Alltag,was ist das?
Kaum zurück vom Mid-Term Training geht es auch schon wieder weiter.
Am Tag nach userem Training gab es hier eine kleine Sitzung, um darüber zu sprechen, wie es war und was ansteht. Eines der ersten Themen war, dass wir bis Freitag ein Ausreiseseminar vorbereiten mussten, da gestern eine unserer Freiwilligen ihren Europäischen Freiwilligendienst in Belgien, genauer gesagt in Leuven, angetreten hat.
Da wir ja bisher schon unser Pre-Departure- , On-Arrival und Mid-Term Training hinter uns haben, waren wir natürlich die Richtigen, um so ein Event auf die Beine zu stellen, obwohl wir uns auch dachten, dass es vielleicht sinnvoll gewesen wäre, wenn wir nicht nur vier Tage Vorbereitung hätten, da wir ja auch noch unsere Sprachkurse geben und vorbereiten müssen.
Aber was solls, wir sind ja nicht nur zum Spaß hier. Also haben wir noch am gleichen Tag auch andere Freiwillige, die Interesse am EFD haben oder derzeit nur noch auf die Entscheidung der jeweiligen Nationalen Agentur warten, eingeladen, um auch ihnen diese Informationen zukommen zu lassen.
Die Woche verlief dann ganz gut und auch das Organisieren der Tätigkeiten war kein allzu großes Problem, jedoch wussten wir nicht, wie viele wirklich zu diesem Training kommen würden. Außerdem kam zumindest bei mir am Freitag doch etwas die Nervosität auf, da es das erste mal war, dass wir ein Training in Eigenarbeit vorbereitet und dann auch durchführen mussten.
Doch dann lief eigentlich alles gut. Es waren 3 Freiwillige für unser Training gekommen und ich glaube, sie waren nach dem Training froh, dass sie erschienen sind.
Das einzige Problem war, dass wir den Termin zu spät angesetzt haben und dadurch nicht genug Zeit für alles war (Das war allerdings nicht unser Fehler. Die Uhrzeit hat unsere HO festgelegt).
Das nächste Nennenswerte Ereignis war der Sonntagabend. Da wir 2 Inder in unserem Deutschkurs haben (es sind Brüder) kamen wir in den Genuss, die indische Küche ein bisschen kennenzulernen. Extra für uns wurden die Gewürze größtenteils weggelassen, da keiner lust hatte, Feuer zu spucken. Wenn die 2 allerdings sagen, dass es garnicht scharf ist, kann man da nicht so viel drauf geben. Es war für uns alle noch immer relativ scharf. Ich kam ganz gut damit klar, aber wenn da noch ein bisschen mehr Gewürz dazugekommen wäre, wäre es für mich auch zu viel geworden. Es hat wirklich richtig gut geschmeckt und wir hatten zusammen einen sehr gemütlichen Abend.
Die nächste Arbeitswoche verlief ohne Besonderheiten, abgesehen davon, dass ich mir Freitag frei genommen habe, da wir mit einigen Leuten der Organisation und deren Freunden in die Berge gefahren sind. Das Ziel war Muntele Mic.
Doch vor dem Ziel steht natürlich die Abfahrt und völlig untypischerweise war ich tatsächlich Freitagmorgen um 7 Uhr nicht am Treffpunkt. Mein Problem war, dass ich es irgendwie geschafft habe, im Schlaf meinen Wecker auszumachen. Um Viertel vor 7 habe ich dann einfach so auf die Uhr geschaut und einen riesen Schreck bekommen.
Also hieß es Sms schreiben, dass ich zu spät sein werde, alle Klamotten in die natürlich noch nicht gepackte Tasche schmeißen, kurz ins Bad und im Laufschritt zum Treffpunkt, der bei normalem Laufen etwa 20 Minuten entfernt ist.
Naja, um Viertel nach 7 war ich dann da....und wie eigentlich zu erwarten, war ich natürlich nicht der Letzte :P Allerdings war es echt nicht der Zeitpunkt, mich über die Unpünktlichkeit der Rumänen aufzuregen.
Beinahe am Zielort angekommen, mussten wir den Wagen auf einem Parkplatz abstellen und von dort aus mit einem Lift, der etwa 35-40 Minuten unterwegs ist, weiterfahren. Ohja, ich mit meiner Höhenangst für 35-40 Minuten einige Meter über dem Boden in einem Lift der so unfassbar langsam ist und nicht sonderlich sicher aussieht. Ich habe mir sagen lassen,dass das die längste Lifttour in ganz Rumänien ist. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber ich glaube es einfach mal, denn noch länger wäre echt grausig.
Als ich mich dann hingesetzt hatte und den Boden unter den Füßen verlor, war die Angst direkt wie weggeblasen. Ich weiß nicht wieso, aber es ist wohl normal, dass der Gedanke an etwas, wovor man Angst hat, meistens schlimmer ist, als in der Situation selber zu sein (dann gibt es ja eh kein zurück mehr).
Leider war es das ganze Wochenende sehr neblig, wodurch man keine gute Aussicht vom Berg aus hatte, aber es war trotzdem sehr schön.
Ich hatte nicht vor Ski zu fahren, daher lief ich ein wenig dort in der Gegend rum, unterhielt mich mit denen, die Pausen machten und so.
Der Freitag hatte auch ein recht frühes Ende, so dass wir uns zurück in unsere Hütte verzogen und begannen zu trinken und zum lustigen Teil des Abends überzugehen.
