Zwei Wochen volles Programm
Heute gibt's leider mal einen ganz nackeligen Beitrag ohne Fotos weil ich grade voll in Eile bin weil ich in genau einer Minute aus dem Haus muss, weil wir nämlich heute in Urlaub an die Côte d'Azur fahren.
Die letzten zwei Wochen waren hier wieder Schulferien und ich dementsprechend jeden Tag voll beschäftigt im centre de loisirs. Die erste Woche hatte ich die Chance mit auf eine fünftägige Freizeit in Saint-André-les-Alpes zu fahren, einem kleinen Ort eine Stunde von Digne entfernt. Das Thema der Freizeit war die jungen Journalisten in Aktion. Die Reise startete hier in Digne mit dem Pinienzapfenzug, einem ganz alten nostalgischen Zug, der auch entsprechend gemächlich dahin ratterte. Wir hatten ein ganzes Haus für uns alleine. Für 15 Kinder und 4 Betreuer. Der erste Tag war dann erstmal dazu da, das Haus und den Garten zu erkunden und dann natürlich auch Abends das Essen zu kochen. Für mich dauerte es erst einen kurzen Moment, um mich in meine Rolle als Betreuerin einzufinden, denn ich hatte so Freizeiten ja bisher nur als Kind miterlebt. Aber schon nach einem Tag konnte ich einfach nur sagen, dass es eine tolle Gruppe war. Die Kinder waren auch schon 8-12 Jahre alt und dementsprechend selbstständig.
Die nächsten beiden Tage konnten die Kinder dann unter verschiedenen Journalismustouren wählen. Es gab einen Besuch auf einer Schaffarm, beim Töpfer, einem Modelleisenbahnbauer, einem Fotograf und beim Imker. Ich begleitete die Kinder zum Imker und Töpfer und auch für mich war es sehr spannend was uns so erzählt wurde. Vor allem ist mein Französisch mittlerweile so gut, dass ich auch so Fachwörter wie Bienenwabe verstehe. Die Kinder waren auch voll begeistert und stellten sehr neugierig ihre Fragen und nebenbei entstanden Filme und Fotos.
Außerdem wurde natürlich in jeder freien Minute im Garten Volleyball, Fußball und natürlich Boule gespielt und den Paraglydern beim Landen auf der Wiese vor dem Haus zugeschaut.
Dann hatte Micka noch eine ziemlich lange Schnitzeljagd vorbereitet, die allerdings nur Nora, 4 Kinder und ich beendeten. Und dann gab es noch eine Fotorallye, bei der die Orte der Fotos auf dem Plan wiedergefunden werden mussten.
Abends mussten wir natürlich auch noch immer Programm organisieren und ich war am ersten Abend dran. Ich erstellte eine Punktetabelle und hinter jeder Zahl steckte eine kleine Aufgabe, die es zu lösen galt um die Punkte zu gewinnen. Natürlich waren die Klassiker wie Schokolade auspacken oder einen Stift in einer Flasche zu versenken mit dabei. Es kam echt super bei den Kindern an auch wenn es manchmal schwierig war von allen die Aufmerksamkeit zu bekommen.
Was auch sehr gut ankam war der Hefezopf, den ich mit den Kindern machte, so hatten wir zur Abwechslung auch mal was anderes zum Frühstück als immer nur Cornflakes und Zwieback.
Abends wenn die Kinder schliefen, saßen wir Betreuer dann immer noch nett bei einem Gläschen Wein zusammen und unterhielten uns.
Am vorletzten Tag wurde ich dann leider doch noch krank, nachdem alle anderen Betreuer schon zuvor krank waren. Aber Nora war voll süß und päppelte mich mit Zitronensaft und Dolipran wieder auf und abends war ich wieder fit. Vor allem gab es für mich abends noch eine schöne Überraschung, denn ein Paar andere Betreuer vom Centre kamen zu Besuch und Vero war auch mit dabei. Ich hatte echt den Eindruck, sie eine Ewigkeit nicht gesehen zu haben.
Am Samstag war es dann leider auch mit dem schönen Wetter vorbei und es wurde Zeit zu gehen. Zum Abschluss gingen wir noch gemeinsam eine chocolat chaud trinken und machte eine kleine Feedbackrunde, die sehr positiv ausfiel. Am Spätnachmittag kamen wir dann wieder in Digne an.
Dann hatte ich einen Tag zum Ausruhen und schon ging es in die zweite Ferienwoche aber diesmal ganz normal im centre. Ich organisierte an einem Tag Nachmittags einen kleinen Leichtathletikspaßwettkampf, mit Disziplinen wie Biathlon, Weitsprung in Reifen, einer verrückten Hindernisstaffel, Ringe werfen und Kugel stoßen. Es machte riesig Spaß und die Kinder waren bei der Siegerehrung mächtig stolz auf ihre Urkunden.
Am Mittwoch war dann Ausflugstag und es ging in ein altes Kloster mit vielen kleinen Gärten drum herum. Besonders der Duftgarten war für die Kinder faszinierend und dann hatten wir auch noch super gutes Wetter. Zudem gab es dann noch zwei Ateliers bei denen einmal Tinte und einmal Papier hergestellt wurden. Wirklich ein sehr gelungener Ausflug.
Dann bedruckte ich mit den Kindern noch Schürzen, damit bei den nächsten Küchenateliers auch die Kinder eine haben und nicht immer nur ich. Am Nachmittag war mal wieder eine kleine Theateraufführung im Seniorenheim zum Thema Pinienzapfenzug. Wie passen wo ich ja grade erst damit gefahren war.
Der letzte Tag war dann ein freier Spieltag für die Kinder, bei dem wir überall Spiele bereitstellten und die Kinder frei wählen konnten was sie machen möchten. Ich machte mit ihnen Fensterbilder mit Folie die durch elektrostatische Ladung am Fenster klebt. Voll genial, denn sie klebt wirklich bombenfest, ist aber auch spielend leicht wieder abzubekommen.
Gestern beging ich dann noch eine kleine Dummheit. Ich musste nämlich noch zum Decathlon weil wir kein Campinggeschirr hatten. Da das schon ein ganz schönes Stück weg ist, nahm ich das Fahrrad. Aber es nieselte schon auf der Hinfahrt und als ich dann aus dem Carrefour kam, wo ich Einkäufe für das Raclette, abends gemacht hatte goss es wie aus Eimern. Es wollte nicht aufhören und also trat ich dann halt in die Pedale aber mit diesem tollen Fahrrad wo die Gangschaltung nicht richtig geht und die Reifen etwas platt waren, ging das natürlich nicht so schnell. Zu Hause angekommen war ich wirklich völlig durchnässt, selbst die Regenjacke war durchgeweicht.
Abends machten wir dann noch ein Racletteessen mit unseren beiden Freunden Henry und Ghislain, da Vero und ich ja jetzt in den Urlaub fahren und wir uns lange nicht sehen werden. Es war ein echt schöner und ziemlich langer Abend, der bis vier Uhr nachts dauerte. Dementsprechend spät begann dann heute mein Tag und ich habe es grad mal so geschafft meine Sachen zu packen, damit wir morgen in den Urlaub an die Côte d’Azur fahren können. Morgen geht es los mit dem Pinienzapfenzug nach Nizza.