Wildlife deluxe
So, nach der besagten Fahrt in den Süden Nepals wurden wir gleich in unser Hotel geschafft. Ich durfte auf dem Motorrad mitfahren, weil im Jeep kein Platz mehr war - es war ja sooo genial! Das Hotel war schön und schlicht, aber mit eigenem Bad, Flush-WC und Ventilator. Ja, man lernt die einfachen Dinge des Lebens wirklich zu schätzen. Und da unser Programm erst am nächsten Tag starten sollte, hatten wir einen ganzen Nachmittag Zeit, Chitwan schon ein bisschen auf eigene Faust zu erkunden.
So, nach der besagten Fahrt in den Süden Nepals wurden wir gleich in unser Hotel geschafft. Ich durfte auf dem Motorrad mitfahren, weil im Jeep kein Platz mehr war - es war ja sooo genial! Das Hotel war schön und schlicht, aber mit eigenem Bad, Flush-WC und Ventilator. Ja, man lernt die einfachen Dinge des Lebens wirklich zu schätzen. Und da unser Programm erst am nächsten Tag starten sollte, hatten wir einen ganzen Nachmittag Zeit, Chitwan schon ein bisschen auf eigene Faust zu erkunden.
Wir liefen die Trampelpfaden ähnlichen Strassen entlang, beobachteten gespannt die Elefanten und deren Reiter, die unseren Weg kreuzten, bestaunten Büffel und den verwachsenen Regenwald. Nach ein paar Stunden waren wir wieder im Hotel: vollkommen durchgeschwitzt (bei schätzungsweise 30 Grad, Sonnenschein und einer Luftfeuchte von mindestens 200%) und absolut gespannt auf die nächsten zwei Tage.
Am nächsten Morgen ging es auf ins Elefantenzuchtzentrum: auf dem Gelände führt ein Schotterweg an Elefanten vorbei, die separat unter einem Sonnendach stehen, am Fuß festgebunden sind und sich ihr Gras schmecken lassen (die Beschreibung klingt schlimmer, als es in Wirklichkeit ist). Ganz besonders toll fanden wir, dass die kleinen Elefanten (vier Tage bis zu einem halben Jahr alt) frei übers Gelände wirbeln durften. Es gab zwei ganz niedliche Exemplare, die mit uns kuscheln wollten, jedoch nicht vergaßen, unsere Taschen und unseren schmuck gründlich zu überprüfen... es war schlicht unbeschreiblich, diese Lebewesen so hautnah zu erleben!
Am Nachmittag ging es auf Jeepsafari. Wir vier Mädels standen auf Metallstangen die am Jeep befestigt waren und hielten gespannt Ausschau nach bengalischen Tigern, Krokodilen und Rhinos. Leider waren wir dabei nicht sehr erfolgreich und fuhren zum 20.000-lake, wo es nur so von Krokodilen wimmeln soll. Also ab ins nicht mehr ganz intakte Kanu. Anne hat sich dabei um ein Haar die Nase gebrochen, weil sie auf den Schlammweg zum Kanu weggeschliddert, den Weg runtergerutscht und dabei mit ihrer Nase gegen einen Baumstumpf geknallt ist - ich konnte ab da nicht mehr aufhören darüber zu lachen. Wir fuhren zu einer Insel, vielleicht liegt dort ja ein Krokodil am Ufer. "Leider" konnten wir nur eines aus einiger Entfernung beobachten... aber mir hat das schon gereicht, muss ich sagen.
Gleich danach ging es zurück, da Anne doch lieber einen Doktor konsultieren wollte, um den Zustand ihrer Nase zu überprüfen. Und dann geschah es *trommelwirbel*: in dem Fluss, an dessen Seite wir die ganze Zeit entlanggefahren sind, sehen wir doch tatsächlich ein Rhino, das ein Bad nimmt! Zehn Meter vor unseren Augen, in freier Wildbahn! Es war unglaublich, dieses gigantische Tier in "echt" zu sehen und eigentlich um unser Leben fürchten zu müssen. Leider verschwand es dann allmählich im Dschungel und wir machten uns auf den Weg zum Arzt, wo Anne erstmal der Blutdruck gemessen wurde (sehr wichtig bei Verdacht auf gebrochene Nase). Es war jedoch alles in Ordnung und so konnten wir den Abend gemütlich ausklingen lassen.
Was waren wir am nächsten Morgen aufgeregt: endlich Elefantenreiten! Der Elefant kam mit Ali auf seinen Schultern. Nachdem wir alle in der kleinen Holzbox auf dem Rücken des Elefanten Platz genommen hatten ging es auch schon los: in drei Meter Höhe den Dschungel erkunden! Nach geraumer Zeit räumte uns Ali die Möglichkeit ein, sozusagen auf den Schulterblättern des Elefanten Platz zu nehmen. Anne hat sich das als erste getraut und saß da vorn, selbst als der Elefant in den Fluss gestiegen ist und Ali rief: „Guckt mal! Ein Krokodil!“, waren wir doch noch recht entspannt. Der Elefant war ein kleiner Freigeist: immer wenn er etwas Leckeres sah, nahm er es sich und riss dabei fast ganze Äste von den Bäumen und hat dabei der Person auf seinen Schulterblättern kräftig eins ausgewischt.
Ich habe mir die super Gelegenheit auch nicht entgehen lassen. Es war so fantastisch, auf diesem Riesen zu sitzen und krampfhaft zu versuchen, das Gleichgewicht zu halten weil man sich ja an nichts festhalten kann. Als es dann abwärts in den Fluss ging, hab ich mich schon im Wasser liegen sehen - Gott sei Dank ist es nicht wahr geworden :). Dann haben wir uns noch mit Bananen bei unserem drei Meter großen Freund verabschiedet und sind etwas wacklig auf den Beinen ins Hotel zurückgelaufen.
Nachmittags haben wir ein Tharrimuseum besucht, um zu erfahren wie die Menschen aus der Wüste Tharr früher gelebt haben. Nebenbei haben wir Yogis gesehen (alte Menschen, die zurückgezogen leben) und Reisfelder. Ich muss sagen, ich habe noch nie so ein sattes Grün in meinem Leben gesehen, wie beim Anblick eines Reisfeldes. Es ist schlicht unglaublich und richtig hypnotisierend.
Damit war unser Nationalparkaufenthalt auch leider schon vorüber und am nächsten Tag sollte es nach Pokhara gehen, von wo wir unsere Trekkingtour starten würden.