Bassano del Grappa

Hallo ihr Lieben, da bin ich mal wieder… nachdem ich letztes Wochenende leider mit Grippe flach gelegen war, habe ich dafür dieses Wochenende umso mehr ausgenutzt ;-)

Aber erst mal zum Rest der Woche… So langsam spielt sich hier der Alltag ein. Die Arbeit macht Spaß, die Kollegen sind sehr nett, der Sprachunterricht läuft, naja… - Mathilde ist eine sehr gute Lehrerin und ich verstehe schon was sie mir erklärt, aber ich tue mir trotzdem unheimlich schwer. So viele neue Wörter und die Grammatik erst... irgendwie hab ich bisher leider noch keinen guten Lernrhythmus und -methode gefunden-. Aber sonst passt alles soweit :-)

Am Donnerstag hatte ich ein Meeting mit Laura. Sie hat mir erzählt, dass mein einwöchiges „On-Arrival-Training“ Mitte November, in einem Dorf in der Nähe von Rom stattfinden wird. Darauf freue ich mich schon sehr, weil ich diesen Anlass dann gleich mal nutzen werde, um ein bisschen Urlaub zu machen und mir Rom anzuschauen…

Am Samstag bin ich dann mit dem kleinen Fiat Panda (der Casa Bakhita) nach Bassano del Grappa zu den anderen Freiwilligen Aida und Mathilda gefahren. Sie hatten mich eingeladen, den Tag mit Ihnen zu verbringen und mir Bassano zu zeigen. Das Autofahren an sich, hat mir eigentlich keine Probleme bereitet. Bin hier nun schon ein paar Mal gefahren und hab mich langsam an den Fahrstil gewöhnt ;-)     Ich brems hier lieber einmal mehr, als zu wenig… was ich in DE wahrscheinlich nicht machen würde. Von Schio nach Bassano sind es eigentlich nur ca. 40 km. Da ich aber kein Navi hatte bin ich den Straßenschildern gefolgt. Was in Italien teilweise keine so gute Idee ist. Wie hat Mathilda nachher zu mir gesagt, traue niemals den italienischen Straßenschildern, die lügen ;-P

So schlimm war es aber dann doch nicht. In Thiene bin ich nur einmal falsch abgebogen und in Marostica, wurde ich durchs Zentrum und über die Dörfer gelotst… eigentlich hätte ich einfach nur auf der Schnellstraße bleiben müssen, dann wär ich vermutlich 15 Minuten früher angekommen. Aber egal, bin schließlich nach 1 Stunde und 10 Minuten eingetroffen ;-)

Haben dann auch gleich mal die Vorbereitungen fürs Mittagessen getroffen. Aida hatte ein polnisch/rumänisches Gericht für uns raus gesucht. Zur Vorspeise gab es eine Mayonnaise/Auberginen Creme mit frischen Tomaten und selbst gebackenes Brot. Als Hauptgericht haben wir dann so ne Art Kartoffelröstis gemacht. Diese wurden in eine Auflaufform gelegt, darauf kam gedünsteter Spinat mit Knoblauch. Das Ganze wurde dann mit einem Camembert überbacken. Hat einfach nur genial geschmeckt, müsst ihr unbedingt mal ausprobieren. Es war aber ganz schön deftig ;-)

Anschließend sind wir auf den Markt und etwas durch die Stadt gebummelt. Bassano ist wirklich wunderschön. Viele alte und historische Bauwerke, man kommt sich teilweise ein bisschen vor wie im Mittelalter… enge, schnuckelige Gässchen mit kleinen, gemütlichen Kneipen/Restaurants und natürlich zahlreichen Grappa-Destillerien. Das Highlight war aber die alte Brücke „Ponte degli Alpini“ die über den Fluß – Brenta führt. Von dort hat man eine wunderbare Sicht auf die Berge. Wenn ihr mal bei Google nach Bassano del Grappa sucht, ist sie das erste Bild, was man findet… in Echt ist die Aussicht natürlich noch viel besser :-) 

Es gibt noch ganz viele andere schöne Ecken und Dinge in Bassano, wie z.B. den Piazza della Liberta, viele Keramik-Hersteller,… Außerdem hat mir Aida eine Straße gezeigt, in der Bäume stehen, die die Form eines Pilzes haben. Natürlich werden die so in Form geschnitten, aber das hat auch einen traurigen Hintergrund.  Die Bäume dienen als Denkmal… Nach bzw. während dem zweiten Weltkrieg wurden an diesen Bäumen Männer erhängt. Leider konnte mir Aida nicht genau erklären, aus welchem Grund. Ihre Namen stehen auf dem Stamm der Bäume und teilweise sind auch Fotos angebracht.

Leider haben wir es nicht mehr auf den Aussichtsturm geschafft, bevor es dunkel wurde. Aber das werde ich dann definitiv nächstes Mal nach holen… Aida und Cristian (der andere Freiwillige in Bassano) haben mich nämlich gleich wieder für nächstes Wochenende zum Wandern eingeladen. Wir wollen auf den Monte Grappa steigen… hoffentlich hält das gute Wetter dann hat man eine super Aussicht, manchmal sogar bis zum Mittelmeer…

Bevor wir zum Abendessen nach Hause sind, haben wir uns noch zu einem Eis hinreißen lassen. Ich sags euch, die Italiener verstehen dieses Handwerk zu 1000000%  ;-)        Es gibt hier extrem leckere und außergewöhnliche Eissorten z.B. Joghurt mit Feige, Cremino (Nutella), Mascarpone mit Honig und Mandeln, Amarena mit echten Kirschen (nicht die künstliche Pampe ausm Glas), Melone mit einem Hauch von Minze,… Wenn das so weiter geht, werd ich noch kugelrund ;-)

Mathilda hatte ein paar Freunde zum Abendessen eingeladen. Es gab ihr Lieblingsgericht, Tortillas. Unfassbarerweise, war es eine Premiere für ihre italienischen Freunde, denn die hatten das noch nie gegessen. Das war ziemlich lustig. Wie alle Anfänger, haben sie den Fehler gemacht, dass sie zu viel aufgeladen haben. Beim zweiten Tortilla hat es dann besser geklappt. Und der Dritte war dann schon fast perfekt ;-)       Die Anderen sind dann noch ein bisschen um die Häuser gezogen. Leider musste ich mich jedoch wieder auf den Heimweg machen, da ich am Sonntag seeeehr früh raus musste… Den Grund dafür erzähl ich euch in meinem nächsten Eintrag :-)

Ciao :-*