Alltag, Reisen und Erlebnisse
Aktuelles über mich
Es ist lange her, dass ich mich zuletzt gemeldet habe. Ich glaube, das liegt daran, dass ich so langsam in meinem Alltag hier angekommen bin. Trotzdem habe ich ein paar Sachen zu berichten.
Anfang Oktober hat mein Freund mich besucht und wir haben einen Mini-Roadtrip in Frankreich gemacht, um meine ehemalige Austauschschülerin zu besuchen. Liebe Grüsse von Lucile an dieser Stelle an alle, die sie noch kennen. Mein Freund spricht kein Französisch. Dadurch ist mir erst aufgefallen, wie aufgeschmissen man in Frankreich eigentlich ist, wenn man kein Französisch spricht. In der Regel sprechen die Franzosen (vor allem die älteren Generationen) nämlich gar nicht so gerne Englisch. Wenn man nicht gerade in Paris oder einer grösseren Stadt ist, kann das schonmal schwierig mit der Kommunikation auf Englisch werden. Zumindest habe ich Ole oft mit dem Satz: "Das ist Ole, mein Freund. Er spricht allerdings kein Französisch, dafür aber Englisch.", vorgestellt und trotzdem haben viele ihn einfach auf Französisch zugetextet. Schon etwas ignorant, wenn ich mir gestatten darf, das so zu sagen :D desto jünger die Leute, desto besser ging es allerdings.
Nachdem Ole dann wieder abgreist ist, musste ich mich erstmal 2-3 Tage an die französische Sprache gewöhnen. Mittlerweile ist es allerdings andersrum. Manchmal unterhalte ich mich hier auf Deutsch z.B. mit Leuten aus unserer deutschen Partnerstadt, die L'Aigle besuchen oder mit Safi, einem Flüchtling aus Afghanistan, der vier Jahre in München gelebt hat und der hier mit mir zusammen Volleyball spielt. Am Anfang erscheint es mir immer etwas komisch deutsch zu reden und mir entfallen schon die ersten Wörter, beziehungsweise die französische Ausdrucksweise kommt mir zuerst in den Sinn und nach der deutschen muss ich etwas suchen. Es gibt auch bestimmte Ausdrücke, die ich einfach auf französisch bevorzuge. Zum Bespiel: "Je n'en sais rien" oder "Aucune idée" für "Ich habe keine Ahnung". Aber über Weihnachten komme ich für zwei Wochen nachhause. Da kann ich mich wieder ans Deutsche gewöhnen. Falls mich jemand sehen/treffen/einladen will, ich bin vom 21.12 bis zum 05.01. da :)
Ansonsten hat sich nicht viel verändert. Im Gegenteil, eher gefestigt. Im Tanzen werde ich langsam besser, Theater bleibt das beste Mittel, um französisch zu lernen, im Volleyball werde ich irgendwie nicht so wirklich besser, aber immerhin sind die Leute nett :D, unsere Wohnung und mein Zimmer werden immer gemütlicher (wir haben sogar Weihnachtsdeko aufgehängt), im Kochen werde ich auch besser und unsere Radishow macht immernoch Spass.
Kleine Reisen und Ausflüge am Wochenende stehen trotzdem noch auf dem Programm, um ein bisschen rauszukommen und was zu unternehmen. Ich war in Granville, um das Meer zu sehen, in Paris zur Weihnachtsmarktbesichtigung und in Cherbourg zum Wandern. Nächstes Wochenende soll es nach Strassbourg gehen, wenn unsere Züge nicht aufgrund des Streiks ausfallen. Streik in Frankreich ist nämlich ne andere Nummer als Streik in Deutschland. Seit dem 5 Dezember fallen fast alle Züge aus, Strassen und Tankstellen werden blockiert, die Metro fährt kaum noch und das Ende ist nicht wirklich absehbar.
Immerhin lernen wir super nette Leute kennen. Ob andere Freiwillige, um gemeinsam was zu unternehmen, eine Frau im Zug, die uns zum Essen einlädt, unsere Arbeitskollegen, die mittlerweile unsere Freunde sind oder junge Menschen auf ein Bier in einer Bar. Die Mehrheit der Freiwilligen in der Normandie kommt übrigens aus Deutschland. Man fühlt sich als deutscher Freiwilliger schon gar nicht mehr besonders :D
Das war's erstmal von mir bis Neujahr. Ein schönes Fest und halbwegs entspannte Feiertage an alle!
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