Zurück zuhause

Gestern morgen um halb sieben sind wir im mittlerweile eiskalten Vilnius angekommen und ich hab mich wirklich so gefühlt, als ob ich nach Hause käme. Sogar die Sprache hat sich irgendwie nicht mehr so fremd angehört...

Zeit zum Schlafen blieb allerdings nicht, ich musste zwar nicht arbeiten, dafür aber noch mal zur Polizei, diesmal mit Egle als Übersetzerin. Es hat eeewig gedauert, der Polizist, der im Übrigen total nett war, wollte wirklich ALLES wissen und eigentlich sollte am Abend sogar noch jemand kommen und den Tatort inspizieren, da war allerdings keiner. Nun ja, jedenfalls weiß die Polizei jetzt Bescheid und wird sich auf die Suche nach den Bösewichten machen. Möglicherweise. Wird wohl nicht allzu viel bei rauskommen, wenn wir nicht einmal die Namen kennen... Aber wir haben wenigstens etwas getan.

Tja, und Babette und ich stehen jetzt ohne Geld da. Egle wird erst einmal bei der Nationalagentur anrufen, ob es eine Art Versicherung für solche Fälle gibt und außerdem hat mein Projekt auch schon angeboten, zu helfen. Die sind wirklich superlieb und besorgt und werden mir auf jeden Fall irgendwie aushelfen, wenn’s nicht anders geht. Ich bin echt sooo froh, hier zu sein. :) Dieses Zentrum mit den Menschen hier ist echt das Beste, was mir passieren konnte. (Grad hab ich übrigens Geld bekommen. :))

Jetzt muss ich mich nur noch auf die Suche nach einer neuen Kamera machen. Mal sehen, vielleicht ist ja demnächst irgendwo eine Party...

Ich war gestern auch noch auf der deutschen Botschaft, allerdings völlig umsonst, da ich ja noch meinen Reisepass habe (ja, danke Papa, er ist WIRKLICH nützlich, es IST sinnvoll, dass ich ihn hab machen lassen ;)) und deshalb reicht es, wenn ich einen neuen Perso beantrage, wenn ich Weihnachten nach Hause fahre. Haben sie mir da gesagt. Und dass ich jetzt besser auf meine Sachen aufpassen soll. Völlig unnötiger Hinweis, ich hab ja nix mehr.

Im Sprachkurs gestern haben wir den ersten Test geschrieben. Über Sachen, die wir noch gar nicht besprochen haben. Ehrlich gesagt, der Sprachkurs ist absolut šudas. Unsere Lehrerin schreibt irgendwas an die Wand, zum Beispiel die Uhrzeiten und viskas. Ohne darüber zu sprechen, was zu erklären, geschweige denn zu üben. Toll. Sie hat kein Konzept, aber eigentlich ist es ja nicht ihre Schuld, sie ist nämlich überhaupt keine ausgebildete Lehrerin und selber keine Ahnung, wie sie uns diese nicht grade leichte Sprache beibringen soll. Wer von euch könnte schon die Fälle oder die Verwendung von "der, die, das" im Deutschen erklären? Naja, ich werd (wie immer) versuchen, das Beste draus zu machen und mit den tausend Zetteln lernen, die wir bekommen. Passt schon.

Gut, jetzt hab ich genug Zeit rumgekriegt, ich fahr jetzt in die Stadt zu Egle und schau, ob es was Neues gibt und danach haben wir Mädelsabend von allen Freiwilligen. Wird bestimmt lustig... Ate!