Bruxelles ma belle...
Eigentlich war Frankreich das erklärte Ziel, aber jetzt geht es für Chouette bald für ein halbes Jahr nach Belgien, genauer gesagt nach Brüssel. Denn ein französischsprachiges Land sollte es auf jeden Fall sein.
Noch knapp drei Monate; elfeinhalb Wochen. Dann ist es soweit.
Bereits mit fünf Jahren habe ich zu meiner Mutter gesagt: "Du, Mama? Wenn ich groß bin ziehe ich nach Frankreich". Jahre vergingen, es folgten vier Schüleraustausche nach Tours (nähe Paris) und mindestens fünf Reisen nach Paris selbst. Und die Faszination für die Sprache, das Land, die Leute... ist immer noch da. Trotz seltsamer Essgewohnheiten (Chio Chips statt Pommes zum Abendessen, mit Ketchup serviert) und anderer Kuriositäten habe ich mich nie fremd gefühlt.
Daher war meine Entscheidung klar: nach dem Abi geht’s nach Frankreich! Zig Bewerbungen und viel versprechende E-Mails folgten, doch nichts geschah. Frankreich ist eben beliebt. Was tun? Ich wollte unbedingt in ein französischsprachiges Land, um meine Sprachkenntnisse verbessern. Luxembourg? No way, da kann ich ja gleich zu Hause wohnen bleiben. Denn was man nach dem Abi unbedingt möchte: Hinaus in die Welt!
Bliebe noch Belgien, das Land der Schokolade und der 1000 Biere. Kurzerhand beschloss ich also, mich über das Land kundig zu machen (ich muss gestehen dass ich noch nie dort war..) und mich zu bewerben. Schon eine Woche später flatterte ein virtueller Brief in meinen elektronischen Posteingang. Zusage! Klaro, die nahm ich natürlich an. Zwar wollte ich unbedingt nach Frankreich, aber je mehr ich mich über Belgien informierte, umso stärker wurde die Vorfreude. Außerdem werde ich nicht irgendwo in der Pampa versinken, sondern in der Hauptstadt Brüssel verweilen. Klein, aber fein. Warum nicht? Sollte es mir nicht gefallen (was ich aber nicht glaube), kann ich mich ja immerhin noch mit den verschiedenen Biersorten betäuben ;)
Puh, jetzt habe ich mir doch mehr von der Seele geschrieben als gedacht (das kommt wohl vom Deutsch-LK, haha). Bin mal gespannt, wie das Ausreiseseminar in Halle wird und ob ich dort andere "Asyl-Belgier" kennen lernen werde.
Momentan befinde ich mich noch im Süden der USA, bei meinen Verwandten. Esse Corn Dog (Hot Dog am Stiel mit Maisfladen-Ummantelung ;), trinke Cherry Wine (Mischung aus Dr. Pepper und Cola mit Kirschgeschmack) und sitze bei 41 Grad Sonnenschein drinnen. Hier geht niemand raus, wenn es so heiß ist. Selbstverständlich sehne ich mich also nach Europa - wo man Leute auf der Strasse kennen lernen kann. Wo draußen in einem Park bzw. am Badesee die Nase von Sonnenstrahlen gekitzelt wird. In einem Biergarten seinen Durst stillen kann. Und 100 andere Menschen um einen herum.
Herrje, ich weiß was ich in Deutschland machen werde. ;)
So, viele Grüße von der Fast Food Nation und Ade bis zum nächsten Mal!