Youth in Action
Ein Beitrag zum Jahr der Freiwilligen
Dieses Motto gilt nicht nur für Jugendliche, die ins Ausland gehen um dort als Freiwillige in verschiedenen Bereichen zu helfen, sondern auch für Jugendliche, die freiwillig im eigenen Land verschiedene Organisationen unterstützen.
Eines der besten Beispiele, sind die Jugendlichen, die hier in Genk für GIGOS arbeiten ohne dafür entlohnt zu werden.
Bereits als ich hier ankam, bewunderte ich diese Jugendlichen sehr. Ich kenne aus Deutschland nichts vergleichbares, sicher ist es auch dort vorhanden, nur bisher bin ich derartigem Engagement ohne jegliche Vergeltung noch nicht begegnet. Die Jüngsten sind selber erst 14 Jahre alt und tragen bereits eine Menge Verantwortung. Ohne sie wären meine Kollegen aufgeschmissen.
Jeden Mittwoch kommen sie nach der Schule sofort ins Jugendhaus, um dort vier Stunden eine Gruppe von Kindern zu betreuen. Dazu kommt auch, dass sie die Aktionen vorbereiten müssen, was sie mit den Kindern machen. Außerdem wird jeder Samstag geopfert, um ebenfalls ihre Kindergruppen zu betreuen. Die älteste Freiwillige ist 21 Jahre alt und hilft bereits seit acht Jahren, dass heißt anfangs war sie gerade mal 13. Ich finde das wirklich erstaunlich. Ich habe sie alle gefragt warum sie das denn tun und jeder hat mir geantwortet „Weil mir das Spaß macht, ich betreue gerne die Kinder und spiele mit ihnen.“ Ja, weil es ihnen Spaß macht. Ich finde das toll. Zumal es natürlich nicht so ist, als ob man mit den Kindern nur spielen muss und alles ist wunderbar. Nein, man trägt eine große Verantwortung, denn es kann ja immer mal passieren, dass sich zwei Kinder in die Haare bekommen oder einfach mal ein Kind hinfällt und sich das Knie aufschlägt. Bei den ganz Kleinen muss man zudem auch noch mit auf die Toilette gehen, weil sie auf dem Weg dahin fallen könnten oder aber auch gar nicht selbst zurecht kommen auf dem WC. Auch ist es nicht gerade einfach, wenn man aus der Schule kommt, sich die ganze Zeit konzentrieren musste, und dann erwarten einen im ärgsten Fall 20 Kinder und man kann sich darauf einstellen, die nächsten vier Stunden keine Ruhe zu bekommen. Natürlich ist das normal und das weiß man auch sicherlich bevor man mit einer solchen Tätigkeit beginnt, aber das ändert nichts daran, dass diese Freiwilligentätigkeit einfach nur bewundernswert ist.
Das Jugendhaus ist für die Jugendlichen und Freiwilligen wie ein zweites Zuhause. Viele von ihnen, die nun mithelfen, waren früher selbst einmal Kleinkinder, die dort betreut wurden. Als sie alt genug waren, sind sie einfach treu geblieben und unterstützen nun wo sie können. Heute sind ihre Geschwister in der Betreuung und viele von ihnen zeigen jetzt schon deutliches Interesse daran, selbst als „Begeleider“ (deutsch: Begleitung) zu helfen. Um Nachwuchs und Neuzugänge braucht man sich hier also keine Sorge machen. Einer meiner Kollegen ist sogar ausschließlich zuständig für die Freiwilligenbetreuung und deren Unterstützung, alleine das zeigt ja schon, wie wichtig ihre Hilfe ist.
Ich erlebe das selber auch. Jeden Tag kommen die Jugendlichen in das Jugendhaus, selbst wenn gar keine Kinder kommen, die man betreuen könnte. Dann lungern sie da herum, weil sie einfach nichts anderes zu tun haben und sich langweilen. Meine Kollegen geben ihnen dann irgendwelche kleinen Aufträge und sie sind glücklich, helfen zu können. Auf sie kann man sich immer verlassen, ich habe es noch nie erlebt, dass sie meine Kollegen in irgendeiner Art und Weise hängen ließen oder enttäuschten, sie sind absolut loyal.
Da dieses Jahr das Jahr der Freiwilligen ist, sollte dieser Artikel als Anerkennung der freiwilligen Helfer des Jugendhauses Genk-Zuid verstanden werden.