Warum ein Jahr Freiwilligendienst in Italien?
Schon während der Schulzeit war mir klar, dass ich nach meinem Abi nicht gleich studieren oder eine Ausbildung machen möchte. Da ich keine Lust hatte als Au-Pair-Mädchen anderer Leute Haushalt zu führen, kam nichts gelegener als der EFD oder EVS: Der europäische Freiwilligendienst.
Schon während der Schulzeit war mir klar, dass ich nach meinem Abi nicht gleich studieren oder eine Ausbildung machen möchte. Man sollte es ausnutzen, wenn man noch so jung ist und alle Wege offen stehen. Besonders interessant war dann natürlich so ein Jahr im Ausland zu machen. Ich wollte schon immer mehr über Italien wissen und die Sprache lernen, also interessierte ich mich besonders für dieses Land. Da ich keine Lust hatte als Au-Pair-Mädchen anderer Leute Haushalt zu führen, kam nichts gelegener als der EFD oder EVS: Der europäische Freiwilligendienst.
Aller Anfang ist schwer?
Nachdem ich einige Bewerbungen verschickt und Absagen zurückbekommen hatte, war dann endlich eine Zusage dabei: Als „Kindermädchen“ in einem Frauenhaus in Norditalien. Jetzt ging es daran sich trotz Freund und dem Jahr, was man an Zeit „verliert“, dafür zu entscheiden. Kinder mag ich gerne, mein Freund wollte nicht der Grund dafür sein, dass ich auf einen meiner Träume und die Erfahrungen verzichte und das verlorene Jahr war mir egal. Also ging es zwei Monate später los nach Italien.
Obwohl ich vorher einige Privatstunden in italienisch genommen hatte, brachte mir das für die ersten Situationen recht wenig. Man ist so aufgeregt und muss sich erst noch alle Wörter zurechtlegen, bevor man sie dann falsch ausspricht. Zu Anfang kam nicht viel mehr als mein Name oder „ja, mir geht´s gut“ sowie „Bitte“ und „Danke“ über die Lippen. Doch das machte überhaupt nichts, es haben trotzdem viele Frauen und Kinder auf mich eingeredet und brachten genug Geduld mit.
Außerdem sah man mich bald nur noch mit einem Übersetzer in der Hand. Und bald half mir dann auch schon meine zuvor gelernte Grammatik einiges weiter. So ein Start ist gar nicht so übel, ihr glaubt gar nicht, wie schnell man auf diese Weise eine Sprache lernt!!! Nun hatte ich das Glück in einer ruhigen Zeit in das Haus gekommen zu sein, wurde von allen freundlich aufgenommen und konnte mich prächtig einleben.
Von wegen „ein Jahr verloren“
Zu dem gesamten Jahr kann ich nicht viel mehr sagen, als dass es zu den besten meines Lebens gehört und ich es nicht missen möchte. Ich habe viel dazu gelernt. Das gilt sowohl über mich selbst, als auch mit Situationen umzugehen und sich anzupassen. Mit letzterem hatte ich die meisten Schwierigkeiten, da ich meinen eigenen Kopf hatte und vieles meinte besser zu wissen, aber auch da bin ich in dem Jahr einiges gewachsen.
Auf sozialer Ebene war der Dienst, was mich und mein Verhalten in einer Gemeinschaft angeht, ein voller Erfolg. Über viele Dinge habe ich gründlich nachgedacht und meine Ansichten, was Religion, Liebe und Leben angeht geändert, gefestigt oder völlig über Bord geworfen. Letzteres ist Wichtigsten, was meine persönliche Veränderung angeht.
Weiterhin habe ich eine besonders tiefe Freundschaft geschlossen, die natürlich jetzt leider unter der Distanz leidet. Ich bin aber trotzdem sehr glücklich darüber.
Nur meine Beziehung hat das Jahr nicht überstanden, wobei ich behaupten würde, dass neben der Distanz hauptsächlich die eigene Veränderung, die man erfährt, maßgeblich dazu beitrug. Heute habe ich ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm und wir merken beide, dass es so auch viel besser klappt.
Mein Herz habe ich am Ende dann wieder in Italien verloren und musste wieder eine Beziehung auf Distanz führen. Aber reifer geworden, was diese Dinge angeht, hatte ich mehr Hoffnung, dass sie besteht.
Wie ihr seht, habe ich also an Liebe, Freundschaft und Reife viel mitgenommen und gegeben, also nur gewonnen. Natürlich gab es auch Probleme und Situationen, an die ich mich ungern zurückerinnere, weil die mich manches Mal verzweifeln ließen, aber auch die gehören dazu und waren es, die mich lehrten. Und glaubt mir, wenn euch sonst so viel Gutes widerfährt, werden diese Situationen belanglos und die Erinnerungen verblassen im Laufe der Zeit.
Fazit
Durch ein Jahr Freiwilligendienst in Italien bin ich ein glücklicherer Mensch geworden. Mit einem Bein stehe ich noch in diesem Land und wer weiß, ob ich es je wieder davon trennen kann. Großer Dank gilt allen, die das für mich möglich gemacht haben! hts gelegener als der EFD oder EVS: Der europäische Freiwilligendienst. Aller Anfang ist schwer?
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