Wenn jemand eine Reise tut...
... so kann er was erzählen. 22.10.2010 - 7.11. selbigen Jahres - es war für mich eine Zeit des Reisens und Erlebens, von dem ich in diesem Blog noch etwas mehr berichten möchte.
Wieder ist einige Zeit ins Land gegangen, bis ich heute doch mal wieder ein paar Minuten gefunden habe, um meine Niederschriften hier zu vervollständigen.
Wie ihr ja bereits wisst, war ich Ende Oktober/ Anfang November eine ganze Menge unterwegs. Noch einmal kurz umrissen: Dijon – Strasbourg – Hamburg – Bremen – Niederbronn. Zurück war ich von da am 7.11. und auch seit diesem Tag ist schon wieder einiges erzählenswertes passiert, was euch an dieser Stelle selbstmurmelnd ebenfalls nicht vorenthalten sein soll.
Steigen wir also ein (im wahrsten Sinne: in den Zug nämlich) am Samstag, 30.10., abends mit einer, erneut dem Volkssport No. 1 der Franzosen zuzuschreibenden, kleinen Panne. Mein Zug, zu dem ich mein Ticket sogar vorreserviert hatte, fiel einfach kurzerhand mal aus und meine Mitreisenden und ich wurden ohne viel Aufhebens in einen TGV verfrachtet, der dasselbe Fahrziel hatte. Wenn dieser wahnsinnig imposante Stahlkoloss nicht so überfüllt und deshalb muffig gewesen wäre, hätte ich wohl die Fahrt mehr genießen können, doch rein das Wissen, gerade in einem der schnellsten Züge Europas zu sitzen ist schon irgendwie erhebend ;)
Halb 12 (nach ziemlich viel Verspätung und einer Reisezeit von fast 4h für 250km...) war ich dann also an der berühmten Strasbourger Kathedrale, wo ich Damaris wiedergetroffen habe. Sie hatte mir freundlicherweise ein Domizil für die eine Nacht angeboten.
In ihrer Wohnung erlebte ich eine neuerliche Überraschung: einen Kloschrank… Man stelle sich dieses Monstrum wie einen überdimensionalen Kleiderschrank vor, in dem man eine Kloschüssel und eine Duschbrause (getrennt durch einen Vorhang) vorfindet und in dem man mit den Knien an den Ohren seine täglichen Geschäfte verrichtet… Der Abend in Strasbourg war trotzdem sehr angenehm und endete mit einem gemütlichen Plausch mit Damaris.
Der Rest meiner Reise verlief im Wesentlichen unspektakulär in einem Bus und einem stinkenden 6-Personen-Abteil eines DB-ICE. Sonntagabend in Hamburg angekommen, wurde ich sogleich von Antonia (im Folgenden gelegentlich auch Anton genannt) und Jenny in Empfang genommen und zu meinem Domizil für die nächsten 3 Tage begleitet: Antons Wohnung.
Zum Glück musste ich nicht allein in einem Hotel oder derartigem nächtigen, sondern befand ich in bester Gesellschaft, sodass meine Nervosität zur BU am nächsten Morgen sich in Grenzen hielt. Diese wäre auch völlig unnötig gewesen, denn ich kannte ja wirklich alle Testprogramme schon und so gab ich mir einfach während der nächsten beiden halben Tage größte Mühe, das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Alles in allem hatte ich auch bis Dienstagmittag ein gutes Gefühl… bis ich Englisch und Physik II hinter mir hatte. Beide liefen nicht unbedingt nach meinen Vorstellungen und in mir kam doch eine gewisse Unruhe auf, doch was solls; machen konnte ich sowieso nix mehr.
So vertrieben wir uns also die Zeit und meine Unruhe mit Kino (Montagabend – „Banksy“; der Film handelte von einem StreetArtist) und großartigem Ein-Mann-Theater (Dienstagabend) und ich konnte nebenbei mal wieder schöne deutsche Kultur genießen – Frau Stump wäre wohl von dem Schauspieler begeistert gewesen ;)
Mittwoch war dann wieder Reisetag angesagt: Von HH direkt nach Bremen, wo ich umgehend jenes Gebäude aufsuchte, was nach meinen Vorstellungen meine Lehranstalt nach diesem Jahr sein soll – das LFT Lufthansa Flight Trainingcenter.
