Amazing Weeks!
Fussel hat ihr On-Arrival-Training mehr als gut überstanden, mit ihren neuen Freunden gleich viel unternommen und in den zwei Wochen soviel Spaß gehabt, wie schon lange nicht mehr!
Ich habe ne Menge zu erzählen und es tut mir echt leid, wenn einige von euch bisschen mit den Augen kullern ;) ist doch eindeutig typisch ich,wenn es soviel gibt!
Montag ging es mit dem Bus (ca. sechs Stunden) nach Bergen ohne weitere Zwischenfälle. In Bergen angekommen, durften wir uns dann schnell beeilen, um unseren Anschlussbus zu bekommen. Daniil war plötzlich verschwunden, sodass wir schon Sorgen hatten, dass wir den Bus verpassen würden. Aber glücklicherweise ist alles gut gegangen. Im Bus setzten wir uns alle in die Nähe voneinander. Plötzlich hörte ich ein paar Jugendliche deutsch reden. Natürlich konnte ich mich nicht zurückhalten und sprach die drei an. Schnell ist uns klar geworden: wir haben das gleiche Ziel: On Arrival Training in Øystese für EVSler.
Ich kam mit einer näher ins Gespräch und die Busfahrt war alles andere als langweilig! (Wenn ich weiter so detailliert schreibe, sitze ich morgen noch daran, daher versuche ich mich ab jetzt ein bisschen zurückzuhalten *g*)
Dort angekommen durften wir gleich ganz viele begrüßen! Abends war noch nicht allzu viel los. Wir wurden jedes Mal morgens von unseren Hütten abgeholt und zur Schule zum Essen gefahren ;) und abends dann wieder „heim“. Da mein Name ja nicht ganz so weiblich ist, wurde ich erstmal in eine „Jungs-“Hütte positioniert und später ins Wohnzimmer einer Mädchenhütte umquartiert. So waren wir dann vier Deutsche und zwei Österreicherinnen zusammen. Es ist Wahnsinn, wenn man mal eine ganze Woche viiiel deutsch reden kann! Am ersten Tag stand aber natürlich erstmal das Kennenlernen auf dem Programm. Die Gruppe bestand aus 26 Leuten, zehn allein aus Deutschland. Sonst waren vertreten: Österreich, Lettland, Estland, Russland, Ukraine, Wales, Rumänien, Frankreich, Moldawien und Tschechien. Außerdem stand auf dem Plan ein Norwegischkurs.
Ich habe mich so sehr darauf gefreut eeeeendlich mehr zu lernen, bis ich leider feststellen musste, dass nicht jeder aus der Gruppe schon mit Norwegisch angefangen hat, geschweige denn schon soviele Stunden wie wir hatte oder überhaupt die Möglichkeit hatte, was zu lernen. Nun, Erki und ich waren mit einem einzigen Anderem die einzigen,die in die Bibo konnten, um was Neues zu lesen. Wahnsinn. *schnief*
Des Weiteren sollten wir an diesem Tag alle unser Projekt vorstellen. Das hat natürlich bei dem einen oder anderen etwas länger gedauert. Damit nicht alle einschlafen, wurde dazwischen ein Orientierungswettkampf gemacht. Aufgabe war: Finde die Orte (jeder hat eine Kopie von neun verschiedenen Plätzen erhalten) und mache dort schöne, lustige, kreative Bilder. Die Gruppe mit den meisten schönen Bildern gewinnt! Meine Gruppe bestand nur aus Mädels, aber ich muss sagen, wir hatten soviel Spaß und diese Aufgabe hat uns alle näher gebracht. Erst am Ende der Woche haben wir erfahren, wer gewinnt und die Bilder der anderen Gruppe sehen. Das Essen war die ersten Tage der reinste Horror, Pølser, Pølser und nochmal Pølser. Natürlich wurde es immer anders zubereitet, aber immer nur Würstchen geht eben nicht. Erki, unser Milchtrinker, leuchteten die Augen, nachdem er den Milchautomat für sich entdeckt hatte. Ich glaube, das war das Highlight der Woche für ihn. :D
Am nächsten Morgen gab es dann nochmal Unterricht in Norwegisch und paar weiter Erklärungen zum EVS. Danach ging es auch schon gleich los zum Folgefonna – drittgrößter Gletscher Norwegens. Es ging los komplett ausgerüstet mit: Helm, Seil, Steigeisen, Spikes.
