Weise Erkenntnisse
Nach ihrem Heimatbesuch stellt DieFee eines fest: „Es ist so aufregend, ständig Neues zu erkunden, neue Menschen kennen zu lernen und sich nach einer Weile an einem fremden Ort auch ein bisschen zu Hause zu fühlen.“
Zwei Monate sind schon wieder vergangen. Die Zeit vergeht viel zu schnell und ich weiß immer noch nicht so wirklich, was ich nach meinem Freiwilligendienst eigentlich machen soll. Aber das ist wohl ein häufig anzutreffendes Freiwilligenschicksal. Im Oktober fange ich auf jeden Fall ein Studium an - Deutsch-Französische Studien in Bonn oder Tiermedizin - aber bis dahin sind es nach dem Freiwilligendienst noch fünf Monate!
Im Februar waren meine Eltern in Cork und es war toll, ihnen mal zeigen zu können, was ich hier so mache, wie ich lebe und ihnen die Stadt zu zeigen, die mir inzwischen so sehr ans Herz gewachsen ist. Und mein Urlaub zu Hause war natürlich auch wunderschön. Aber ist ja schließlich auch selbstverständlich, dass man als Rheinländerin Karneval nicht verpassen darf! Alle meine Freunde waren für Karneval in Hennef und es war wie früher!
Bei meiner Rückkehr nach Cork fiel mir allerdings auf, dass ich einfach im Moment eine Reisetante bin. Es ist so aufregend, ständig Neues zu erkunden, neue Menschen kennen zu lernen und sich nach einer Weile an einem fremden Ort auch ein bisschen zu Hause zu fühlen. Seit meiner Rückkehr waren meine Mitfreiwilligen und ich auf einer Menge Rockkonzerte und fanden viele neue Freunde und außerdem heraus, dass die Musikszene in Cork unglaublich gut ist! An St Patrick's Day konnte ich sogar nochmal meine geheime Leidenschaft Ceili Mor ausleben. Wir haben auf traditionelle irische Livemusik getanzt bis uns fast die Füße abgefallen sind und unseren Durst zwischendurch mit grünen Pints gelöscht - ich glaube unser Paddy's Day war irischer als der, der meisten Iren...
Außerdem gab es in den letzten Wochen Aufregung wegen Jimmy, dem Hund, der sich sozusagen von selbst ins Volunteer's Haus adoptiert hat. Da unsere Chefin/ Wohnungsüberwacherin Carmel im Urlaub war, war das auch kein Problem. Er lebte halt so bei uns im Hof dahin und alle waren glücklich. Doch dann kam Carmel wieder und hat erstmal einen kleinen Anfall bekommen und wollte den Hund sofort ins Tierheim bringen, wo er nach einer Woche eingeschläfert worden wäre. In letzter Sekunde hat sich jedoch meine Projektleiterin erbarmt, dem Hund ein neues Zuhause bei ihr auf dem Land zu geben! Puh... Ein bisschen vermisse ich es allerdings schon, dass er mir freudig entgegenspringt, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme!
Aber das ist wohl einer der weniger schönen Aspekte des Reisens und Welterkundens. Immer wieder muss man sich von lieb gewonnenen Tieren und Menschen trennen. In Cork habe ich so viele tolle Menschen getroffen und es ist noch nicht einmal so, dass ich sie zurücklassen würde, sondern irgendwie geht die Hälfte der Leute hier nach Australien oder auf verrückte Weltreisen!
Das kann ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und so fahren Klaudia und ich morgen für eine Woche nach New York! Yeah, Baby! Der Bericht darüber folgt dann in zwei Monaten oder so...