Da Sébastien, der mir jenes zeigen wollte, noch Unterricht hatte, verbrachte ich einen großen Teil des Tages im Zentrum der Stadt und habe, wie es von jedem guten Touristen erwartet wird, u.a ein Bild von mir an der Skulptur der Bremer Stadtmusikanten aufnehmen lassen (Demnächst im Facebook einsehbar ;)). Auch am Flughafen habe ich mich lange und ausgiebig umgesehen und nebenbei die Bekanntschaft mit 2 reizenden Damen gehobenen Alters gemacht, die sich täglich den Nachmittag mit Kaffee und Flugzeugbeschau vertreiben. Letztendlich habe ich natürlich auch die Flugschule gesehen und war v.a von den Simulatoren, aber auch von der Beschaulichkeit der gesamten Anlage sehr begeistert.
Am gleichen Tag abends bestieg ich erneut den Zug in Richtung Kehl: Meine Rückreise hatte begonnen.
Diesmal konnte ich alle Vorzüge des ICE – Fahrens genießen; hatte ich doch ein Abteil für mich allein und konnte in aller Ruhe (bin ja nachts gefahren) die Fahrt genießen (viel Schlaf gabs trzd nicht).
Über Kehl und Strasbourg ging es direkt nach Niederbronn, wohin ich besuchshalber noch einen Abstecher eingeplant hatte.
Ich war (Donnerstag 4.11.) sehr früh da und meine Gastgeber aber auf Arbeit, sodass ich früh ungestört die Zeit zum richtigen Erholen (sprich: Schlafen) nutzen konnte; nachmittags fand ich Gesellschaft im ICE Büro bei Andi und Elodie.
Nach dem Wiedersehen mit Anna und David (2 Mitvolontäre) hatte sich Freitagabend dann noch Mike angekündigt, sodass einem lustigen und seeehr geselligen Abend nix mehr im Wege stand. Ich möchte nur erwähnen, dass ich erstaunt bin, welchen Strapazen Digicam – Linsen alles standhalten ;D…
Samstag war Haguenau – Rundgang und Shoppen (Anna hat sich einen Hometrainer zugelegt, mit der Versicherung, sie werde ihn sehr regelmäßig nutzen; eine entsprechende Überprüfung werde ich vornehmen ;)), abends Party zu 9. in Strasbourg. Zuerst HipHop, dann Rock – zu späterer Stunde wurde es also meines Erachtens entspannter, was allerdings durchgängig richtig stimmungsdrückend ist, sind die Türsteher an jeder von Strasbourgs Bars.
Sonntag (wir sind mittlerweile beim 7.11.) waren von den 9 noch 3; Mike, Anna und ich; übrig geblieben, die wir dann die restlichen paar Stunden die Stadt noch ein bisschen erkundet und gemütlich Kaffee getrunken haben.
Was ich unbedingt noch empfehlen möchte, ist ein Süßwarengeschäft, in der Gasse direkt vor der Kathedrale gelegen und vollgestopft mit unbeschreiblichen Mengen an selbstgemachten Keksen und Bonbons (auch dazu sind Fotos einsehbar) – total lecker!!!
Tja die Rückfahrt lief problemlos halb 3 direkt nach Nancy, von wo ich nach nochmaligen 1,5h Wartezeit den einzigen sonntäglichen Bus nutzte um dann erschöpft, müde, stinkend … und doch irgendwie sehr zufrieden etwa um 6 am 7.11. wieder in Flavigny zurück war.
…
An dieser Stelle möchte ich kurz innehalten, obwohl wir, wie man sieht, noch lange nicht beim heutigen Tag angelangt sind; doch ich habe jetzt Tischtennistraining und außerdem möchte ich vorbeugen, dass den geneigten Lesern die Augen bei so viel Text raus oder zufallen, sodass ich die Erlebnisse also geteilt niederschreiben werde.
So verabschiede ich mich also in französischer Manier für die nächsten 2h:
A plustard
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