Anreise und erste Eindrücke
Mein erster Tagebucheintrag von meinem EVS in Frankreich. Für die drei Tage die ich hier bin hab ich schon allerhand erlebt!
Bonjour tout le monde!
Hier also die erste Nachricht von meinem Europäischen Freiwilligen Dienst (EFD, oder auch EVS-European Volunteer Service) in Frankreich.
Am Dienstag um 7 Uhr gings los vom Hagener HBF. Von dort aus weiter nach Köln und schließlich mit dem Thalys nach Paris Nord. In Paris musste ich dann den Bahnhof wechseln, was mit meiner riesen Tasche recht schwer war, da ich Metro gefahren bin und es da irgendwie nur Treppen gibt, keine Aufzüge (vermutlich gibt es schon welche und ich hab die einfach nur nicht gefunden!). Zum Glück gab es nette Menschen, die mir beim Schleppen geholfen haben und so war ich kaum eine Stunde später am Bahnhof Paris Montparnasse, von wo aus ich den TGV nach Laval genommen habe.
Am Bahnhof wurde ich von Jean-Paul Balluais abgeholt, dem Direktor der Schule, in der ich arbeite. Ich kannte ihn schon vom Foto aus dem Internet und wir hatten bereits einige Male gemailt.
Dann fuhren wir nach St Berthevin zur Schule und ich wurde überall herumgeführt und den anderen Lehrern vorgestellt, welche mich alle sehr nett begrüßten. Im MFR sprechen sich alle mit Vornamen an und da es eine recht kleine Schule ist, herrscht eine fast familiäre und sehr angenehme Atmosphäre.
Anschließend hatten wir einen Termin in der Sprachschule von Laval, in der ich von nun an zwei Mal die Woche Französischunterricht haben werde. Ich musste einen kurzen Einstufungstest machen und kam schließlich in eine Gruppe, in der es neben vielen Asiaten auch ein paar Deutsche geben soll, aber das werde ich ja nächste Woche sehen.
Da die Frau bei der ich wohnen sollte noch nicht zu Hause war, fuhren wir zu Jean-Paul nach Hause und ich lernte drei seiner vier Kinder kennen, die ganz nett waren, sich allerdings mehr für den Fehrnseher als für mich interessierten.
Gegen halb acht war es endlich so weit und wir konnten zu der Frau fahren, bei der ich wohnen sollte. Diese war sehr nett und wurde mir als Claudie vorgestellt. Sie zeigte mir mein Zimmer, welches mir auf Anhieb gut gefiehl und das Bad und die Küche, die ich mit zwei Studenten teilen würde, die ebenfalls dort wohnten. Die beiden, Paul und Maximilien, wurden mir dann auch vorgestellt, sie waren sehr nett und sprachen sogar etwas Deutsch.
Nach diesem langen Tag war ich sehr müde und schlief dementsprechen gut in der ersten Nacht in meinem neuen Bett.
Am nächsten Morgen wurde ich von Jean-Paul abgeholt und wir fuhren zum MFR. Dort gingen wir durch alle Klassen und ich stellte mich den Schüler kurz vor. Jean-Paul ermahnte sie, schön langsam und deutlich mit mir zu sprechen und stellte klar, dass ich keine neue "Copine" sei, sondern zur Lehrerschaft gehöre.
Danach hatte ich ein Gespräch mir einer Frau von einer westfranzösichen Zeitung, welche für den Regionalteil einen Artikel über mich schreiben wollte.
Den Nachmittag und den nächsten Tag verbrachte ich mit Schülergruppen und anderen Lehrern in einem Hochseilgarten, wohin diese anlässlich des Schulbeginns Ausflüge machten. Das gab mir die Möglichkeit die Schüler und auch einige Lehrer besser kennenzulernen. Die meisten Schüler waren eher zurückhaltend, aber manche sprachen mich an, wollten genaueres über Deutschland wissen oder ließen sich deutsche Wörter beibringen.
Abends war ich zusammen mit Harmony, der Animatrice, welche sehr sympathisch und neben mir die Jüngste im Team ist, bei den angebotenen Aktivitäten, die diese Woche aus Filmen und Karaoke bestanden.
Freitag fuhr ich zum ersten Mal mit "meinem" Auto, welches ich hier für die Zeit meines EVS benutzen darf. Dieses hat leider keine Servolenkung und ist auch sonst eher älter, aber immerhin ist es klein und fährt!
Außerdem half ich Christophe, dem Koch, in der Küche und fuhr nach dem Mittagessen noch mit Jean-Paul und einem Schüler zu einem Bauernhof, wo dieser das Jahr über alle zwei Wochen Praktikum machen wird.
Ich finde, für die dreieinhalb Tage, die ich hier bin, hab ich ganz schön viel erlebt und ich freue mich aufs Wochenende, das wohl etwas ruhiger wird, auch wenn Jean-Paul mir schon angeboten hat, mich bei diversen Aktivitäten die er plant mitzunehmen. On verra...
Bisous et à bien tôt!
Luisa
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