Vier grüne Parks, die das Leben in Bordeaux besser machen
Bordeaux ist vor allem für seinen eindrückliche Architektur aus dem 18. Jahrhundert als Weltkulturerbestätte bekannt, während es auf den ersten Blick nur wenige Platz Grünflächen zu geben scheint. Wo Naturliebhaber*innen, Sportfanatiker*innen und Sonnenanbeter*innen trotzdem ihr grünes Plätzchen in der Stadt finden können.
Vögel zwitschern, der Himmel ist strahlend Blau und die Sonne brennt. Bordeaux erlebt in diesem Jahr einen ungewöhnlich heißen Frühlingsanfang. Bei Temperaturen von über 20 Grad hält es keine*n mehr in den Häusern, alle wollen raus ins Grüne. Aber wo sind diese Orte, an denen man sich ins Gras fallen lassen kann, mit einem Buch oder einer Yogamatte, um verliebt zu kuscheln oder einfach nur in der Sonne zu flanieren? Vier Parks in Bordeaux, die das Frühlingserwachen noch besser machen.
Für Verträumte und Sonnenanbeter*innen: Der Jardin Publique
Der Jardin Publique ist ohne Frage einer der schönsten Parks in Bordeaux. Am Cours de Verdun, nicht weit vom Museum für moderne Kunst (CAPC) entfernt, lockt der Park mit gepflegten Rasen, einem großen Teich und den herrschaftlichen Fassaden einer Bibliothek und des Musée de l’Histoire Naturelle. Der Jardin Publique wurde im Jahr 1749 als erster Park Frankreichs ausschließlich für die öffentliche Nutzung gestaltet. Die Spuren aus dieser Zeit sind heute noch sichtbar: Zur Pflanzenvielfalt, die besonders in dem kleinen botanischen Garten zu bewundern ist, kommt die Finesse der französischen Architektur aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Diese zeigt sich besonders in den zahlreichen Details, in kleinen Statuen und verträumten Brücken, die es im Park zu entdecken gibt. Sobald sich die Sonne zeigt, tummeln sich hier Verliebte, Familien, Freunde und Leseratten, um diesen ganz besonderen Charme zu genießen.
Extratipp: In den Sommermonaten wird der Jardin Publique immer sonntags ab 14 Uhr zum Open-Air Electro-Dancefloor. Seit 2017 organisiert der Verein Bordeaux Open Air die kostenlosen Events, bei denen DJs auflegen und junge Leute aus ganz Bordeaux zusammenkommen, um zu picknicken und zu tanzen. Mehr Infos gibt's hier: https://www.bordeauxopenair.fr/en/
Für Sportfanatiker und Flanierbegeisterte: Les Quais de Bordeaux
Vor der Kulisse der prächtigen Fassaden des Place de la Bourse aus dem 18. Jahrhundert erstreckt sich über 4,5km hinweg die wohl bekannteste Flaniermeile der Stadt: Les Quais de Bordeaux. Die Uferpromenade entlang der Garonne führt nicht nur an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt vorbei, sondern lockt auch mit der großen Shoppingmeile Quai des Marques, grünen Parklandschaften und einem vielfältigen Sportangebot. Besonders zwischen dem Konservatorium und der Pont de Pierres am Quai Saint Croix zeigt sich die Promenade von ihrer sportlichen Seite: Le Parc de sports bietet neben zwei Beachvolleyball- und einem Basketballplatz auf den grünen Rasenflächen den perfekten Ort, um sich mal so richtig zu verausgaben. Am Abend sitzen dort dann Einheimische auf dem Rasen und picknicken, Jongleure schwingen Feuerstäbe durch die Luft und im Hintergrund tanzen Studierende zu wildem Getrommel. Für alle, die lieber mit dem Board unterwegs sind, ist der Skat Park am Quai de Chartons, einer größten Skate Parks Frankreichs und ein absolutes Muss. Besonders am Sonntag tummeln sich hier die Skater*innen der Stadt um mit der einmaligen Aussicht auf die Garonne die Pipeline zu bezwingen.
Für Naturinteressierte und Biolog*innen: Parc aux Angélqiues und der Jardin Botanique
Am anderen Ufer der Garonne, dem Rive Droit geht alles etwas entspannter zu. Wenn man die Pont de Pierre überquert und dem Quai de Queyries folgt, kommt man zum Parc aux Angélqiues. Die Grünfläche an Uferpromenade des angesagten Viertels Bastide bildet das Gegenstück zum überlaufenen Quai des Bordeaux auf der anderen Flussseite. Auf dem ehemaligen Gelände des autonomen Hafens der Stadt laden Grünflächen zum Verweilen ein. Große Bäume spenden Schatten und schaffen die perfekte Atmosphäre für ein entspanntes Picknick mit Freunden. Von hier lässt sich auch ein einmaliger Blick auf den Mirror de L’Eau und die Fassaden der historischen Altstadt genießen.
Nicht weit von der Uferpromenade entfernt liegt der Jardin Botanique, der botanische Garten der Stadt. Besucher*innen können hier nicht nur die lokale Vegetation der Region Aquitaine kennen lernen, sondern auch Seerosenfelder bestaunen.Umgeben von modernen Wohnkomplexen, steht der Park, den es seit 2003 gibt, für das neue, zukunftsgewandte Gesicht der Stadt, das Wissenschaft und Freizeitgestaltung zusammenbringt. Wer hierherkommt, kann nicht nur seinen biologischen und geologischen Wissensdurst stillen, sondern auch fernab der Touristenströme einfach mal entspannen.
Für Romantiker*innen und Familien: Le Parc Bordelais
Wer der Stadt für einige Zeit entkommen will und sich nach einem ruhigen Spaziergang unter mächtigen Bäumen sehnt, ist im Parc Bordelais genau richtig. Der 28 Hektar große Park ist vor allem bei Familien und Einheimischen beliebt und von den Touristenströmen noch weitgehend unberührt. Der Park wurde im Jahr 1888 für die Öffentlichkeit geöffnet und zeichnet sich heute mit über 3 000 verschiedene Baumarten vor allem durch seine Artenvielfalt aus. Breite Alleen laden zu langen Spaziergängen ein, die nicht nur an der malerischen Wasseranlage vorbeiführen, sondern auch an zahlreichen Spielplätzen und sogar einem kleinen Tierpark, in dem typische Tierarten aus der Region leben. Noch heute ist hier die romantisch-bürgerlich Sehnsucht nach einem ruhigen Leben auf dem Land zu spüren.
Quellen:
https://www.bordeaux-tourisme.com/offre/recherche/patrimoine-culturel/5/parcs-et-sites-naturels~/(page)/2 (Stand: 05.03.2019)
https://www.33-bordeaux.com/parc-bordelais.htm (Stand: 05.03.2018)
Weitere Informationen und Öffnungszeiten der Parks finden sich auf der Webseite der Stadt Bordeaux:
http://www.bordeaux.fr/p81743/parcs-jardins-et-rives (Stand: 05.03.2019)
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