Wünsch dir ein Europa?

Mein Wunsch für Europa? Nach der Wahl eine durchaus berechtigte und interessante Frage. Nun da erstmal ein neuer Kurs angesteuert wird, wie geht es da weiter?

Was ich mir wünsche ist, dass Europa zusammenwächst, aber die Souveränität der Mitgliedsstaaten trotzdem nicht verloren geht. Ich träume nicht von einem Europaschmelztiegel, sondern einem Europa der Vielfalten und Unterschiede.
Dass das Bewusstsein, ein Mitglied der Europäischen Union zu sein, trotzdem überall vorhanden ist (und nicht nur, damit man nicht mehr auf jedes Paket, was man von Lettland nach Deutschland, draufschreiben muss, was es beinhaltet, obwohl das eigentlich innerhalb der EU nicht erforderlich sein sollte).

Aber erstmal wünsche ich mir, dass mehr Leute wählen gehen um der EU eine Richtung zu geben, die die ganze Bevölkerung bestimmt. Denn was ist denn bitte eine Union, in der weniger als die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme ins Gewicht bringen?
Für die Jugendlichen in meiner Umgebung scheint die EU seitdem der Werberummel um die Europawahl vorbei ist, wieder irgendwo in den Hintergrund gerückt zu sein.

Die Wahl ist vorbei, die Wahlbeteiligung in Lettland lag bei weniger als 55%, aber höher als der EU-Durchschnitt. Nun abwarten, was passiert. Wenn was passiert.
So in etwa sieht es aus. Ich wünsch mir für die Zukunft, dass das stellenweise auftretende politische Desinteresse sich in echte Anteilnahme am politischen Geschehen verwandelt. Und nicht nur in kurze Strohfeuer, wenn man einen Politiker mal Angesicht zu Angesicht seiner angeblichen Unfähigkeit bezichtigen kann.

Leider bin ich aber keine Fee, die dreimal ihren Zauberstab schwingt und schon steht eine perfekte EU vor mir. Das wäre sicherlich auch ein wenig langweilig. Schliesslich muss Europa sich entwickeln – und wie soll das gehen, wenn nichts mehr zu verbessern ist?

Wäre ich also eine Fee, würde ich mir – schwing - schwing – schwing – ein Europa zaubern, dass sich immer weiterentwickelt und nicht aufhört, sich zum Besseren zu wandeln.