Weihnachtszeit : Augen auf beim Einkaufsbummel
Die Vorfreude auf Weihnachten liegt in der Luft. Doch nicht überall ist Freude verbreitet, denn das worüber wir uns freuen, lässt andere Menschen leiden.
Es ist soweit: die Weihnachtszeit steht vor der Tür und somit auch diese gewisse Vorfreude, die in der Luft liegt und uns durch den Alltag begleitet.
Besonders beim kleinen Einkaufsbummel im Supermarkt wird man sofort Zeuge der Invasion kleiner, dickbäuchiger Senioren im rotem Mantel, die einen von den Regalen aus angrinsen. Hinzu kommen noch Pralinen, Schokokugeln oder Figuren der Weihnachtszeit gefüllt mit Nüssen, Keksen oder Marzipan. Kurz um : ein breitgefächertes Angeboten aus schokoladigen Leckerein in allen Größen, Formen und Variationen. Das Angebot ist so groß, dass man wirklich Schwierigkeiten hat sich zwischen Kinderschokolade, Lindt, oder Milka zu entscheiden. Aber letztendlich wird dann doch nur nach dem einen Kriterium entschieden : es ist das billigste Angebot, das einen Platz im Einkaufskorb ergattert. Schließlich wird ja für die ganze Familie plus den Verwantenkreis eingekauft, da darf es nicht zu teuer werden. Weiter wird jedoch von den meisten Konsumenten nicht gedacht.
Die Weihnachtszeit sieht nämlich nicht überall so rosig aus. Während die riesigen Konzerne der Schokoladenindustrie durch Dumping-Preise die Kakaopreise drücken und in der Weihnachtszeit ordentlich Gewinn machen, sind es die Kakaoproduzenten im Süden, die darunter am meisten leiden. Sie haben keine Chance sich im Weltmarkt zu behaupten, da sie ganz am Ende der Lieferkette stehen und von den Konzernen und den Zwischenhändlern abhängig sind. Die großen Konzerne des konventionellen Marktes drücken den Produzenten unmenschliche Bedingungen auf, wie beispielsweise gefährliche Arbeit ohne Gesundheitsschutz, direkten Kontakt mit Pestiziden und Giften (was zusätzlich auch die Umwelt zerstört), Diskriminierung und dramatisch niedrige Löhne. Ein Kakaoproduzent verdient im Schnitt weniger als 1,25 $ am Tag und lebt somit unter der Armutsgrenze. Ganz zu schweigen von der illegalen Kinderarbeit auf Kakaoplantagen, die trotz eigentlichem Verbot in Ländern wie Ghana und der Elfenbeinküste immernoch die Regel ist. Und wir, die Konsumenten, unterstützen auch noch diese prekäre Situation mit unserem blinden Einkaufsverhalten.
Die Alternative ? Der Faire Handel ! Fairtrade ist ein Label, das Produkte auszeichnet, die unter nachhaltigen Bedingungen (also ökonomisch, ökologisch und sozial) hergsestellt wurden. Die Produzenten erhalten einen fixen Mindestpreis, der über dem Weltmarktpreis liegt und die Produktionskosten deckt. Es gelten Umweltstandards für einen ressourcenschonenden Umgang mit der Umwelt. Ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten. Die Produzenten erhalten, zusätzlich zu dem Mindestpreis, eine Fairtrade-Prämie, die für soziale Projekte, wie den Bau von Schulen, Krankenhäusern oder Infrastruktur, eingesetzt wird.
Wie man sieht, geht es auch anders. Und was muss man dafür tun ? Beim Einkauf, anstatt bllind das billigste Produkt zu nehmen, die Augen öffnen und auf das Fairtrade-Siegel achten.
Wie gesagt, die Weihnachtszeit steht vor der Tür. Und was gibt es schöneres als anderen eine Freude zu machen ? Mit nur etwas mehr Geld für eine Tafel Schokolade kann man auch den Produzenten im Süden eine Freude machen.
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