Zwei Gruppen stiefelten also auf dem Gletscher unter purem Sonnenschein und genossen jeden Augenblick auf dem glitzernden Eis. Ich sage euch, so schnell werde ich diesen Ausflug sicher nicht vergessen. Wir sind durch die Spalten im Eis gekrakselt und freuten uns auf unsere Lunchpakete aus der Schule!
Alle waren danach so erschöpft, dass der normalerweise so laute Bus, total leise war. Der Abend wurde dann in der Hütte 4 verbracht – unsere Partyhütte. Mit dem Spiel Werewulf kommt man echt überall an (auch bekannt unter Mafia oder Mörder ;)) Wir hatten echt viel Spaß und später ging’s dann für alle in die Federn.
Sonnenschein und Gerumpel der anderen Mädchen, ich war schließlich immer die letzte, die aufstehen wollte ;), weckten mich und ich freute mich auf diesen Tag. Es stand Fischen auf dem Plan. Natürlich erst das übliche Prozedere: Frühstück, Unterricht, weitere Infos und nicht zu vergessen: Energizer! (= Spiele, die zum Auflockern der Stimmung gedacht sind und ein bisschen Leben in öde Sachen bringen sollen, z.B. Bananas of the World und Watermelon, nur mal so zu erwähnen)
Gegen Mittag ging es dann an den See nicht weit entfernt. Wir starteten mit dem Mittagsessen – kein Fisch – auf dem Grill. Für jeden sollte reintheoretisch genug da sein, gäbe es da nicht immer die Menschen, die nicht ganz so verstehen, was gesagt wurde. So kam es, dass mein neuer Mitbewohner Daniil z.B. drei Würstchen statt einem hatte. Ein Viertel des gesamten Fleisches für sich beanspruchte und den Kartoffelsalat an seine bestehenden Grenzen brachte. Fünf andere hatten dafür nur den Nachtisch. Nun ja, nach solchen Sachen ist man ganz schön stinkig, aber ich wollte mich nicht beschweren, ich hatte mein Essen.
Gleich darauf wurden die Angeln fertig gemacht. :) Ich half natürlich! Jeder Einzelne, der noch nie fischen war, wurde dann von mir in die Angelkünste eingeführt. *lach* Wir hatten alle viel Spaß und am Ende wurden sogar zwei kleine Forellen gefangen. Ich war zu sehr damit beschäftigt eine etwas mitgenommene Sehne zu entfitzen, um zu den guten Plätzen zu gehören. :P Auch durfte ich den anderen Rope Skipping präsentieren. Klar hatte ich mein Seil mit, wie könnte es auch anders sein, und legte auf dem Steg los. Ich persönlich fand es nicht so gelungen, aber die anderen staunten trotzdem.
Am Abend ging es dann noch mal zur Schule zurück, weiteren Unterricht *ööööde* und danach in die Partyhütte. Heute stand „Mime-Game“ auf der Tagesordnung. Vier Gruppen gegeneinander. Die Woche über hatten sich immer andere Regeln eingeschlichen, sodass wir von normaler Pantomime und Worterklärung (klar, alles auf englisch) über Erklärungen zu zweit (jeder sagt jeweils immer nur ein Wort abwechselnd [beste Erklärung für Würstchen: Es schmeckt sehr gut :D] bis zu Pantomime zu zweit: eine Person ist die Puppe, an der der Begriff erklärt wird) Wir hatten eine Menge Spaß und die Abende werden für diese Woche unvergesslich bleiben!
Der nächste Tag beinhaltete das Highlight der Woche für mich selbst. Wir sind zum Rudern gefahren. Das Wetter war immer noch bombenmäßig, nur leicht windig, dass es auf jeden Fall nicht zu einfach werden sollte. Erst wurden wir ein bisschen über die Arbeit an Booten aufgeklärt und später dann auf Boote aufgeteilt. Unser Boot – nur fünf Personen und ohne erwachsenen Begleiter - hatte auf dem Wasser jedenfalls eine Menge Spaß, denn ich war nur am Lachen. Ich freute mich eine so super Woche mit allen verbringen zu dürfen. Ich werde sie noch sehr lang in Erinnerung behalten. Solche Freundschaften, die ich dort geschlossen habe, werden wohl noch sehr lang anhalten und ich freue mich schon auf die nächsten Touren und Erfahrungen.
