Wochenendreisen und unangenehme Überraschungen
Wenn man mitten im Wald, fernab von Städten, und Reisemöglichkeiten wohnt, muss man jede Chance nutzen um mal rauszukommen. Da kann es auch vorkommen, dass man innerhalb von ein paar Minuten packen und abreisen muss.
Das letzte Oktoberwochenende haben wir in Helsinki verbracht. Es war Freitag, als wir von der Mitfahrgelegenheit erfahren haben. Bis in den späten Abend, haben wir nach einer günstigen Unterkunft gesucht... und sogar eine gefunden. Ein EFDler, der im letzten Jahr hier in Piispala gearbeitet hat und jetzt in Helsinki studiert hat angeboten, dass wir bei ihm übernachten können. Wir müssten allerdings eine Bettdecke mitnehmen. Kein Problem, wir kommen ja mit dem Auto.
Die Küche versorgt uns mit belegten Brötchen, Wassermelone und Joghurts und am Samstag um 6 Uhr morgens geht es los. Die Fahrt dauert etwa 6-7 Stunden und angekommen in Helsinki müssen wir mit Bus und Bahn weiter in den Stadtteil Espoo. Wir werden mehrfach mit Verwunderung angesehen, denn drei Jugendliche, die mit Reisetaschen, Bettdecke und einem großen Pappkarton voll mit Essen durch die Stadt laufen oder im Bus sitzen, sieht man hier nicht so oft.
Es ist gut einen Local als Host zu haben, denn er kennt sich aus und zeigt uns unter anderem die wunderschöne Insel Suomenlinna, auf der ich vor allem von den kleinen Häuschen in den Hüglen fasziniert bin, die weiße Kathedrale und das Sibelius Monument.
Die Brötchen backen wir am Sonntagmorgen bei ihm im Ofen auf, denn durch die lange Reise sind sie nicht mehr ganz so appetitlich (sein Tipp, denn er hatte als EFDler dasselbe Problem).
Am nächsten Tag geht es, nach einer kurzen Shoppingtour, gegen vier schon wieder zurück, aber es war ein super Wochenende.
Noch weniger Zeit zum Planen, hatten wir bei unserer Fahrt nach Jyväskylä, Mitte November. Wir hatten 15 Minuten zum packen, dann ging es los. Da ist es klar, dass man nicht an alles denkt, aber zum Glück fehlte nur die Bürste.
Einer unserer Mitarbeiter hat uns am Freitag in die Studentenwohnung seiner Kinder gebracht, die an den Wochenenden unbewohnt ist. Wir hatten drei schöne Tage, aber als wir am Sonntag wieder zurück kamen bemerkten wir, dass das Licht nicht funktionierte...
Stromausfall, wurde uns in der Küche erzählt. Es kann bis zu 5 Tage dauern, bis die Leitungen repariert sind. -5 Tage? - im dunkeln, kaltes Wasser, keine Heizung?
Am Abend spielen wir Schiffe versenken im Kerzenschein und überlegen, wie wir die kommende Woche am besten überstehen. Mitten in der Nacht, geht das Licht allerdings wieder an... zum Glück :D
In den nächsten Tagen gab es immer mal wieder für ein paar Minuten kurze Stromausfälle, aber nicht mehrere Tage, wie man es uns zuerst erzählt hat.
Es blieb allerdings nicht die einzige unliebsame Überraschung. An einem Tag kommen wir von der Arbeit nach Hause und in unsrem Wohnzimmer fehlen alle Möbel, am nächsten Tag fehlt die Wand. Natürlich hatte man uns erzählt, dass die Laundry, die sich direkt neben unsrem Haus befindet, vergrößert würde... davon, dass unser Wohnzimmer auf einen schmalen Korridor zu den Duschen reduziert wird, wussten wir allerdings bis dahin nichts.
Glücklicherweise sind ein paar der Zimmer in unsrem kleinen Häuschen zur Zeit frei und wir können eins davon als Wohnzimmer nutzen.
Wir entscheiden uns jedoch ausgerechnet für das falsche. Gegen Mittag bringen wir den Fernseher und ein paar Möbelstücke hoch in dieses Zimmer, am Abend stellen wir fest, dass es bewohnt ist.
So ist das eben. An den Wochenenden ist sehr viel los und darum wurden trotz Umbau Gäste in unsrem Haus mit untergebracht... unglücklicherweise in unsrem neuen Wohnzimmer :D