Xi'an - letzter Tag und Fazit
über das Programm des letzten Tages meiner ersten Station meiner Rundreise. Ach, wie sehr ich den deutschen Genitiv doch liebe.
Nach zwei bereits aufregenden Tagen in Xi'an, motivierten wir uns erneut früh aufzustehen, um uns eine der kostenlosen Tickets für das Shaanxi-Museum zu sichern. Als wir ankamen, standen dennoch circa 50 Personen vor uns. Doch wir hatten Glück.
Als wir dann das Museum betraten, wurde mir jedoch schlagartig der Nachteil einer bestimmten Anzahl an freien Tickets bewusst: Die Leute nutzen das Angebot. Das Museum war voll. So voll, dass wir öfter nicht sehen konnten, was überhaupt in den Vitrinen bewundert wurde. Leider nutze auch der Audio-Guide nichts, denn er stand leider nur auf Chinesisch zur Verfügung. So entschlossen wir uns nach 1,5 Stunden im Gedränge und Geschubse, das Museum zu verlassen und uns ein stärkendes Mittagessen zu besorgen. Anschließend besuchten wir eine große Mall namens Saga. In der Mitte fiel ein Wasserfall über mehrere Etagen. Viele internationale, teure Marken boten ihre Produkte an. Im unteren Geschoss gab es unzählige kleine Stände mit Schmuck, Hüten, Essen etc.. Danach brauchten wir aber doch noch etwas anspruchsvolleres Programm. Also fuhren wir zu Da Yan Ta, die große Wildganspagode. Um sie herum befindet sich eine große Tempel- und Parkanlage. Natürlich fanden sich auch hier wieder zahlreiche Souvenirshops. In einem konnte man Edelstein-Ketten kaufen, die angeblich Glück brächten. An dieser Stelle fragte meine Freundin mich klugerweise: „Wieso muss man eigentlich etwas kaufen, um Glück zu haben? Wenn es doch eigentlich reichen sollte, zu glauben!“
Die Pagode selbst besuchten wir nicht. Was sie so besonders macht, erfuhr ich von einigen Beschilderungen bzw. im Internet. Der große buddhistische Philosoph Yisi unternahm eine lange Reise (13/17 Jahre. Da liegen mir verschiedene Informationen vor) nach Indien. Er holte große buddhistische Schriften nach Xi'an und übersetzte sie in der Pagode, wo er auch lebte. Er selbst verfasste viele Schriften und dachten über die Verbindung von Mensch und Welt nach. Ein Spruch, der in einem der Tempel hing, lässt sich so übersetzen/beschreiben: „Eine Blume, eine Welt. Ein Gläubiger, eine Religion“.
Nach diesem Einblick in den Buddhismus setzten wir uns in ein Café und warteten auf die große Fontänenshow in der Nähe der Pagode. Pünktlich um 18 Uhr ging es mit passender Musik los. Gleichzeitig damit auch die tausenden privaten Fotoshootings rundherum.
Mein Fazit zu Xi'an: Lohnt sich. Die Stadt hat eine interessante Geschichte, Architektur, tolles Essen (und saubere Sanitäranlagen an allen klassischen Touri-Punkten). Ein Spaziergang auf der Stadtmauer und das muslimische Viertel sind absolut empfehlenswert. Die Terrakottaarmee sowieso. Ich persönlich habe weniger Starren/Fotografieren erlebt als erwartet. Auf Englisch muss man auch in dieser Großstadt fast vollständig verzichten. Aber auch ohne Englisch kann man ein paar wunderschöne Tage in Xi'an verbringen. Besonders, wenn man – wie wir – Glück mit dem Wetter und der Luft hat.