Ausreiseseminar in Witzenhausen
Zuerst war die_Susi skeptisch, was ihr das Ausreiseseminar (außer einer langen Anreise) bringen soll. Sie erzählt, warum es dann doch ziemlich sinnvoll war und sie eine gute Zeit hatte.
Also wie versprochen berichte ich von meinem Ausreiseseminar in Witzenhausen, von dem ich vorgestern zurückgekommen bin. Als ich die Einladung des IBZW (das Bildungszentrum in Witzenhausen, wo das Seminar stattfand) dachte ich, dass das nur Zeitverschwendung sein wird, da ich schon so viel über den EFD weiß, dass sie mir nichts Neues erzählen können und war schockiert über die fast 6-stündige Anreise.
Aber jetzt im Nachhinein bin ich froh, auf diesem Seminar gewesen zu sein, es hat mir mehr als gut getan. Zum einen habe ich doch noch einiges Neue erfahren, vor allem was die Versicherung und kleine hilfreiche Tipps für das tägliche Leben betrifft. Aber was mir wirklich gut getan hat, war, mich in einer Gruppe von Leuten wieder zu finden, die auch einen EFD machen. Leuten, denen man nicht erklären muss, was eine Entsendeorganisation ist und mit denen ich zum ersten Mal richtige Gespräche über meinen EFD führen konnte, weil sie einfach wissen wovon ich rede.
Es tut so gut zu sehen, dass man nicht alleine in dieser Situation ist und dass es noch andere gibt, die dieselben Hoffnungen und Ängste haben wie man selbst. Ich bin nicht die Einzige die Angst davor hat, ihr bisheriges Leben aufzugeben und in dem fremden Land keinen Anschluss zu finden oder dem Projekt nicht gewachsen zu sein. Und ich habe gelernt, dass das ganz normal ist. Ich habe enorm viel Kraft aus der Gesellschaft dieser Leute geschöpft und sehe inzwischen wieder voller Hoffnung in die Zukunft.
Vielleicht sollte ich dazu sagen, dass ich vor dem Seminar erfahren habe, dass sich mein Abreisetermin so weit nach hinten verschiebt, dass ich deswegen vermutlich meine weiteren Pläne für die Zeit danach über den Haufen schmeißen kann und es mir deswegen echt mies ging. Inzwischen hab ich mich aber wieder beruhigt und bin mir sicher, dass es die richtige Entscheidung ist, nach Griechenland zu gehen und ich freue mich schon richtig drauf. Ganz egal was danach kommt.
Aber jetzt noch ein bisschen mehr zu dem Seminar: Also, wir waren 18 Freiwillige aus ganz Deutschland, von der Nordsee bis Oberbayern und vom Saarland bis an die Oder. Die verschiedenen Ausdrücke für diverse Dinge in den verschiedenen Dialekten hat einen schon mal erahnen lassen, wie es in einem anderen Land mit anderer Sprache zugeht, denn was für Bremer Pinneken sind, sind für Bayern Stamperl. Und heißt es jetzt Bullette, Frikadelle oder Hackpflanzerl? Für alle aus dem Seminar die das lesen, ich sag nur Flute bzw. Flitt :-)!
Wir hatten echt einen Haufen Spaß beim gemeinsamen kochen, feiern, grillen am Werraufer und beim Volkstanzen mit der örtlichen Studententanzgruppe, was uns ganz schön ins Schwitzen gebracht hat. In dem Seminar selbst haben wir auf sehr lockere Weise und mit vielen Pausen gearbeitet, waren aber nicht untätig und faul, eher im Gegenteil.
Und obwohl es in Witzenhausen außer Kirschen fast nichts gibt (sogar Plakate mit Werbung fürs Kirschkernweitspucken!), ist es so wunderschön dort, dass man sich wünscht, länger bleiben zu dürfen. Und wir hatten zwei super Teamleiter, die viel lockerer waren als wir gedacht hätten und mit denen das ganze richtig Spaß gemacht hat.
Um zu einem Ende zu kommen, ich wünsche jedem der dieses Seminar noch vor sich hat, dass er es in Witzenhausen machen darf.
Bald gibt's mehr von mir und von meinem Projekt, für heute reicht’s eindeutig.
Servus und Kalimera,
die_Susi
P.S. Tut mir leid, dass ich keine Details von dem Inhalten des Seminars schreibe sondern von meinem Gemütszustand, aber ich denke alle die einen EFD machen wissen was da passiert oder werden es noch erfahren (und ich will ja nicht die Spannung kaputtmachen :-) ) und für den Rest ist es nicht so interessant.