Bath - ein Stückchen Antike im Süden Englands.
Ein kurzer Bericht über die Stadt Bath im Süden Englands und dessen berühmteste Sehenswürdigkeit: die römischen Bäder.
Die Stadt Bath liegt im Süden Englands im County Somerset, ganz in der Nähe von Bristol.
In Bath leben etwa 86.000 Menschen auf einer Fläche von 29km². Durch die Stadt fließt der Fluss Avon, der sie über Bristol mit dem Meer verbindet.
Das Erscheinungsbild der Stadt ist von einem besonderen Stein geprägt, mit dem alle Häuser erbaut sind. Dieser wird ganz in der Nähe abgebaut und heißt „Bath Stone“. Besonders schön anzusehen sind der „Royal Crescent“ und der „Circus“. Dies sind im (Halb-)Kreis erbaute, besonders gut erhaltene Häuser.
Zu berühmten Einwohnern Bath’ gehört die Autorin Jane Austen. Diese lebte von 1801 bis 1806 in der Stadt. Heute gibt es ein „Jane Austen Center“, in dem man erkunden kann, wie Bath‘ zu Lebzeiten Jane Austens war und welche Bedeutung die Stadt für ihre Werke hatte. Einmal im Jahr (2012 im September) gibt es ein Jane Austen Festival mit diversen Veranstaltungen, die über die Autorin und ihre Werke berichten.
Einen Besuch wert sind auch die vielen Parks, die die Stadt zu bieten hat. Der größte öffentliche Park ist der „Royal Victoria Park“, der sich auf etwa 150.000m² erstreckt und nicht weit vom Zentrum entfernt ist. Im Park gibt es einen botanischen Garten, einen großen Kinderspielplatz und Sportanlagen. Der „Royal Crescent“ grenzt direkt an den Park an.
Bath ist auch eine Universitätsstadt. Der Standort ist nicht nur wegen seiner Schönheit anziehend, sondern auch durch gute Verkehrsanbindungen.
Auffällig ist, dass es viele Secondhand- und Charityläden gibt. Neben Oxfam, das es in ganz England gibt, auch private kleine Läden. Hier kann man gute Qualität zu günstigen Preisen erhalten. Auch viele Antiquitätengeschäfte bietet die Stadt.
In der Green Park Station gibt es jeden Samstagvormittag einen großen Bauernmarkt, auf dem frisches Obst, Gemüse, Käse, Brot und allerlei anderes angeboten werden.
Berühmt ist der Kurort für seine heißen Quellen, die ab 43 n. Chr. von den Römern zum Bau von heute noch gut erhaltenen Badanlagen genutzt wurden. Eine der heißen Quellen liegt heute im Herzen der Stadt. Die Römer erklärten sich diese heiße Quelle durch die Anwesenheit der Gottheit Sulis Minerva. Dahinter verbirgt sich die keltische Göttin Sulis und die römische Göttin Minerva. Die Römer versuchten gern und überall in ihrem Herrschaftsbereich, vorhandene „heimische“ Götter einzubinden. Aufgrund ihres Charakters und ihres Wirkens war eine Koppelung der Göttinen Sulis und Minerva möglich, und aus ihnen wurde Sulis Minerva, die Göttin der Aquae Sulis (deutsch: Die Wasser der Sulis), welches der Name für die natürliche Quelle war.
Bath wurde durch den Bau der römischen Bäder zum Kurort, da die Menschen eine heilende Wirkung des Bades in den Quellen erlebten. Hatten sie eine Krankheit oder seelische Probleme, gingen sie zum Bad in die heißen Bäder und berichteten der Göttin ihr Leiden und hofften auf Besserung. Häufig wurden auch Opferzeremonien durchgeführt.
Die Bäder waren vermutlich ein sehr fröhlicher Ort. Menschen aus aller Welt kamen, um die heilende Wirkung der Bäder am eigenen Leibe zu erfahren.
Als die Römer im 5. Jahrhundert aus Britannien abzogen, verloren die Bäder ihre Bedeutung. Sie versanken in einer Schlammschicht.
Zwischen 1000 und 1100 wurden die King’s and Queen’s Bath errichtet. Als man diese im 19. Jahrhundert neu aufbauen wollte, stieß man auf die antiken römischen Bäder, die größtenteils gut erhalten waren.
Heute sind die römischen Bäder zu einem Museum geworden, in dem vor allem darauf geachtet wird, dass alles so real wie möglich dargestellt wird. Man erfährt viel über die Geschichte der Bäder, über typische Opferzeremonien, Bräuche, Bauweisen, aber auch über das alltägliche Leben zu Zeiten der Römer. Die Besichtigung der Bäder macht mit einem Museumsführer (ein Gerät, kein Mensch), der bei den unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten in den Bädern die dazu gehörende Geschichte erzählt. Speziell für Kinder gibt es eine Führung, in der alles in einfachen Worten erklärt wird (allerdings nur in Englisch, Französisch und manchmal Deutsch). Eine Führung dauert, wenn man sich alles genau ansehen will, etwa zwei bis drei Stunden.
Im zweiten Weltkrieg wurde Bath von der deutschen Luftwaffe bombardiert. Dabei wurden über 19.000 Häuser beschädigt und mehr als 300 zerstört.
Die Stadt Braunschweig ist seit 1971 Partnerstadt von Bath, und 1987 wurde Bath zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt.
Bekannt ist die Stadt zudem für ihr gutes Rugby Team „Bath Rugby“. Die Mannschaft spielt in der oberen englischen Liga. Im Stadion „Recreation Ground“ finden zudem Cricket Spiele statt. Außerdem gibt es einen Fußballverein „Bath City“, der im Twerton Park seine Spiele austrägt.
Bath ist wirklich eine sehenswerte Stadt mit Geschichte. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall.