5 Tage mit Omi und Opi
London, Bath und ganz viel Spaß!
Hallo ihr Lieben!
Wie an der Überschrift unschwer zu erraten ist, geht es in diesem Beitrag um meine Großeltern und ihren kurzen Besuch bei mir, in London.
Omi und Opi sind am 21. April irgendwann vormittags in London Heathrow angekommen. Eigentlich war geplant, dass wir uns 17:00 bei meiner neuen Arbeit (ja, ich habe eine neue Arbeit, aber dazu später mehr) treffen und wir danach zur Bierschenke gehen, um dort Abendbrot zu essen, da ich beiden zum Geburtstag einen £20 Voucher geschenkt habe. Da ihr Zimmer aber noch nicht fertig war, sind sie einfach schon früher zu meiner Arbeit gekommen und haben mich überrascht, was sonst eigentlich meine Spezialität war ( ich war nämlich noch als Überraschungsgast beim Geburtstag meiner Omi aufgetaucht, womit sie definitiv nicht gerechnet hatte). Letztendlich haben sie dann einen Kaffee im Restaurant getrunken und sind anschließend spazieren gegangen am Tower, der Themse, durch Whitechapel und wer weiß, wo noch alles. Pünktlich um 17:00 waren sie wieder am Restaurant, ich habe Schluss gemacht und wir sind zusammen zur Liverpool Street Station gefahren, nur um direkt nach der Ankunft dort, direkt wieder zurück zu fahren, da ich das Telefon des Restaurants noch in der Hosentasche hatte. Trotz allem kamen wir rechtzeitig in der Bierschenke an und es ist mir zum ersten Mal seit langer Zeit wieder aufgefallen, wie laut es darin ist. Nicht nur fiel es uns von Zeit zu Zeit schwer einander zu verstehen, sondern ich hatte anschließend auch Kopfschmerzen. Wir haben uns zu dritt eine Platte für 2 geteilt und es war immer noch zu viel Essen. Nichts desto trotz haben wir uns noch ein Eis geteilt. Nachdem ich mich dann wieder von meinen Freunden verabschiedet hatte und wir wieder draußen waren, war es um 8, also zu früh um nach hause zu gehen und nichts mehr zu machen, aber zu spät um irgendwas großartiges zu unternehmen. Da es bereits dunkel wurde, schlug ich vor, einfach nach Westminster zu fahren, da dort die Lichter des Elizabeth Tower (allen besser bekannt als Big Ben, aber das ist eigentlich nur eine der Glocken im Tower), der Houses of Parliament und des London Eyes an wären. Also hoben wir zuerst etwas Geld ab, damit meine Großeltern sich etwas kaufen konnten, wenn ich nicht dabei wäre und fuhren nach Westminster. Meine Großeltern hatten mir bevor sie nach London gekommen waren, Geld via Transferwise überwiesen, damit sie nicht immer die Umrechnungsgebühr bezahlen müssten, wenn wir irgendwo hingingen und somit wurde ich zum Finanzminister. In Westminster angekommen liefen wir einmal über die Westminster Bridge und zurück und machten unzählige Fotos. Danach fuhren meine Großeltern in ihr Hotel und ich in meine Wohnung.
Am nächsten Morgen klingelte mein Wecker um 8, denn wir wollten in die St. Paul's Cathedral, die 9:30 öffnet. Warum wir dort so früh hin mussten? Naja, ich musste um 11 für eine Doppelschicht auf Arbeit sein, ich wollte mit ihnen in die Kathedrale und die anderen Tage waren schon ausgeplant. Also standen wir 9:30 vor der Kathedrale und sind als eine der Ersten an diesem hineingegangen, was auch ganz gut war, denn dadurch waren auch noch nicht zu viele Leute dort. Die Kathedrale ist wunderschön! Im Eintrittspreis sind Audioführer inbegriffen und man konnte aus verschiedene Touren wählen, welche man ablaufen wollte. Somit konnten wir selbst entscheiden, was wir uns ansahen, worüber wir mehr erfahren wollten und das weglassen, das uns nicht interessierte. Am Ende sind wir in die Galerien gegangen, also in die Kuppel der Kathedrale. In der Ersten, der Flüstergalerie, gibt es ein akustisches Phänomen, denn sie hat ihren Namen nicht umsonst. Wenn sich zwei Personen im Raum gegenüber sitzen, das Ohr an die Wand halten und etwas Flüstern, können sie miteinander kommunizieren. Wir haben es ausprobiert und meine Großeltern meinten, sie hätten mich gehört und verstanden. Die Aussicht von der Kuppel war beeindruckend. Trotz, dass es etwas diesig und bewölkt war, konnte man die City of London mit ihren markanten Gebäuden sehr gut sehen. Anschließend bin ich zur Arbeit gegangen und meine Großeltern sind auf eigene Faust weitergezogen und waren unter anderem am Buckingham Palast und in Westminster, aber diesmal waren dort überall Menschen über Menschen, denn am nächsten Tag fand der London Marathon statt und die Straßen wurden abgesperrt. Am Abend kamen sie nochmal kurz bei meiner Arbeit vorbei, um abzusprechen, wann und wo wir uns am nächsten Tag treffen würden.
Wie abgesprochen trafen wir uns dann am Sonntag um 9 an der Mile End Station, denn die Koffer meiner Großeltern waren größtenteils mit Osterschokolade (sehr viel Osterschokolade und Gummibärchen- An dieser Stelle nochmal danke an meine Familie! :D ) und meine Sommerklamotten gefüllt, die sie von zu hause mitgebracht hatten. Das wurde dann erstmal alles zu mir gebracht. Anschließend haben wir eine Kaffee getrunken und sind nach Greenwich gefahren, um dort das Royal Observatory mit dem Nullmeridian zu besichtigen. Vom Hügel aus, auf dem das Observatorium steht, konnten wir sogar den Marathon unten auf der Straße sehen und es war unglaublich, wie viele Leute dort liefen! Das Observatorium selbst war sehr interessant, dann man hat erfahren mit welchen Mitteln die Astronomen früher gearbeitet und man konnte in das Innere verschiedener Uhren gucken, was mich persönlich am meisten faszinierte. Auf dem Nullmeridian haben wir dann natürlich noch einige Fotos gemacht. In einem anderen Gebäude wurde noch veranschaulicht, wie unser Sonnensystem entstanden ist. Zum Mittagessen sind wir dann in einen Pub gegangen und haben Burger gegessen und Bier getrunken. Frisch gestärkt ging es Richtung Themse zum Cuttisark, den wir aber nicht besichtigt haben. Wir sind in eine Fähre eingestiegen und nach North Greenwich gefahren. Von dort aus sind wir mit der Emirates Airline über die Themse geschwebt und haben eine tolle Aussicht in 90m Höhe genossen. Da meine Omi gern auf die Aussichtsplattform im Olympic Park wollte, sind wir als Nächstes mit der U-Bahn dort hingefahren und haben anschließend noch ein Eis gegessen. Es war gegen 18:00 und wir wussten nicht mehr, was wir mit dem Rest des Tages anfangen sollten, also machte ich den Vorschlag einfach in den Hyde Park zu gehen, etwas zu entspannen und das schöne Wetter zu genießen. Gesagt getan. Die Abendsonne war angenehm warm und im Park war noch einiges los, also gingen wir zum See, setzten uns auf eine Bank und beobachteten die vorbei laufenden Menschen. Danach setzten wir uns in einen Bus, damit wir noch etwas von der Stadt sehen würden, und fuhren in Richtung Westminster. Da die Straßen teilweise immer noch vom Marathon gesperrt waren, nahm unser Bus eine etwas andere Route als geplant und bevor wir irgendwo im nirgendwo landeten, sind wir am London Eye ausgestiegen, über die Westminster Bridge zur Westminster Station gelaufen und zu mir gefahren, damit meine Großeltern meine Winterjacken und Winterschuhe mit nach hause nehmen konnten, die ich schon seit 2 Monaten nicht mehr brauche.
