Zu Gast bei Fremden
Reisen ist häufig eine Frage des Geldes.
Vor allem in größeren Städten sind die Übernachtungspreise, selbst wenn es sich um eine einfachere Unterkunft handelt, sehr teuer.
Außerdem kann es manchmal schwierig sein, sich in einer Stadt zurecht zu finden und die schönsten Stellen ausfindig zu machen.
Doch was kann man tun, wenn man nicht gerade Freunde kennt, die in der Stadt wohnen?
Schon seit einigen Jahren gibt es die Community „Couchsurfing“. Bei dieser kann sich jeder auf der Welt kostenlos registrieren und muss dafür nur wenige persönliche Daten angeben. Wenn Reisende nun in einer bestimmten Stadt oder Region eine Unterkunft suchen, können sie andere Mitglieder anschreiben und fragen, ob sie bei ihnen auf der Couch übernachten dürfen. Es ist auch möglich sogenannte „Public Trips“ zu erstellen, für welche man Datum der Ankunft sowie Abfahrt, die Stadt und eine kleine Beschreibung über sich oder den Grund der Reise angibt.
Alle Gastgeber in der jeweiligen Stadt bekommen nun eine Benachrichtigung, dass jemand eine Unterkunft sucht. Der Vorteil an Couchsurfing ist aber nicht nur, dass man so gut wie nichts für die Übernachtungen zahlen muss (Es ist allgemein üblich seine Gastgeber als Dankeschön zu etwas einzuladen oder ihnen eine Kleinigkeit zu schenken.) sondern auch der soziale Kontakt. Die meisten Gastgeber kennen sich ziemlich gut in ihrer Umgebung aus und können einem spezielle Insidertipps geben.
Bis jetzt habe ich nur gute Erfahrungen mit Couchsurfing gemacht und auch von Freunden nur Positives gehört. Die Gastfreundlichkeit und Offenheit der anderen Couchsurfer hat mich anfangs sehr überrascht - egal ob mein Host auf eine Party mit Freunden oder eine große Familienfeier eingeladen war, ich durfte überall wie selbstverständlich mitkommen! Natürlich beruht das System auch auf Gegenseitigkeit und es versteht sich von selbst, dass man andere Reisende bei sich zu Hause aufnimmt.
Man kann natürlich nicht leugnen, dass es trotz allem ein gewisses Risiko birgt, wenn man bei völlig Unbekannten übernachtet. Denn auch bei Couchsurfing gibt es womöglich schwarze Schafe. Allerdings kann man mit seinen Hosts auch schon im Vorfeld schreiben oder sich mit ihnen erst einmal an einen neutralen Ort, wie zum Beispiel in einem Café, treffen, um sie ein wenig kennen zu lernen. Wem das dennoch zu heikel ist, bleibt als Alternative noch der Besuch eines Hostels übrig. Vor allem in großen Gruppenschlafräumen kann man noch für erschwingliche Preise übernachten. Oft gibt es in Hostels auch einen Aufenthaltsraum, in welchem man Kontakte zu anderen Reisenden, die meist von überall her kommen, knüpfen kann.