Große Wellen brachten einen Ruderer total aus dem Konzept und es war echt ein bisschen angsteinflößend, aber ich machte allen klar, dass ich Rettungsschwimmerin bin. Das hat sich glücklicherweise beruhigender angehört, als ich mich eigentlich gefühlt hatte. Sicherlich bin ich Rettungsschwimmerin, aber vom Abschleppen bei großen Wellen und von vier Personen gleichzeitig, habe ich noch nichts gehört. :D
Wir haben alles überlebt und alle waren später froh, festen Boden unter den Füßen zu verspüren. Das brauchten wir auch zur Vorbereitung zum Tanzkurs. Wir wurden von den älteren Herrschaften der Stadt eingeladen am Volkstanzabend teilzunehmen. Ich war lange nicht mehr so verrückt nach tanzen. Nun, nach anfänglichen Problemen mit der Schrittfolge, wurde es doch besser und wir hatten mehr Spaß als wir anfangs dachten. Wir wurden sogar von den Älteren zum Tanzen aufgefordert. So hatten wir alle einen wunderschönen Abend bis es natürlich wieder in die Hütte zur weiteren Abendveranstaltung ging. ;)
Am letzten vollen Tag gab es noch mal eine Menge neuer Sachen für uns alle. Ein Besuch beim bekannten Steindalsfossen – Wasserfall. Man kann hinter ihm entlanglaufen und wundervolle Bilder machen. Leider war an diesem Tag nicht soviel Wasser da, dass es spärlich aussah. Danach durften wir eine kleine Shoppingtour durch Norheimsund machen und dann ging es auch schon zurück. Ein paar wollten Volleyball in der Turnhalle spielen gehen, da kann man ja nun mal nicht nein sagen, sodass ich an diesem Tag auch meine sportliche Aktivität hatte und ich so was von glücklich zurückkam, dass ich aussah wie ein Honigkuchenpferd, auch wenn Kochen auf dem Programm stand. Der internationale Abend sollte die Möglichkeit sein das Nationalgericht, oder typisches Essen, anderen Kulturen vorzustellen. Meine kleine Gruppe von drei Personen machten Kartoffelpuffer mit Apfelmus- die echt gut geworden sind. Desweiteren wurde soviel Essen gemacht, dass man gar nicht wusste, was man sich als erstes nehmen sollte.
Mein absoluter Favorit waren Frankreichs Nudeln. Dorian, der Franzose, der sie zubereitet hat, bekam danach soviel Lob und Aufmerksamkeit, dass er die ganze Zeit grinsend da saß. Abends gab es dann noch ein Pubquiz – aber nicht im Pub, weil das zu teuer ist. :D
Mathew, aus Wales, hat dann einige Fragen zusammengestellt, die man als Gruppe beantworten sollte. Zum Beispiel wurden die ersten 30 Sekunden eines Liedes vorgespielt und man musste sagen, welcher Interpret und Titel es war, oder es wurde ein Bild gezeigt und man musste sagen, welche Persönlichkeit darauf zu sehen ist. Fragen über Norwegen und allgemeine Fragen und zu guter Letzt richtiges Englisch: man sollte den Fehler im Satz finden. Ich glaube hier hatten viele die meisten Probleme. :D
Der Gewinner bekam das Bier, das wir im Pub bekommen hätten. ;)
Danach gab es auch noch die Auswertung von unseren lustigen, kreativen, schönen Bildern. Erst wurden alle gezeigt und ich muss sagen, sie waren alle herrlich! Linn, unsere Trainerin der Woche, zeigte dann die Gewinnerbilder und irgendwie war da was komisch daran. Jede Gruppe war zweimal zu sehen?! Sie erklärte uns, dass sie die Bilder alle so toll fand und die Woche so klasse lief, dass sie alle zu Gewinnern gewählt hätte und uns als Preis auf eine Hütte vor Weihnachten einlädt. Wir waren alle aus dem Häuschen, wir dürfen uns alle wiedersehen und Party machen! Wenn das nicht mal ein Geschenk ist, dann weiß ich auch nicht weiter. Wahnsinn!
Wir hatten also einen krönenden Abschluss und der Abschied am Abend, weil alle unterschiedlich abreisen würden, würde uns noch schwerer fallen.
Ich wollte gar nicht weg. Die Woche war so schön, dass ich mir kaum vorstellen konnte, dass ich das alltägliche Leben in Eid nicht langweilig werden würde. Ich wollte nicht Abschied nehmen, aber wie es so ist, kam der Zeitpunkt dann doch!
