Besuch
Seitdem der Alltag bei Nora im Elsass eingezogen ist, bleibt das täglich Neue und Unbekannte mehr und mehr aus. Gut, dass da ihre Eltern für ein paar Tage zu Besuch gekommen sind, denen sie die schönen Seiten ihrer aktuellen Heimat präsentieren konnte.
Hallo! Ich hab ja schon lange nichts mehr von mir hören lassen. Aber das ist eben so, wenn der Alltag einzieht, da gibt es nicht ständig neue Sachen zu erzählen. Bei meiner Arbeit bin ich noch gern, sie entschädigt mich für so manches. Die Kinder führen mir unterbewusst immer wieder vor Augen, wie gut es mir eigentlich geht. Im Foyer unternehmen wir viel, so komme ich auch ein bisschen im Elsass herum.
Freilichtmuseum Colmar und andere anstrengende Aktivitäten
Letzte Woche ging es zum Beispiel ins Ecomusée in der Nähe von Colmar. Dort hat man viele kleine Häuser aus dem ganzen Elsass zusammengetragen und zu einem Dorf aufgebaut. Man kann da dem Schuster über die Schulter gucken, mit dem Schmied Nägel klopfen oder in einer alten Presse Saft machen. Das war natürlich eine aufregende Angelegenheit für die Kinder und am Abend sind alle müde ins Bett gefallen.
Ein Tag, an dem ich müde ins Bett gefallen bin, war Freitag, als alle zusammen im Schwimmbad waren. Wir sind gerutscht und haben im Wasser getobt, bis wir alle aussahen, wie die Rotaugenfrösche. :-) Solche Sachen machen Spaß und bringen ein bisschen Abwechslung in den Heimalltag. Ansonsten veranstalten wir aber auch viel drinnen und ich bin ständig damit beschäftigt, mir neue kleine Basteleien auszudenken oder Spiele rauszusuchen.
Elternbesuch
Jetzt hatte ich aber erst mal vier Tage frei, denn am Wochenende haben meine Eltern mich besucht. Das war eine Wiedersehensfreude! Gestern wollte ich sie gar nicht wieder gehen lassen. Am Samstag haben wir uns Strasbourg angeguckt und sie sind genauso begeistert von der Stadt wie ich. Abends haben wir dann zusammen bei mir gekocht und gegessen. Das hat mir wirklich gefehlt, jetzt, wo ich doch immer allein essen muss. Als sie dann in ihr Hotel gefahren sind, habe ich mich bis spät nachts noch über die Kisten hergemacht, die sie mir aus Dresden mitgebracht hatten. Jetzt habe ich endlich wieder ein paar meiner persönlichen Sachen von zu Hause.
Am nächsten Tag hat es uns ins Elsass raus gezogen und wir sind mit einem kleinen Picknick zum Col den Donon gewandert, wo sich eine alte gallo-romanische Tempelruine befindet. Es war schön, in der Sonne zu sitzen und zu wissen, dass man noch den ganzen Tag zusammen hat. Abends waren wir dann noch in Strasbourg Flammkuchen essen und haben Pläne für den nächsten Tag gemacht.
[Montag haben wir Colmar einen Besuch abgestattet. Die Stadt hat ein kleines niedliches Zentrum, mit einer schönen Kirche. Aber länger als einen halben Tag lies es sich da nicht bummeln. So sind wir nach Strasbourg zurückgefahren und haben es uns, nach einem kleinen „Hallo“ im Foyer, im Jardin de deux Rives bei Mouse au chocolat gemütlich gemacht. Dieser Park erstreckt sich beidseitig des Rheins auf französischer und deutscher Seite und wird durch eine Fußgängerbrücke verbunden. Er ist das Produkt eine Gartenschau, die im letzten Jahr dort stattfand.
Schwerer Abschied
Dienstag war dann unser letzter gemeinsamer Tag. Nach einer vormittäglichen Zimmer-Verschönerungs-Kur, mit Bilderrahmen und Vorhänge anbringen, sind meine Eltern dann wieder nach Hause gefahren. Der Abschied fiel mir nicht leicht und ich hatte das Gefühl, Weihnachten würde nie kommen.
Heute geht es wieder zur Arbeit und der Alltag holt mich wieder ein.
Weihnachten wird kommen und die Zeit bis dahin, genieße ich hier mit allem was dazu gehört.
Bis bald, also. Fühlt Euch ganz lieb gegrüßt, vor allem diejenigen, denen ich es in letzter Zeit nicht geschafft habe, zu schreiben.