Als die meisten sich dann verabschiedet hatten, entschlossen wir uns noch zu dritt eine Bar zu finden. Wir hofften auf ein wenig Aprés-Ski, aber wurden doch ganz schön enttäuscht. Zudem fiel ich noch, was zwar nicht weh tat, aber irgendwie habe ich damit meinen Schuh vollkommen zerstört. Die Sohle des Schuhs hat sich verabschiedet, was es natürlich unpraktisch gemacht hat, durch Schnee zu laufen. Wir setzten uns noch in eine Bar und tranken ein Bier, bevor es zurück in die Hütte ging. Dort gab es noch was zu essen und dann verabschiedeten wir uns gegen halb 3 auch mal ins Bett.
Der nächste Morgen kam irgendwie zu früh, da die Matratzen alles andere als bequem waren. Wacht man einmal auf, ist es fast unmöglich, wieder einzuschlafen. Also machte ich mich um Viertel vor 10 auf den Weg unter die Dusche. Gegen kurz nach 11 waren dann auch alle Anderen wach und wir haben sehr ausgiebig gefrühstückt.
Nach dem Frühstück wollten wir uns um meine Schuhe kümmern und bei Leuten dort nachfragen, ob jemand vielleicht Panzertape hat, was jedoch nicht der Fall war. Also lieh ich mir Snowboard-Boots aus. Bei 15Lei/Tag kann man sich echt nicht beschweren.
Der 2.Tag war mehr vom Skifahren geprägt, wodurch ich nicht allzuviel zu tun hatte. Allerdings war es auch lustig anderen Anfängern zuzuschauen, wie sie es versuchen ;)
Nach einiger Zeit bot mir eine aus unserer Gruppe an, mal ihr Snowboard auszuprobieren, da ich ja schon die Boots hatte. Da sagte ich dann natürlich nicht "Nein". Ich wollte den anderen die Chance geben, auch mal über mich zu lachen (naja,die hatten sie eigentlich schon wegen der Schuhe). Leider passten meine Boots nicht in die Bindungsschnallen, wodurch sich das schon vor dem ersten Versuch erledigt hatte. Es war echt schade.
Am späten Nachmittag schauten dann einige von uns in der Hütte einen Film, während die Letzten noch auf der Piste waren. Kurz vor Ende des Films, waren dann auch alle wieder da und das Abendessen konnte zubereitet werden.
Die Mädels haben uns da echt ein super Essen gezaubert. Es gab Fritten,Hähnchenschenkel,Mici (typisch rumänisches Essen, ähnelt Cevapcici) und ein Salat aus Tomaten und Zwiebeln.
Dieses Essen war dann natürlich eine gute Grundlage, um einen ordentlichen Abend in der Hütte zu starten. Zwischendurch ging es nochmal raus. Angetrunken, wie die meisten von uns dann waren, macht das Rodeln natürlich noch mehr Spaß. Wir hatten keinen richtigen Schlitten. Es ist nur eine Art Plastikscheibe mit einem Griff vorne dran, mit dem man rodeln kann. Ich bin natürlich auf die tolle Idee gekommen, dass man auf dem Teil auch Skaten kann. Beim ersten Mal klappte das sogar halbwegs. Ich habe mich erst nach 15 oder 20 Metern so richtig lang gelegt. Bei allen weiteren Versuchen,schaffte ich vielleicht noch 3-5 Meter, bevor ich wieder im Schnee lag. Es hat jedenfalls richtig Laune gemacht und dank des Schnees ist das Stürzen dann auch nicht so schlimm.
Wenige Minuten später fanden wir ein recht großes Stück Plane, was wir dann in einen Gruppenschlitten umfunktioniert haben. Auch das funktionierte beim ersten Mal noch sehr gut, aber bei den weiteren Versuchen dann nicht mehr wirklich.
Also entschlossen wir uns dann wieder in die Wohnung zu gehen, wo noch einige Getränke auf uns warteten. Der Abend wurde immer spaßiger und gegen Ende wurden nur noch Klassiker von den Backstreet Boys, N´Sync, Britney Spears und was auch immer gespielt und mitgegröhlt . Der Abend hat wirklich riesigen Spaß gemacht, wodurch wir die Zeit des vorherigen Abends locker getoppt haben. Gegen halb 6 ging es dann auch mal in die Koje.
Der nächste Morgen begann um 11 Uhr, aber fit war ich wirklich nicht. Ich war zwar wieder als Erster im Gemeinschaftsbereich, aber diesmal nur kurz. Es wurde wieder gut gefrühstückt,aber ans Skifahren wollte keiner so wirklich denken. Also vegetierten wir bis mittags in der Hütte und machten uns dann auf, unsere Sachen zu packen.
Gegen 4 verließen wir die Hütte und brachten unsere geliehenen Sachen zurück, wodurch ich wieder meine kaputten Schuhe bekam.
Ohne die Sohle jedoch für 40Minuten Lift zu fahren, wäre echt zu viel gewesen, also fragten wir wieder, ob die irgendetwas hätten, um meine Schuhe zusammenzubinden und diesmal konnten sie uns ein Stück Kabel geben, was wirklich gut half.
Auch der Rückweg mit dem Lift war kein großes Problem für mich ,obwohl ich ja gezwungen wurde, nach unten zu schauen.
Alles in allem war das wirklich ein vollkommen gelungenes Wochenende.
Jetzt geht mein Blick wieder nach vorne, denn am Wochenende kommen Freiwillige aus Cluj zu besuch und nächste Woche fahren wir dann wieder nach Cluj, wo wir wieder unser großes Freiwilligentreffen veranstalten werden.
Also bis denne!