Vom Abschiednehmen und Weihnachtsfreude
Letztendlich gelingt es mir auch hier nicht, mich dem üblichen Weihnachtsstress zu entziehen. Zwar ist es nicht vergleichbar mit dem hin und her rennen in Deutschland um diese Zeit, aber die letzten Tage waren auch bei mir voll gepackt mit Arbeit, Weihnachtsvorbereitungen, damit kleine Geschenke für die Kinder zu machen und mich von vielen Leuten zu verabschieden.
Letztendlich gelingt es mir auch hier nicht, mich dem üblichen Weihnachtsstress zu entziehen. Zwar ist es nicht vergleichbar mit dem hin und her rennen in Deutschland um diese Zeit, aber die letzten Tage waren auch bei mir voll gepackt mit Arbeit, Weihnachtsvorbereitungen, damit kleine Geschenke für die Kinder zu machen und mich von vielen Leuten zu verabschieden.
Am Dienstagabend gab es eine Abschiedsparty für die Leonardos hier. So richtig begriffen, dass sie jetzt nicht mehr da sind, habe ich aber erst gestern, als ich in Kiato war und nicht wie üblich einfach zu deren Wohnung gedackelt bin, um zu Quatschen. Aber nun wohnt Arancha (Spanierin) dort zusammen mit Kathryn (halb Waliserin, halb Irin) und ich glaube, wir schwimmen alle so in etwa auf einer Wellenlänge und werden uns super verstehen. Gestern Abend kam dann der schwere Abschied von Nora (Ungarin). Karen, Verena, Arancha, Ioanna, „Georg“ (Jorgos) und „Jim“(Dimitris) und ich waren in einem niedlichen kleinen Lokal in Korinth essen. Das Essen war traumhaft und ich werde jeden von euch, der mich besuchen kommt dort hinzerren, um mal anderes griechisches Essen als Souvlaki und Salat zu essen! Nun ist Nora auf dem Weg zurück nach Ungarn und Karen und Verena bleiben zu zweit in Korinth. Da kommt einem die Wohnung auf einmal bestimmt ziemlich leer vor, nech ihr zwei?
Der dritte Abschied war von Alex, der sich heute früh auf nach Italien gemacht hat, um dort mit Freunden Ski zu fahren und Weihnachten und Silvester zu feiern. Da ist der Abschied natürlich nicht so tragisch, weil er ja in zwei Wochen wiederkommt. Derweil habe ich seine drei Katzen und zwei Hunde adoptiert und werde morgen bestimmt den ganzen Tag in seinem Haus verbringen, um meine Wäsche zu waschen. Fairerweise sollte ich an dieser Stelle erwähnen, dass wir letzte Woche tatsächlich die Waschmaschine bekommen haben, die uns vor zwei Monaten angekündigt wurde. Was keiner bedacht hat, ist, dass wir keinen Wasseranschluss dafür haben und so steht sie noch tatenlos im Badezimmer während mein Berg mit Dreckwäsche immer größer wird. Besonders hilfreich war dann, dass Pluton (mein Adoptivhund) sich gestern dachte, dass sich ein paar Matschpfoten auf meinen Jeans und meiner weißen Jacke ganz gut machen würden - das war bevor er ,schlammbedeckt wie er war, in Alex’ Auto auf den Fahrersitz gesprungen ist. :)
Letzten Freitag bin ich nach der Arbeit runter nach Kiato gefahren und habe mit Anita und Markus einen schönen Spaziergang am Hafen gemacht. Es war super Wetter und man hatte ausnahmsweise mal eine recht klare Sicht. Danach waren Anita und ich noch einen Frappé trinken (DAS griechische Getränk) und später haben wir uns auf nach Korinth gemacht zum Impro-Theater. Hat alles etwas spät angefangen, aber war sehr lustig.
Am Samstag dann habe ich mit meinen Jungs ein Lebkuchenhaus gemacht und sie waren ganz begeistert dabei. Sonntag hat unsere Umweltgruppe dann einen Mülleimer aus dem Dorf angesprüht. Die Kids hatten viel Spaß und die Reaktionen der Leute, die vorbei gingen, waren auch sehr positiv. Später haben wir bei Alex mal wieder gekocht (soooooooo lecker) und einen Film geguckt. Und zwar den Film, den ich schon seit fünf Jahren gucken wollte, seit ich den Soundtrack von Cat Stevens kannte: „Harald and Maude“(unbedingt anschauen!). Die Woche verlief dann hektisch, ich werde nach Weihnachten drei neue Schülerinnen bekommen. Das wird ein Spaß, die zusammen mit den Jungs zu unterrichten (schwieriges Alter)!
Philip ist gestern nach Thessaloniki zu einer Freundin gefahren und wird morgen nachts wieder kommen. Mir wurde mal wieder deutlich gemacht, welche Stellung ich als griechische Frau hier habe. Mein Dimitris (15 Jahre) hat mir im vollsten Ernst angeboten hier zu übernachten, um mich zu beschützen, so lange Philip nicht da ist. Außerdem habe ich ihrer Ansicht nach ein Rad ab, weil ich der Ansicht bin, dass Philip auch was im Haushalt machen soll. Ich sei doch die Frau, das sei meine Aufgabe. Na ja wer mich kennt, wird überrascht sein, dass ich mich noch nicht mal mehr über so was ärgere, weil die Jugendlichen es hier wirklich nicht anders kennen. Und so erzähl ich nur, dass das in Deutschland anders sei, aber da die Griechen sowieso generell der Auffassung sind, dass Griechenland im Vergleich zu anderen Staaten alles am besten macht, tragen meine Monologe da nicht so wirklich Früchte. :) Zum Glück versteht Philip noch nicht so viel griechisch und weiß nicht was die Jungs sagen. Sonst würde er sich ja hinsichtlich Hausarbeit voll bestätigt fühlen. :)
Gerade war ich bei der Weihnachtsfeier der Schule und ab jetzt habe ich wirklich frei - und das bis zum 8. Januar! Nachdem ich nach meinen Hunden geschaut habe, werde ich gleich mal runter nach Kiato fahren und bei Arancha nächtigen. So kann ich morgen früh gemütlich für Weihnachten einkaufen!
Am Sonntag kommen dann Verena und Karen und wir machen uns ein schönes Weihnachten.
Euch allen kala kristujenna(Frohe Weihnachten)! Ich hoffe ihr feiert schön!