Zurück in Zlin
Alles wieder in vollem Gange
Nach einer recht langen und doch etwas heiklen Reise mit dem Bus (natürlich muss es genau an diesem Tag anfangen zu schneien und so das komplette Chaos auf den Strassen ausbrechen :D), bin ich spät abends wieder in Zlin angekommen. Ich muss sagen, dass es mir nach der schönen Zeit daheim mit Freunden und Familie anfangs doch recht schwer fiel, mich sofort wieder wie zu Hause zu fühlen. So war es besonders hart, gleich am nächsten Tag in den gewöhnlichen Alltag hier einzusteigen… bis dann nach wenigen Tagen der Moment kam (und es war tatsächlich von einer auf die andere Sekunde, als ob ein Schalter umgelegt worden wäre), und ich mich wieder komplett wohlfühlte, ohne jede Sekunde zu denken, was denn die anderen wohl gerade daheim Tolles machen. (Wahrscheinlich auch dank meiner Mutter, die mir klar machte, dass in Würzburg nun auch wieder für alle der Alltag beginnt und nicht mehr alle ständig zusammen Zeit verbringen und tolle Sachen machen, wie in den Ferien). So nahm ich mir dennoch das erste Wochenede nur Zeit für mich und blieb hauptsächlich im Bett. (An solchen Tagen lernt man das alleine wohnen zu schätzen, denn daheim wäre das so wohl kaum möglich gewesen, ohne dass spätestens ab 1 so lange auf dich eingeredet wird oder du auf eine andere Art und Weise genervt wirst, bis du doch freiwillig aufstehst :D)
Die nächste Woche hatten wir dann Einiges in der Organisation zu tun. Neben einigen Basteleien und Spaziergängen mit den Kindern aus der miniškola (wo nämlich inzwischen immer mehr Kinder da sind), wurden wir auch „auserkoren“ die Vorhänge, die unter der Decke im Snoezelen Raum hängen, abzumachen, zu waschen und wieder aufzuhängen. Das Ganze nur aufgrund der Tatsache, weil sich keiner auf die Leiter getraut hat :D So waren alle sehr erstaunt, dass es dann letztendlich ICH machte (Lucias Worte: „like a real man“ :P)… das hatten sie nicht wirklich erwartet. Es war zwar eine ziemliche sch….. Arbeit, aber zusammen mit Lucia haben wir das beste draus gemacht und hatten letztendlich sogar jede Menge Spass :D (und haben dabei den halben Raum auseinandergelegt)
Auch beim tschechisch Unterricht war es wieder recht lustig mit unserem Lehrer, der immer eine gute Story aus seinem Leben auf Lager hat und diese dann in einer Mischung aus englisch und tschechisch uns versucht zu erzählen… ausserdem bringt er uns jedes Mal Schokolade, Apfel oder andere Geschenke mit, die auch manchmal an andere Mitarbeiter verteilt werden :D Aber ich muss sagen, dass wir sehr viel bei ihm gelernt haben was man unter anderem daran sieht, dass wir uns so langsam aber sicher mit den Kolleginnen, die kein Englisch sprechen, verständigen oder andere Situationen (wie zB im Restaurant oder Cafe) auf tschechisch meistern können. Wobei das ja nicht mal mehr soo oft benötigt wird, da ich mich inzwischen immer öfter selbst im Kochen versuche :P
Dieses Wochenede stand dann das erste Highlight im neuen Jahr an: ein Wochenend Trip nach Bratislava. Mit 9 anderen Freiwilligen trafen wir uns am Samstag im Hostel, um nach dem Mittagessen an einer Führung durch die Altstadt in Form von einer „free tour“ (wie auch schon in Krakau) teilzunehmen. Es war zwar sehr anstrengend bei der Kälte über drei Stunden rumzulaufen, aber wir wollten ja auch etwas von der Stadt sehen! Und sie ist auch tatsächlich sehr sehenswert, wenn auch ein Wochenende reicht, um alles Wichtige zu erkunden. Besonders schön ist das Schloss, das auf einem Berg liegt und von dem man eine gute Aussicht über die Stadt hat, aber auch der historische Stadtkern. Abends haben wir dann noch ein paar Pubs und Bars erkundet und am nächsten Tag ging es früh raus, weil wir um 10(!) das Hostel verlassen mussten… so blieb noch ein wenig Zeit, auf eigene Faust herumzulaufen, um die „nicht touristischen Ecken“ zu besichtigen und das typisch slowakische Gericht „Bryndzové halušky“ (=Kartoffelnocken mit Schafsfrischkäse - auf deutsch Brimsen- vermengt und darüber eine Portion Grieben, also ausgelassenen Schweinespeck) zu probieren. Insgesamt war es ein tolles Wochenende, wohl auch, weil die Stimmung unter den Leuten sehr gut gepasst hat und wir uns alle prima verstanden haben! In diesem Moment wurde mir auch mal wieder klar, was für eine tolle Chance der EFD bietet und wie glücklich ich hier bin! Sogar die Rückreise mit dem Zug funktionierte dann noch einwandfrei, ohne Verspätungen, Ausfälle, usw., weshalb wir zum Glück nicht so spät daheim ankamen und noch ein wenig (leider immernoch ZU wenig, aber ich will nicht jammern :D) Zeit zum Erholen hatten. Denn ich habe festgestellt, dass so eine Reise immer anstrengend ist, auch wenn sie nur zwei Tage dauert, was man tatsächlich manchmal unterschätzt!
Sehr ärgerlich ist es, dass trotz der eisigen Kälte bei uns kaum Schnee liegt… aber wenigstens ist die Dřevnice zugefroren und kann so von Jung und Alt als Eisbahn genutzt werden (wenn man sich traut :D). Nächste Woche steht in der Organisation ein grosses Projekt an (ebenfalls von der EU finanziert, für junge Leute aus ganz Europa), bei dem auch Lucia und ich teilnehemen werden. Aber davon werde ich dann sicher berichten!
LG Judith
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