Viele werde ich schon bald wieder sehen, da wir uns Treffen oder Geburtstage zusammenfeiern, aber mal schauen, was daraus genau alles wird. Planen und Machen sind zwei verschiedene Tüten. Die Heimfahrt ging dann für uns zu acht los und am Ende waren wir nur noch vier – Maruschka wollte eine Woche mit uns nach Eid kommen, da sie kurzfristig Urlaub bekommen hat. Schön wäre es gewesen, wäre alles ohne Zwischenfälle passiert. Unser Bus machte grade Pause, weil wir auf der letzten Überfahrt mit der Fähre zu uns zurück waren, wir stiegen ein, kurz bevor wir anlegten, als nur Daniil fehlte. Wir wunderten uns schon, dass er nicht rechtzeitig zurück kam, als der Bus auch noch ohne ihn losfuhr, gab’s erstmal große Diskussion, was jetzt zu tun sei. Erki ging zum Busfahrer und bat ihn kurz zu warten. Minuten verstrichen, keine Spur von Daniil. Wir fuhren also ohne ihn die letzten Kilometer nach Hause, nahmen sein ganzes Zeug mit – Jacke, Einkaufsbeutel, Reisetasche. Da Daniil auch noch keine norwegische Handynummer hatte, wurde alles noch komplizierter. Erki fuhr dann mit dem Auto los, um einen sich abhetzenden Daniil am Straßenrand aufzugabeln. Spätestens jetzt wurde uns klar, Daniil wird das Kind in unserer kleinen WG sein. :P
Zurück in Eid erwartete uns am Montagmorgen eine ganz normale Woche. Wäre da nicht momentan das Operafestival. Tone, unsere Chefin, hatte uns Karten für die Generalprobe besorgt. Es war zwar eigentlich auf Norwegisch, doch konnten wir schon recht viel verstehen, nur die ganze Story an sich, war für uns nicht ganz nachvollziehbar, sodass es uns nicht vom Hocker gerissen hat. ;) Eine super Erfahrung war es aber trotzdem!
Da Maruschka die Woche bei uns verbringen sollte, überlegte sich Erki ein paar besondere Sachen für sie, sodass wir Dienstag mit Kjetil klettern waren. Maruschka war wohl mit Abstand die Beste mit der besten Technik von uns. Leider wurde es schon schnell dunkel – halb sieben startet die Dämmerung inzwischen. Mittwoch hatte ich meinen normalen Alltagsstress und leider kein Schwimmen für mich, da ich Maruschka versprochen hatte, ihr ein bisschen was beizubringen. Sie kann auch gut schwimmen… Langsam frage ich mich, was sie nicht kann? :P
Donnerstag machten wir zu viert dann einen Ausflug zum schönsten Fjord Norwegens: Geiranger. Allein in 2 ½ Stunden habe ich 370 Bilder gemacht. Ich glaube, das ist absoluter Rekord! ;)
Die Landschaft ist der absolute Oberhammer und ich war echt – wie eigentlich immer - total verliebt in dieses wunderschöne Land!
Gestern, Samstag, waren wir zu viert, ohne Daniil, damit aber mit Sophie aus Måløy – wir haben sie auch in Øystese kennengelernt - in Stryn. Dort war Strynmessa und Tivoli. Ein Tag an dem ich viel Geld verlieren sollte :( aber natürlich nur, weil wir soviel shoppen waren. Meiner erste große Shoppingtour. :) Da wir natürlich die ganzen Sachen brauchten, hat sich das alles gelohnt. Stryn ist die Stadt aus der die Marke Moods of Norway stammt.
Hier gibt’s tolle Klamotten, teuer, aber wunderschön! Ich hätte mich echt tot kaufen können. Zum Glück sagt der Verstand da manchmal etwas anderes. ;) Nach der kräftezehrenden Tour ging es dann zum Verabschieden an die Busstation. Maruschka würde mit dem Bus nach Bergen fahren. Schade, es war eine tolle Woche mit ihr! Danach ging es zum Klettern, schließlich mussten wir ja Sophie zeigen, wie toll wir es haben :) und als es dann endlich nach einem so anstrengendem Tag nach Hause ging, durfte ich fahren. Erki wollte mal Tourist spielen. ;) Meine erste Autofahrt durch Norwegen. *freu*
Ich habe ultra viel erlebt! Ich liebe dieses Land und ich freue mich auf das Kommende.
P.S. Wir haben schon wieder Sonne!!! Die gehe ich jetzt mit einer Wandertour ausnutzen.
P.P.S. Es ist jetzt 4 ½ Stunden später und muss sagen, die Tour war einfach klasse! :) Es zeigt sich nun endgültig der Herbst, der seit zwei Wochen ziemlich schnell ausgebrochen ist. Viel Spaß mit den neuen (meine persönlichen Lieblinge ;)) Bildern!
Allerliebste Grüße aus Eid
eure euch vermissende Kay :)