Aus dem Leben einer Freiwilligen
Emily genießt das heiße Wetter in Krioneri, doch die Wintermonate machen ihr Sorgen. Auch vor einem bevorstehenden Auftrag hat sie etwas Bammel…
Jetzt ist der letzte Eintrag schon wieder ne Woche her, aber irgendwie war die Zeit mit Sprachunterricht, Schulbusbegleitung, Ausflügen und Sonne-Genießen ganz gut ausgefüllt. Selbst bei uns in den Bergen haben sich die Temperaturen so um die 30 Grad eingependelt. Es ist halb neun Uhr morgens und ich komme gerade von der Schulbusbegleitung. Diese Zeit am Morgen habe ich meistens noch für mich alleine, weil Marina noch schläft.
Die letzten drei Wochen haben unten im Gästehaus im Dorf elf deutsche Leonardo-Teilnehmer gewohnt und heute angefangen an in ihre Projekte zu gehen. Mit einigen von ihnen habe ich mich super verstanden, daher bin ich sehr froh dass sie alle nicht zu weit weg gehen und dass man sich wieder sehen wird. Es bedeutet aber auch, dass wir ab heute keinen Sprachunterricht mehr haben und dass es hier noch etwas ruhiger wird. Eigentlich war geplant, dass mindestens zwei von ihnen bei Marina und mir einziehen, weil wir erstens, ausreichend Platz haben und zweitens, sie auch in Krioneri arbeiten werden. Als dann aber bekannt wurde wer hier bleiben würde, haben die beiden sich beschwert mit dem Resultat, dass sie jetzt in Kiato(der nächsten Stadt) wohnen dürfen und jeden Tag nach Krioneri zur Arbeit kommen. Darüber war ich nicht so begeistert. Zum einen würde es Marina und mir sehr gut tun, wenn wir noch mehrere Mitbewohner hätten und dadurch etwas mehr Abstand voneinander gewinnen könnten und zum anderen wird Marina Anfang November zurück nach Spanien gehen.
Nun sind wir vielleicht nicht unbedingt die allerbesten Freunde(wir verstehen uns aber gut, nicht dass das hier falsch ankommt) aber ich habe von Anfang an(wie sich einige von euch erinnern werden) die Bedingung gestellt, dass ich nicht als einzige Freiwillige hier bleiben werde. Im Augenblick weiß ich allerdings nicht, ob direkt nach Marina jemand anderes nach Krioneri kommen wird. Ich treffe heute meinen Mentor und werde das versuchen zu klären. Was das angeht ist meine Aufnahmeorganisation auch einigermaßen verständnisvoll. Sie sehen, dass ich Krioneri liebe und hier gerne bleiben möchte, aber jeder weiß, dass es vor allem im Winter nicht leicht ist hier alleine zu sein. Ich halte euch auf dem Laufenden, was sich in dieser Hinsicht tut.
Heute hab ich außerdem ein Treffen mit dem Direktor der Schule. Zuerst soll ich das Vorstellungsgespräch der beiden Leonardo-Mädchen filmen (haha, mit meiner Wackel-Hand) und danach mich selbst und meine Ideen vorstellen. Das ganze wird aufgenommen, weil es das erste Mal ist, dass Leonardo Leute hier her kommen und pädagogische Arbeit leisten sollen, normalerweise sind sie in der Tourismusbranche tätig.
Letztes Wochenende war ich mit den Korinthern in Athen und habe bei ihnen übernachtet. Das war sehr lustig und vor allem gastfreundlich von ihnen, mich in ihrer winzigen Wohnung noch für zwei Tage aufzunehmen. Für dieses Wochenende haben wir noch keine konkreten Pläne, aber irgendwo werden wir bestimmt hin fahren. Man muss das gute Wetter ja nutzen. Das Wochenende drauf werde ich wahrscheinlich einen Freund von mir (Mikis) in Larissa treffen (dort werden wir uns bei anderen Freiwilligen einnisten) und dann wollen wir zusammen nach Meteora fahren. Wenn das Wetter mitspielt wird`s bestimmt super. Es gibt noch sehr viel mehr zu erzählen, aber ich muss mich jetzt für den Direktor hübsch machen- wünscht mir Glück (wobei meine Kameraführung das einzige ist, das mich nervös macht).