegt (deshalb hat kein Haus hier mehr als 4 Stockwerke). Ich hatte mich sehr darauf gefreut, sie in mein Leben hier vor Ort einzuführen. Dem Ganzen wurde jedoch ein Strich durch die Rechnung gemacht, als wir beide am 3. gemeinsamen Tag positiv auf Covid getestet wurden. Naja, dann hieß es erstmal Quarantäne bis einen Tag vor Fiona´s Abflug. Aber wir haben das Beste aus der Quarantäne gemacht und trotzdem eine schöne Zeit gehabt! Meine Mitbewohnerin Inés war zur selben Zeit auch infiziert, und so feierten wir Silvester bei uns daheim zu dritt. Wir hatten einen schönen Abend und nahmen von zu Hause aus an den Traditionen an Silvester teil (vor allem das Essen der 12 Trauben um Punkt 00 Uhr).
Am 05.01. war die vorgeschriebene Quarantänezeit vorbei und ich durfte zusammen mit Aleks und Yuna, zwei meiner Mitfreiwilligen, an der "Cabalgata de Reyes" in Alcobendas teilnehmen. An sich ist das wie eine Fastnachts-Parade, jedoch mit dem Thema der drei Könige. Wir drei waren quasi Security-Personal und haben den Wagen einer Jugendorganisation begleitet, die eng mit unserem Jugendzentrum "Imagina" zusammenarbeitet. Dabei durften wir Süßigkeiten in die freudige Menge werfen. Das war eine sehr schöne Erfahrung, auch wenn ich bei unserer derzeitig extremen Corona-Inzidenz und der großen Menschenmenge an Zuschauern ein etwas mulmiges Gefühl hatte. Bezüglich Corona-Regelungen ist die Comunidad Madrid generell sehr sehr locker.
Am 06.12. verabschiedete ich mich wieder von Fiona und musste mich wieder ins "normale Arbeitsleben" ohne sie einfinden. Nach ein paar Startschwierigkeiten an den ersten Tagen, fühlte ich mich wieder sehr wohl im Arbeitsrhythmus. Die Projekte machen immer mehr Spaß, überall fühle ich mich immer mehr wie ein wichtiger Teil. Das merkte ich vor allem letzten Freitag, als ich beim Zentrum für Geflüchtete mit einer kleinen Geburtstagsfeier für mich überrascht wurde.
Ich glaube, das Zentrum für Geflüchtete ist die Arbeitsstelle, bei der ich am meisten lerne. Auf so viele unterschiedliche Menschen aus unterschiedlichen Teilen der Welt zu treffen sorgt immer wieder für einen ziemlichen Perspektivenwechsel. Dafür bin ich sehr dankbar.
Dazu kommt, dass ich Anfang Januar angefangen habe, beim Zentrum für Geflüchtete Gitarrenunterricht zu geben. Zusammen mit 4/5 Schüler*innen beginnen wir gerade mit den Grundlagen und ich glaube, in nächster Zeit können wir noch weit kommen!
In den restlichen Arbeitsstellen fühle ich mich auch nach wie vor sehr wohl. Das Projekt "CornerCafé" (informelle Treffen auf englisch) macht sehr viel Spaß, jedoch ist die Teilnehmerzahl teilweise sehr moderat. Einmal ist tatsächlich nur eine einzige Teilnehmerin erschienen. Das hängt jedoch mit der Corona-Situation und der Quarantäne einiger Teilnehmer*innen zusammen. An sich kann man sagen, ist schon eine richtige Freundesgruppe rund um das CornerCafé entstanden, zusammen mit den Freiwilligen und den Teilnehmenden.
Das Zentrum "Waslala", von dem ich im letzten Bericht erzählt habe, ist mittlerweile fester und wichtiger Bestandteil unseres Wochenrhythmuses geworden. Der Percussion-Unterricht macht großen Spaß und das Zentrum ist nach dem Unterricht der perfekte Ort, um die Woche ausklingen zu lassen. Der vorletzte Freitag war speziell, denn es trafen sich dort einige Musiker, um zusammen zu jammen. Flamenco-Gitarre, E-Bass, E-Gitarre, Gesang und Percussion sorgten für eine aufregende Kombo.
Sonstige Highlights der letzten Wochen waren zwei Ausflüge in Richtung Norden, in die Sierra de Madrid. Beim ersten Mal gingen wir mit Gerson, einem der Chefs von Waslala und seinem Freund Oscar in die Nähe des Dorfes "La Cabrera" um den "Pico de la Miel" (Honigspitze) zu besteigen. Am nächsten Wochenende fuhren wir ins Dorf Sieteiglesias (mit 200 Einwohnern), um unsere Freunde Mara und Ceyhan zu besuchen. Dort wurden wir durch einige umliegende Dörfer geführt - es war sehr schön, mal wieder so richtig Landluft zu schnuppern und die schöne Natur und Kultur im Norden Madrids zu erkunden. Die dortige Ruhe steht im großen Kontrast zum manchmal sehr lauten Madrid, bzw. Alcobendas und tat mir sehr gut!
Und kurzgefasst waren das auch schon meine Erlebnisse und Gefühle im Dezember bis Ende Januar hier in Alcobendas, Madrid. Vor allem zu jeder einzelnen Arbeitsstelle hätte ich noch einige Details mehr zu erzählen, aber das würde diesen Rahmen sprengen.
Wir sehen uns irgendwann im Februar! Ich freue mich schon sehr darauf, den Frühling hier in Spanien langsam erwachen zu sehen.
¡Hasta luego! (Man sagt hier auch zu wildfremden Menschen zum Abschied "Bis später!", z.B. zu Verkäufer*innen im Supermarkt)
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