Aufräumen - aber nicht alleine
Am 13. November 2006, um 14.30 Uhr, stieg unsere Aktion, die ultimative Wir-räumen-den-jüdischen-Friedhof-auf-Aktion. Olla, eine andere Freiwillige und ich hatten das alles organisiert, also von Müllsäcke kaufen, Harken kostenlos bekommen, Müllabfuhr anrufen und Bescheid sagen, dass wir Container brauchen bis Plakate in der Schule aufhängen und Lehrerin anrufen.
Am 13. November 2006, um 14.30 Uhr, stieg unsere Aktion, die ultimative Wir-räumen-den-jüdischen-Friedhof-auf-Aktion. Olla, eine andere Freiwillige und ich hatten das alles organisiert, also von Müllsäcke kaufen, Harken kostenlos bekommen, Müllabfuhr anrufen und Bescheid sagen, dass wir Container brauchen bis Plakate in der Schule aufhängen und Lehrerin anrufen.
Es kam eine Schulklasse mit vielleicht zehn bis fünfzehn Leuten, die alle mehr oder weniger kein Bock hatten und auch nur eine Schulstunde, also quasi 45 Minuten Zeit hatten. Nun gut, was soll’s, wir haben es angepackt und eigentlich auch relativ viel geschafft. Am Ende sind die gegangen und unsereiner musste noch den Rest zusammenkehren.
Am nächsten Tag mussten dann die Harken wieder weg, da war ich schon wieder den halben Arbeitstag unterwegs, aber was soll’s, wozu ist man schließlich Freiwillige? Es hat Spaß gemacht, das alles zu organisieren, so eine kleine Aktion und so viel Stress davor und danach...
Lang lebe das Engagement...
Torun
Ach so, zwischendurch war ich ja auch noch mal in Torun, quasi die Stadt des Nikolaus Kopernikus, der hier so der Michael Schumacher von Torun ist. Auf jeden Fall standen wir AN EINEM SONNTAG um halb fünf Uhr morgens auf, nur um gegen halb sieben mit dem Zug zweieinhalb Stunden nach Torun zu fahren. Wir waren drei Russinnen und meine Wenigkeit, verständigt wurde sich auf Englisch, Polnisch, Deutsch und Russisch. Das nenne ich mal international!
Angekommen klappern wir die gesamte Altstadt ab, so richtig wie Touris, quasi Photo machen und weitergehen. Das ist aber nicht alles, und jetzt gut hinhören, die nach Torun gehen. Klar, die Altstadt ist schön und so, aber man muss das Feeling dafür kriegen, was es heißt, sich mal in ein Straßencafe zu setzen oder einem Straßenmusiker zehn Zloty in die Hand zu drücken und ihn ein ganz bestimmtes Lied singen zu lassen. Das ist Torun! Leider gibt es auch eine andere Seite, nämlich dass ich in noch keiner polnischen Stadt so oft um Geld gefragt wurde. Die Leute hier sind echt arm dran!
Wir waren auch noch im Planetarium, wo der Sternenhimmel und die verschiedenen Sternenbilder natürlich auf Polnisch vorgestellt wurden. So etwas hat den Effekt, dass man hinterher hundertprozentig weiß, was Stern auf Polnisch heißt, weil der Mensch das einfach zwei Tausend Mal erwähnt hat.
Wir kaufen natürlich auch Pfefferkuchen, und wer jetzt nicht weiß, dass es neben dem Kopernikus auch noch Pfefferkuchen in Torun gibt, der soll sich bitte sofort in die Ecke stellen und schämen! Für die PIERNIKI ist Torun weltberühmt! Ich habe auf jeden Fall etwas für die nächste Zeit zum Essen, ein bisschen Russisch gelernt und bin bis zwei Uhr morgens aufgeblieben, nur um alle Photos auf eine CD zu brennen. Am nächsten Morgen musste ich zwar um halb sieben raus, aber was tut man nicht alles, nur um mal in Torun gewesen zu sein...
Pizza auf polnische Art
Wie geil ist denn das mal bitte? Da wird man spontan von einer Freundin eingeladen, mit zu ihr nach Hause zu kommen. Eigentlich ist sie ja nur die Freundin einer Freundin. So ist das eben manchmal. Auf jeden Fall fuhren wir dann erst mal eine halbe Stunde durch die Stadt, um dann in ihrer Wohnung mit noch drei Anderen Pizza zu backen. Das Rezept war von Mutti, die auch immer mal verzweifelt zwischendurch angerufen wurde, wenn der Teig einfach nicht aufgehen wollte. Pilze, Käse und Salami waren schnell geschnitten und am Ende kam da eine super leckere Pizza raus, hundert Prozent selbst gemacht, mit viel Liebe und ein paar Sprachbarrieren (wer weiß denn bitte schön, was verrühren auf Polnisch heißt?)
Auf jeden Fall war das ganz witzig, nicht so toll ist, dass meine Mitbewohnerin krank ist und irgendwie die ganze Zeit herumhustet. Muss aufpassen, dass ich mich nicht anstecke! Morgen geht es nach Poznan und später nach Lagow, zum nächsten Seminar. Weltenbuerger entdeckt nicht die Welt, dafür aber Polen (ist doch auch mal was).