Am nächsten Morgen haben wir uns um 7:00 an der Victoria Station getroffen und sind zusammen zur Victoria Coach Station gelaufen, denn es ging in das ca 200km westlich von London gelegene Bath Spa. Diese Kleinstadt wollte ich mir schon länger angucken und da meine Großeltern bereits einmal in London waren, gab es für sie dort auch nicht viel zu besichtigen, dass sie noch nicht bereits gesehen hatten. Unser Bus nach Bath hatte 1 ½ Stunden Verspätung, aber letztendlich sind wir gegen um 12:00 angekommen. Erste Amtshandlung: essen! Danach sind wir in einen der Hop-on-Hop-off Busse eingestiegen und haben uns erst einmal einen Überblick verschafft. Am Startpunkt der Route angekommen, haben wir uns die römischen Bäder angeguckt, von denen Bath Spa seinen Namen hat und die um eine heiße Quelle herum errichtet wurden. Das Museum war sehr anschaulich mit Projektionen, die die Räume real erschienen ließen und Modellen, wodurch man einen Eindruck von der Größe des Komplexes kriegen konnte. Mit dem kostenlosen Audioführer hat man zusätzlich noch eine Menge Informationen über das alltägliche Leben der Römer erhalten, über besondere Schätze, Funde und Rituale, über die Architektur und vieles mehr. Nachdem wir unseren Rundgang beendet hatten, sind wir wieder in einen der Busse eingestiegen (diesmal mit deutschem Audioguide) und sind eine komplette Runde gefahren, um alle Informationen zu erhalten, die es über Bath so zu wissen gibt. Zurück im Zentrum haben wir uns die Kathedrale angeguckt und sind noch etwas herumgelaufen, um die Pulteney- Brücke zu sehen, und haben uns dann wieder dazu entschieden, nochmals in den Bus einzusteigen, zum Royal Crescent zu fahren und dann durch die Gassen wieder zurück zum Zentrum zu laufen, wobei wir auch nochmal am Circus vorbei gekommen sind. Der Royal Crescent, wird den meisten von euch wahrscheinlich nichts sagen, genauso wenig, wie der Circus oder der Queen's Square. Das sind alles Plätze, die von John Wood dem Älterem und seinem Sohn, John Wood dem Jüngeren (ohne Witz, die hießen so), entworfen wurden. Bath ist nämlich nicht nur sehenswert aufgrund der römischen Bäder und ein toller Kurort, sondern hat auch wunderschöne typisch georgianische Architektur zu bieten. Der Royal Crescent (dt. königlicher Halbmond) ist ein Gebäudekomplex aus 30 Häusern, die halbkreisförmig angeordnet sind. Der Circus besteht aus Häusern, die Kreisförmig angeordnet sind und der Queen's Square, wie sich einige jetzt bestimmt denken können, aus Häusern, die in einem Quadrat angeordnet sind, denn geometrische Figuren waren die Grundlage dieser Architektur. Wieder zurück im Stadtzentrum (etliche Fotos später) hatten wir noch 2 Stunden Zeit bis unser Bus fuhr, also gingen wir in einen Pub, um Abendbrot zu essen. Genau die richtige Entscheidung für den Abend, denn meine Omi konnte sich gar nicht satt sehen. Der Pub war zusammengestellt aus den verschiedensten Stühlen, Tischen, Sesseln und Sofas. In jeder Ecke gab es etwas neues, uriges zu entdecken und es war einfach super gemütlich. Frisch gestärkt sind wir dann zum Bus gelaufen, der pünktlich 19:25 zurück nach London fuhr. Dort angekommen, wollten wir alle nur noch ins Bett, denn wir waren kaputt und müde.
Am Dienstag, wollten wir uns noch die Wachablösung der berittenen Garde angucken und haben uns dafür abermals in Westminster getroffen. Wir sind zum Trafalgar Square gelaufen, um dort gemütlich zu Frühstücken (das heißt ich hab was gegessen und Omi und Opi haben Kaffee getrunken). Danach sind wir zum Reitplatz gegangen, um herauszufinden, dass der Wachwechsel nicht halb sondern um 11 stattfindet. Nicht schlimm, das Wetter war ja schön, also sind wir in den anschließenden St. James' Park gegangen und haben uns in die Sonne gesetzt, bis der Wachwechsel um 11:00 stattfand. 11:30 war alles vorbei und wir sind zurück zur Westminster Station gelaufen, um uns voneinander zu verabschieden.
Diese 5 Tage mit meinen Großeltern haben sich beinahe so angefühlt, wie als ich früher mit ihnen in den Urlaub gefahren bin, nur dass ich diesmal die Planung übernommen hatte und mich auskannte. Wir hatten so viele schöne und unglaublich lustige Momente, dass es teilweise schwer viel Luft zu holen, wenn mal wieder einer unserer running gags zum Einsatz kam. Nicht zuletzt fand ich die Zeit auch schön, weil ich schon seit längerem nach Bath wollte. Ich werde sie jetzt bis September nicht mehr sehen (abgesehen von Skype) und ich werde sie definitiv vermissen!
An Omi und Opi: Ich hab euch super lieb! Danke für diese schönen Tage (,und dass ich dafür nichts bezahlen musste), ich hab sie wirklich sehr genossen. Ihr seid die Besten!
In meinem nächsten Beitrag, der wahrscheinlich am Sonntag online geht, werde ich euch alles über meine neue Arbeit erzählen, wie es dazu kam und was ich da genau mache.
Bis dahin wünsche ich euch noch einen schönen letzten Arbeitstag, es ist nicht mehr lang bis zum Wochenende! Und an alle Abiturienten, die gerade ihre Prüfungen schreiben: Ich drück euch die Daumen!